Von Blut & Magie. Melanie Lane
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»Magie«, erwiderte Nick und lächelte mich an.
Neben ihm senkte Alina respektvoll ihren Kopf und machte einen leichten Knicks.
»Eure Hoheit.«
Das war nicht möglich, ich … was passierte hier gerade? Ich wusste nur, dass die Flammen auf meinem Arm kein Trick sein konnten, denn ich fühlte sie. Ich spürte ihre Wärme und ihre Macht. So wie ich auch spürte, dass Nick zu mir gehörte. Ein Gefühl, das ich weder erklären noch zuordnen konnte, breitete sich in meinem Brustkorb aus. In meinem Herzen. Seine Worte über Familie kamen mir erneut in den Sinn.
»Das kann nicht real sein.«
»Ich weiß, dass du eine logische Erklärung hierfür suchst, aber«, Nick zuckte mit den Schultern, »die gibt es nicht. Magie ist real. Wir sind real. Ebenso wie unsere Welt.«
»Wer bist du?«
»Nickolas Marcus Callahan«, antwortete er noch immer lächelnd.
Mein Kopf ruckte zu Alina und mir wurde schwindelig. »Du hast mich Callahan genannt.«
Die andere Frau nickte bestätigend. »Ja, Eure Hoheit.«
»Wer bin ich?«, fragte ich Nick, nicht sicher, ob ich die Antwort wirklich hören wollte. Denn wie auch immer sie ausfiel, ich wusste, dass sie mein Leben für immer verändern würde.
»Du bist Lillianna Callahan«, antwortete er mit liebevoller Stimme, »die Thronerbin Alliandoans und der sieben Welten.«
Das Schwindelgefühl in meinem Kopf verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde. Eine Flut aus Emotionen strömte auf mich ein und diesmal schaffte ich es, Nick meinen Arm zu entreißen. Sofort verließen mich die Flammen und ihre Abwesenheit hinterließ eine unangenehme Kälte in mir.
»Ich … ich muss …«
Ohne wirklich fokussieren zu können, sah ich mich um und begegnete Lucans wenig begeistertem Blick.
»Sie wird ohnmächtig«, hörte ich seine ruhige, dunkle Stimme. Sie klang dumpf. Weit weg. Und wieso drehte sich alles immer schneller? Wie auf Kommando sackte ich zusammen und spürte, wie starke Arme mich auffingen und sanft an sich drückten.
»Willkommen zu Hause, Schwester«, flüsterte Nick an mein Ohr, ehe die Welt um mich herum in Dunkelheit versank.
KAPITEL 2
Diesmal wachte ich nicht langsam oder sanft auf. Ruckartig schoss ich nach oben in eine sitzende Position und erinnerte mich glasklar daran, was passiert war, bevor ich ohnmächtig geworden war. An das, was ich gesehen und gespürt hatte. Willkommen zu Hause, Schwester. Oh mein Gott. Aufgewühlt sah ich mich um und entdeckte Nick, der in einem Sessel mir gegenüber saß und mich beobachtete. Unter seinem eindringlichen Blick zuckte ich leicht zusammen. Noch nicht bereit mich dem zu stellen, was passiert war, verschaffte ich mir ein wenig Zeit und sah mich weiter um. Wir befanden uns in einer Bibliothek, und mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich die deckenhohen Regale voller antik aussehender Bücher erblickte. Ich selbst lag auf einem riesigen Sofa, das direkt vor einem prasselnden Kamin stand. Der Raum war atemberaubend. So schön, dass es mir kurz die Sprache verschlug.
»Wunderschön, nicht wahr?«
Nervös nickte ich. »Ja, ich … ich liebe Bücher.«
»Ich weiß«, antwortete Nick und ich hörte das Lächeln in seiner Stimme.
Natürlich wusste er das. Immerhin arbeitete ich in einem Buchcafé und er hatte mich offensichtlich lange genug beobachtet, um zu wissen, wie viel mir nicht nur der Job, sondern auch Bücher an sich bedeuteten. Ich liebte die Geschichten, die sie beinhalteten, und die gedankliche Flucht, die sie mir ermöglichten.
»Ich dachte, dass du dich hier vielleicht am wohlsten fühlst, wenn du aufwachst.«
Das war … nett. Ein wirklich aufmerksamer Gedanke.
»Kannst du mich ansehen? Bitte?«, fügte er hinzu, als ich unbewusst den Kopf schüttelte.
Ich war mir nicht sicher, ob ich das wollte. Irgendwie würde es die Situation zu echt machen. Und dann musste ich mich damit auseinandersetzen, dass dies hier wirklich alles geschah. So wie ich in Erwägung ziehen musste, dass das, was sie mir erzählt hatten, der Wahrheit entsprach. Was den Mann mir gegenüber zu meinem Halbbruder machen würde.
»Bruder«, unterbrach er meine Gedanken. »Das Halb kannst du weglassen. Das unsterbliche Gen ist immer das dominante.«
»Das unsterbliche Gen«, flüsterte ich fassungslos.
»Ich weiß, es ist eine Menge zu verarbeiten, Lilly. Aber dafür bin ich hier. Um deine Fragen zu beantworten.«
»Kannst du Gedanken lesen?«
Nick lachte und seine Reaktion sorgte dafür, dass meine verspannten Schultern sich ein wenig lockerten.
»Nein, aber deine Gedanken stehen dir regelrecht ins Gesicht geschrieben. Als dein Bruder kann ich gewisse … Schwingungen auffangen«, gab er zu und langsam hob ich den Blick. Grasgrüne Augen bohrten sich in meine. Augen, die die gleiche eher ungewöhnliche Form wie meine hatten. Wieso war mir das vorher nicht aufgefallen? Immerhin hatte ich ihn fast zwei Wochen lang jeden Tag gesehen.
»Die Menschen sehen nur das, was sie sehen wollen«, beantwortete er meine stumme Frage.
»Ich kann gewisse Schwingungen auffangen, da wir ab sofort durch unser Blut und unsere Magie verbunden sind. Je länger wir uns kennen und je mehr Zeit wir miteinander verbringen, desto eindeutiger werden wir unsere Gefühle deuten können.« Er grinste mich jungenhaft an. »So ist das bei Engeln.«
Engel. Engel.
Ungläubig ließ ich meinen Kopf in beide Hände fallen und gönnte mir ein paar tiefe Atemzüge. Dann sah ich erneut auf.
»Engel«, wiederholte Nick, als hätte ich ihn beim ersten Mal nicht richtig verstanden.
»Du willst mir weismachen, dass wir Engel sind?«
»Ich will es dir nicht weismachen, Lilly, es ist eine Tatsache. Du hast es mit eigenen Augen gesehen. Das Erwachen deiner Magie.«
Das war es, was ich gesehen und gespürt hatte? Dieses gleichzeitig faszinierende und angsteinflößende Gefühl in meinen Adern sollte Magie gewesen sein? Nicht bereit seinen Worten einfach so mir nichts dir nichts zu glauben, musterte ich Nick skeptisch.
»Wieso habe ich es in den letzten sechsundzwanzig Jahren nie gespürt?«
Offensichtlich zufrieden mit meiner Frage nickte er.
»Du brauchtest einen Trigger. Jemanden, der die unsterbliche Seite in dir hervorholt.«
Nick