In der inneren Welt (Band 2). Hero Leander

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In der inneren Welt (Band 2) - Hero Leander

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auch hier nicht zu tun.

      Am nächsten Morgen traf Diana außer Diane und Sirai niemand unter der Dusche. „Wo sind denn die anderen?“, fragte sie verwundert. „Die haben alle schon geduscht. Wir beide haben nur auf dich gewartet“, erklärte Sirai. So legte Diana ihren Bikini auch ab und duschte ausgiebig mit den beiden Frauen. Dabei erklärten ihr die beiden, wie auch schon vor zwanzig Jahren ihrem Papa, weshalb hier niemand Seife oder ähnliches benutzt.

      Nach dem Duschen überreichte Diane ihrer Tochter eine Togadile, die sie auch gleich anzog. Obwohl sie wie nach Maß passte, saß sie trotzdem locker auf dem Körper. Dann dazu dieser merkwürdige Stoff, der mit nichts Bekanntem zu vergleichen war.

      „Was ist das für ein Material?“, fragte Diana.

      „Die Togadile ist aus Simasol. Das bedeutet, dass sie zum großen Teil aus Silizium und Magnesium besteht und mit Sonnenenergie verbunden ist“, antwortete Diane.

      „Hm!“ Diana fand ihre neue Bekleidung merkwürdig und gleichzeitig unheimlich toll. Das hielt sie aber nicht davon ab, in ihrem Zimmer noch Unterwäsche unter ihr neues Kleidungsstück anzuziehen.

      Als sie auf der Wiese ankam, traf sie dort schon die meisten vom Clan. „Wann gibt’s hier eigentlich Frühstück?“, fragte sie neugierig ihren Papa.

      „Komm mit.“ Er nahm sie an die Hand und führte sie in Arebes und Mikahs Reich. „Du kennst die Obstplantage doch sicher noch von unserem ersten Besuch in Posid. Hier kannst du immer essen und auch so viel, wie du willst. Die Atlanter essen selten. Und wenn, dann nur aus Appetit. Sie leben von Lichtnahrung und brauchen keine Nahrung wie wir. Aber bald brauchen wir das auch nicht mehr. Ich habe mich vorhin beim Duschen mit Diane, Arebe und Sirai darüber unterhalten. Aber das besprechen wir nachher zusammen mit Diane. Iss dich erst einmal richtig satt.“

      Nun aßen sie beide ordentlich von den sonnengereiften Früchten. Diana war bei jeder neuen Frucht begeistert, wie toll sie doch schmeckte. Das war kein Vergleich zu den Früchten aus dem Supermarkt. Die hier hatten zehnmal so viel Fruchtaroma und waren zusätzlich noch total süß und saftig.

      Als sie beide zurück zur Wiese kamen, warteten schon einige vom Clan auf sie. Diana sah sich um, konnte aber ihre Brüder nirgends sehen. „Wo sind eigentlich Hermann und Herbert?“, fragte sie dann ihre Mama.

      „Sie sind wieder in der Schule. Die beiden waren nur gestern hier, weil sie dich und euern Vati begrüßen wollten. Sie kommen erst übermorgen wieder zurück. Am Wochenende sind sie immer hier bei uns. Du kannst auch deinen Vati fragen. Der wird das noch von damals wissen.“

      Diana sah ihren Papa an und dieser nickte nur. Dann aber fragte er Diane: „Wie geht es nun mit uns weiter? Du hattest unter der Dusche gesagt, dass zuerst unsere Körper angepasst werden müssen, wenn wir wie ihr werden wollen.“

      „Ja. Genau so ist es. Ihr müsst dazu einen dreitägigen Aufenthalt in einer Kristall-LICHT-Kammer absolvieren. Dort werden eure gestörten DNS repariert und aktiviert. Zusätzlich wird auch euer Körper in eine kristalline Struktur umgewandelt. Beides ist für ein dauerhaftes Leben in der fünften Dimension notwendig.“

      „Heißt das, dass unsere Haut und Muskeln jetzt hart wie Kristalle werden müssen?“, fragte Diana besorgt.

      „Aber nein. Ihr werdet dann so wie wir. Fass mich an. Ist meine Haut hart oder gar meine Muskeln?“

      Diana fühlte vorsichtig bei ihr und stellte dabei befriedigend fest, dass sich alles ganz normal anfühlte.

      „Kristalline Struktur heißt, dass eure Molekülstruktur eine kristalline Form annimmt. Du brauchst also keine Angst haben. Deine Haut wird sich hinterher genau noch so anfühlen wie jetzt.“

      „Und wie sieht das nun in der Praxis aus?“, wollte Wolfgang jetzt wissen.

      „Ich werde euch zu euern Kristall-LICHT-Kammern begleiten und wenn ihr sie wieder verlasst, habt ihr beide die gleichen Voraussetzungen wie wir.“

      „Werde ich dann auch so groß werden wie Hermann und Herbert?“, fragte Diana begeistert.

      Da musste ihre Mama nun doch lachen. „Nein, ich glaube nicht. Die Größe hat nichts mit den gestörten DNS zu tun. Sie wird vererbt.“

      „Schade.“ Nun war Diana doch etwas enttäuscht. „Und wie läuft das alles genau ab? Ich kann mich doch nicht drei Tage in einen Glaskasten setzen.“

      Diane verstand ihre Tochter. Deshalb sagte sie: „Am besten, wir fliegen einfach hin und du fragst dort deine Kammeraufsicht. Ich kenne mich damit auch nicht aus, denn wir haben so etwas noch nie gemacht. Die Neuschwabenländer zum Beispiel haben darin mehr Erfahrungen.“

      „Also gut. Bringen wir’s hinter uns“, entschied Wolfgang. Diane rief einen Transporter und wenige Minuten später waren sie schon unterwegs zu ihren Kristall-LICHT-Kammern.

      Nach einigen Minuten landete der Transporter wieder. Doch weder Wolfgang noch Diana konnten sagen, wie weit sie geflogen waren. Bei den Geschwindigkeiten verlor man völlig das Gefühl für Entfernungen. Schon beim Aussteigen sahen sie, dass sie erwartet wurden. Zwei große Gestalten kamen auf sie zu. Beim Näherkommen erkannte Diana, dass es ein Mann und eine Frau war, die ihnen entgegen kamen. Aber sie sahen anders aus, als die Atlanter. Sie waren von bläulicher Hautfarbe. Als sie vor ihnen standen, sah Diana, dass sie noch größer waren, als die Atlanter vom Bergkristall-Clan. Die fremde Frau lachte, als sie Dianas verwundertes Gesicht sah. „Ihr habt euch entschlossen, euern Aufstieg in die fünfte Dimension abzuschließen. Das finde ich gut. Ich heiße euch Willkommen“, sagte die fremde Frau. „Du wunderst dich, dass wir so anders aussehen, Diana.“

      „Belauschen Sie meine Gedanken?“, fragte die Jugendliche etwas wirsch.

      „Nein, nein! Ich habe das nicht aus deinen Gedanken. Aber man kann das sehr gut in deinem Gesicht sehen. Du hast eine ausdrucksstarke Körpersprache. Wir, Aumitat und ich, sind die Aufsichtspersonen für eure persönlichen Kristall-LICHT-Kammern. Mein Name ist Binasi. Wir sind Gast hier in eurer Welt und gehören zum Volk der Sirianer. Das heißt, wir kommen vom System des Sirius-B. Wir sind deshalb hier, weil ihr beide auf unserem Planeten gelebt habt, bevor ihr euch entschlossen habt auf der Erde zu inkarnieren. Wir sind so zu sagen seelenverwandt.“

      Selbst für Wolfgang war das etwas viel. Diana verstand im Moment gar nichts. „Heißt das, wir sind auch Sirianer?“, fragte sie ungläubig.

      „Nein, natürlich nicht. Ihr seid jetzt Menschen, aber eure Seelen fühlen sich immer noch als Sirianer. Hattest du nie Sehnsucht, wenn du abends die Sterne beobachtet hast?“

      „Ja schon, aber das hat doch jeder!“, entgegnete Diana.

      „Richtig. Aber nur deshalb, weil doch alle Menschen ein oder mehrere Vorleben auf anderen Planeten hatten. Die meisten aber kommen von Muktarin. Das ist auch unser Heimatplanet. Es ist der dritte Planet von der Sonne Sirius-B. Manche kommen aber auch aus den Plejaden, aus dem System des Arkturus oder von anderen Sonnensystemen. Aus dieser Erinnerung jedenfalls kommt die Sehnsucht zu den Sternen.“

      Unschlüssig sah sich Diana jetzt zu ihren Eltern um. Doch als Mama freundlich nickte, glaubte Diana, dass doch etwas an dem dran sei, was Binasi gesagt hatte.

      Jetzt führte sie Aumitat in eine kleine gläserne Pyramide, die am Rande der Wiese stand, auf der ihr Transporter gelandet war. Drinnen war nur ein Raum, in dem zwei offene gläserne Sarkophage senkrecht standen. Das waren also die so oft beschriebenen Kristall-LICHT-Kammern?

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