In der inneren Welt (Band 2). Hero Leander

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In der inneren Welt (Band 2) - Hero Leander

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hattest. Das Sonnenobservatorium hat man aber erst so um die vergangene Jahrtausendwende entdeckt und nachkonstruiert. Als wir mit dem Chor dort waren, wusste von der Existenz dieser Anlage noch niemand etwas.“

      Dann erzählte Wolfgang von der Meditation und davon, dass er dadurch in Posid landete. So erfuhr Marina die ganze Geschichte bis zum Schluss, als er sich von Diane und den anderen trennen musste.

      Es war inzwischen schon nach Mitternacht, als Wolfgang endlich seine Erzählung beendete. Marina sah ihn anschließend ungläubig an. Durch diese Geschichte ging sie etwas auf Abstand zu Wolfgang. „Du bist dir sicher, dass du dir das alles nicht nur einbildest? Die Erde ist doch innen flüssig. Das weiß doch jedes Kind!“

      Wolfgang schüttelte den Kopf. „Das habe ich auch einmal gedacht. Warte!“ Er stand auf und verließ das Zimmer. Kurz darauf kam er mit einem kleinen Kästchen wieder. Er öffnete es und entnahm ihm ein gläsernes Schmuckstück. „Weißt du, was das ist?“

      „Ja. Das liegt so lange ich dich kenne in deinem Nachttisch.“

      „Ja. Aber was ist das?“

      „Eine gläserne Sonne würde ich sagen. Was ist daran so besonders?“

      Wolfgang nickte so vor sich hin. „Das ist kein Glas. Es ist Bergkristall in einer Reinheit, wie sie auf unserer Welt überhaupt nicht vorkommt. Und dieses Amulett ist die Sonne von Atlantis. Es ist von ihr.“

      Marina merkte, wie dieses Schmuckstück ihren geliebten Mann stark bewegte. „Wirf es doch weg, wenn es in dir solche Erinnerungen weckt.“

      „Niemals! Es ist die einzige Erinnerung, die ich an sie habe. Bitte versuche das zu verstehen.“

      Nun hatte Marina wirklich Angst um ihn. Aber nicht, weil er eine andere liebte, sondern weil sie glaubte, dass er geistig verwirrt war.

      „Du glaubst mir nicht? Morgen ist Sonnabend, da kann ich es dir beweisen. Jetzt gehen wir aber besser schlafen.“

      Marina wusste nicht, warum für ihn der Sonnabend so wichtig war. Und sie wusste auch nicht, was er mit Beweisen meinte. Auf eine Art hoffte sie, dass ihr Wolfgang doch nicht geistesgestört war, aber das, was er erzählt hatte, konnte unmöglich wahr sein.

      Als sie am nächsten Früh aufstanden, sah Wolfgang verändert aus, als hätte er geweint. Marina war erschrocken. So hatte sie ihren Mann noch nie gesehen. Trotzdem fragte sie ihn nicht. Es konnte ja nur mit dieser Diane zusammen hängen. Und dieses Thema wollte Marina unbedingt vermeiden.

      Nach dem Frühstück lud Wolfgang seine Familie zu einem Stadtbummel ein. Sie fuhren mit der S-Bahn in die Innenstadt von Leipzig und dort steuerte er ein führendes Juweliergeschäft an. In dem Geschäft ließ er sein Amulett schätzen. Die Verkäuferin meinte, dass das nur der Chef machen könne. Sie ging nach hinten und ein älterer Mann kam mit ihr nach vorn.

      „Sie wollen diesen Glasschmuck schätzen lassen?“, fragte dieser etwas gelangweilt.

      „Das ist kein Glas. Es ist Bergkristall!“

      „Was? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? So sauberen Bergkristall gibt es gar nicht!“

      „Bitte überprüfen Sie es!“

      „Na, dann geben Sie mir mal ihr tolles Schmuckstück.“

      Wolfgang gab es ihm. Er drehte es in der Hand. Hielt das Amulett gegen das Licht.

      „Da hat Ihnen der Verkäufer dieses Amuletts aber einen schönen Bären aufgebunden. Das ist reines Gla … Moment mal!“

      Plötzlich sah sich der Juwelier das Schmuckstück genauer an. Nahm aus einem Schubfach eine Lupe und betrachtete das Amulett damit intensiv.

      „Das … das gibt es ja gar nicht!“, entfuhr es ihm. „Bitte warten Sie hier.“ Er legte die Sonne von Atlantis auf den Tresen und ging nach hinten. Gleich darauf kam er mit einem speziellen Mikroskop zurück und betrachtete dadurch das Material des Amuletts.

      Nach weiteren Minuten schüttelte der Juwelier den Kopf und starrte Wolfgang völlig entgeistert an. „Das ist einfach nicht möglich. Wo haben Sie dieses Schmuckstück her?“

      „Ich habe es geschenkt bekommen. Weshalb fragen sie?“

      Wieder betrachtete er das Amulett durch sein Mikroskop und schüttelte erneut mit dem Kopf. Folgende Gedanken gingen ihm dabei durch den Kopf: Es ist tatsächlich Bergkristall, aber in einer Reinheit, die es eigentlich gar nicht gibt. Nur die berühmten Kristallschädel sollen aus solchem reinen Kristall sein. Keinerlei Bearbeitungsspuren. Genau wie es bei den Kristallschädeln sein soll. Zu Wolfgang aber sagte er: „Bitte überlegen Sie genau. Wo haben Sie dieses Schmuckstück her?“

      „Ich sagte Ihnen doch bereits, ich habe es geschenkt bekommen.“

      „So etwas verschenkt man doch nicht einfach.“ Wieder sah er durch sein Mikroskop. „Wollen Sie es verkaufen. Ich zahle Ihnen einen hohen Preis.“

      „Nein. Warum wollen Sie es kaufen?“

      „Dies ist wirklich Bergkristall. Aber er ist so rein, wie er gar nicht sein dürfte. So reinen Bergkristall gibt es überhaupt nicht! Und Sie würden sich nicht überreden lassen, das Schmuckstück zu verkaufen?“

      Wolfgang schüttelte den Kopf, nahm seine Sonne von Atlantis und sagte zu seiner Familie: „Kommt! Lasst uns gehen.“

      „Ich zahle Ihnen jeden Preis!“, rief der Chef des Ladens noch hinterher.

      „Nein, Danke!“, erwiderte Wolfgang, als er den Laden verließ. Draußen meinte er zu Marina: „Was sagst du jetzt? Ich habe dieses Amulett, kurz nachdem ich von meiner Reise 2007 zurück war, genau so schätzen lassen wie heute. Es war das gleiche Ergebnis. Deshalb wusste ich, wie der Juwelier reagieren würde. Glaubst du mir jetzt, dass ich wirklich in der inneren Erde war? Solch einen reinen Bergkristall gibt es auf unserer Welt nicht. Das hat der Juwelier ja bestätigt. Deshalb würde er vermutlich wirklich jeden Preis bezahlen. Vielleicht ist diese Sonne von Atlantis hier wer weiß wie viel wert. Ich weiß es nicht. Aber so lange ich lebe wird es nicht verkauft! Bitte versprich mir, dass du das nie tun wirst.“

      „Ich weiß nicht, wenn es doch so viel wert ist?“, bemerkte sie unsicher.

      „Bitte! Wenn du es tust, ist es für mich genau so wie für dich, wenn ich unsere Tochter verkaufen würde. Du könntest mir das nie verzeihen und ich könnte es im umgekehrten Fall auch nicht!“

      „So sehr liebst du sie?“, fragte Marina traurig.

      „Ja, wie unsere Tochter. Auf sie bist du doch auch nicht eifersüchtig.“

      „Aber das ist doch ganz was anderes!“

      „Wirklich? Für mich ist das sehr ähnlich.“ Dann nahm er seine Marina in den Arm und küsste sie.

      „Wolfgang! Hier vor all den Leuten!“

      „Marina! Ich liebe dich. Ich liebe dich sogar sehr. Lass mir einfach diese Erinnerung, die unserer Liebe ja gar nicht schaden kann.“

      Marinas Welt war wieder einigermaßen in Ordnung, obwohl sie diese Sache mit seiner Diane schon noch weiter beschäftigte.

      In

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