In der inneren Welt (Band 2). Hero Leander
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„Weißt du … Ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll.“ Dabei sah er seine Marina an, die so tat, als hätte sie nicht zugehört. „Ich hatte dort mal … ein trauriges Erlebnis, bevor ich Mama kennengelernt habe. Ich möchte nicht wieder daran erinnert werden.“
„Papa, komm. … Hattest du dort etwa ein Date? Das ist ja spannend.“ Begeistert hing sie an seinen Lippen und wollte unbedingt mehr darüber erfahren.
Doch ihr Papa schüttelte den Kopf. „Diese Geschichte erzähle ich dir vielleicht später einmal. Heute nicht.“
„Schade. Hattest du nun dort ein Date?“
Nun musste Wolfgang über seine hartnäckige Tochter lachen. „Nein, Diana. Ein Date hatte ich dort nicht. Aber eines kann ich dir noch sagen. Es ist ein magischer Ort.“
„Was?! Und das willst du mir nicht erzählen? Bitte, Papa. Ich kann sonst nicht ruhig schlafen“, bettelte sie.
Als Wolfgang rüber zu seiner Frau sah, schüttelte sie unmerklich den Kopf in der Hoffnung, dass er sie verstand. Und so sagte er zu seiner Tochter: „Wenn ich es dir erzählen würde, könntest du auch nicht besser schlafen. Außerdem dauert das Stunden. Also heute nicht. Das ist mein letztes Wort.“
„Schade.“ Diana wusste, wenn ihr Papa so reagierte, brauchte sie nicht weiter betteln. So ging sie unverrichteter Dinge abends ins Bett und überlegte, was ihr Papa da wohl so geheimnisvolles erlebt hatte. Das konnte nur zusammen mit einer Frau gewesen sein. Das stand für sie fest. Aber in einem Bauwerk, wo immer Touristen sind, kann er doch nichts Schlimmes gemacht haben. Ihr kamen die wildesten Gedanken, doch dann hatte sie diese immer wieder verworfen und irgendwann schlief sie ein.
Einen reichlichen Monat später, es war am 09. November, verbreiteten die offiziellen Medien: Die neue amerikanische Regierung gab bekannt, dass es im Gegensatz zu früheren Aussagen doch Außerirdische gibt und fast alle Regierungen dieser Erde mit diesen Außerirdischen in Kontakt stehen. Das schlug wie eine Bombe ein. Die meisten Regierungen der anderen Länder bestätigten diese Aussage.
Nun liefen die Menschen verängstig herum. Sie hatten Angst vor einer außerirdischen Invasion. Viele zogen sich ängstlich in ihre Wohnungen und Häuser zurück. Andere hingegen sagten, dass sie das schon immer gewusst hatten und es Zeit wurde für diese offizielle Bekanntgabe.
Als Diana nach Hause kam, fragte sie aufgeregt ihren Papa: „Hast du schon gehört? Die US-Regierung hat bekannt gegeben, dass sie schon lange mit Außerirdischen Kontakt haben und alle anderen Regierungen auch!“
Wolfgang nickte bedächtig. „Das wusste ich schon. Sie haben seit 1995 ständigen Kontakt mit der Galaktischen Föderation des Lichts.“
Seine Tochter sah ihn etwas skeptisch an. „Was ist das denn für ein Verein?“
„Diese Galaktische Föderation des Lichts ist in unserer Milchstraße so etwas Ähnliches, wie auf unserer Erde die UNO. Ihr gehören tausende außerirdische Völker an. Deshalb habe ich vor einem Monat lächeln müssen, als du mich fragtest, ob ich an Außerirdische glaube.“
„Woher weißt du das alles? Davon haben sie im Fernsehen gar nichts gesagt.“
Wolfgang hob die Schultern und lächelte überlegen. Doch dann sagte er ihr: „Ich hatte vor zwanzig Jahren im Urlaub viel darüber gehört. Da war ich … mit Personen zusammen, die eine ganze Menge darüber wussten.“
„Davon musst du mir unbedingt mehr erzählen, aber heute nicht. Ich habe gleich ein Date.“ Sie verabschiedete sich und verließ die Wohnung.
Wolfgang sprach nun mit Marina darüber. „Siehst du nun, dass ich doch recht hatte. Jetzt müssen sie nur noch die Welt im Inneren der Erde offiziell bestätigen. Ich glaube, auch das wird nicht mehr lange dauern“, sagte er begeistert.
„Wenn das so ist, wirst du uns dann verlassen?“, fragte Marina ängstlich.
„Um Gottes Willen, Marina!“, rief er entsetzt. „Wie kommst du denn darauf? Nie würde ich euch verlassen! Nie!“
„Dann wäre doch der Weg zu dieser Diane wieder frei!“
Sofort ließ seine Euphorie nach. Nachdenklich nickend antwortete er: „Ja. … Vielleicht!“ Wie abwesend nickte er weiter vor sich hin. „Aber wenn ich wieder dort hin gehe, dann nur mit euch. Niemals allein! Ich liebe euch doch. Verstehst du denn das nicht?“
Marina zuckte mit den Schultern. Sie hoffte inständig, dass er dann auch noch so dachte, aber sicher war sie sich nicht.
Vier Tage später hatte sich die Aufregung der Menschen etwas gelegt. Im Fernsehen berichtete man von verschiedenen Außerirdischen, die so aussahen wie die Menschen. Man erklärte woher sie kamen und dass sie keine Gefahr für die Menschheit waren. Das beruhigte dann doch viele.
Diana und ihr Papa diskutierten am Nachmittag viel über diese erneuten Informationen von den Außerirdischen. Da meinte Wolfgang: „Du musst dich mit dem Gedanken anfreunden, dass manche Außerirdische wesentlich größer sind als wir. Jetzt, wo ihre Existenz offen bekannt gegeben wurde, werden sie uns sicher irgendwann offiziell besuchen.“
„Glaubst du, dass sie hier bei uns so einfach landen?“
„Sicher! Aber nur auf offizielle Einladung unserer Regierungen. Ich denke, das wird bald sein.“
Da meinte Diana spöttisch: „Und wenn es bei uns klingelt, müssten wir damit rechnen, dass draußen ein Außerirdischer steht.“
Wolfgang lachte: „Ja, vielleicht.“
Plötzlich klingelte es nun tatsächlich. „Da siehst du’s“, meinte Wolfgang lachend. „Jetzt kommt schon der erste Außerirdische!“
Noch bevor Marina oder Wolfgang aufstehen konnten, war Diana schon an der Tür. Kurz darauf kam sie mit verwundertem Gesicht ins Wohnzimmer zu ihren Eltern und sagte schulterzuckend: „Da draußen steht eine Frau, die mit euch sprechen will. Sie sagt, sie heißt Diane und Papa würde sie kennen.“
Wolfgang erstarrte und wurde ganz blass. Ihm lief es eiskalt den Rücken runter. Er starrte seine Tochter mit großen Augen an und war nicht fähig etwas zu sagen.
„Papa! Was ist mit dir?“, rief Diana besorgt.
Darauf fragte er halb abwesend: „Ist sie groß?“
„Ja!“, lachte Diana, „Fast zwei Meter.“
Erneut starrte Wolfgang seine Tochter an, stand sprungartig auf und rannte zur Tür. Da stand sie, Diane. Wolfgang konnte es noch immer nicht fassen. Sie lächelte wie damals, obwohl in ihren Augen Tränen standen. Um nicht aufzufallen trug sie die gleichen Sachen, wie er sie damals getragen hatte, als er in Posid ankam. Diane war seitdem kaum älter geworden, obwohl so viele Jahre vergangen waren. Vorsichtig fragte sie: „Darf ich euren Wohnraum betreten? Oder soll ich besser wieder gehen?“
Das löste bei Wolfgang die Starre und er umarmte sie. „Diane! Mein Gott, du bist hier.“ Tränen liefen nun auch über sein Gesicht. So viele Jahre hatte er gehofft und gezweifelt, und nun war sie da. Sie hatte ihn gefunden, wie Gerda ihren Kai in Andersens Märchen.
Diane fragte erneut: „Darf ich euren Wohnraum betreten?“
„Was?