Kriminologie. Tobias Singelnstein
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124 Lavater 1775-1779, 14.
125 Barash 1980; Wilson 1975.
126 Deutlich etwa bei Zerbin-Ruedin 1984, 14: „Was die Anlagenseite betrifft, so wird nicht das erscheinungsbildliche Merkmal (Kriminalität) vererbt, sondern kodierte Information. Dies gibt Anweisung für den Aufbau und die Regulierung von Proteinen, Enzymen, Hormonen, Neurotransmittern, die dann ihrerseits zu einem erhöhten Risiko für kriminelles Verhalten führen können“; vgl. auch Zerbin-Ruedin 1985, 15 ff., 25 ff.
127 Hofinger 2013, 20.
128 Christiansen 1977b; Christiansen 1977a; Mednick/Volavka 1980.
129 Rowe, zitiert nach Zerbin-Ruedin 1984, 3.
130 Vgl. Mednick/Gabrielli/Hutchings 1984 im Gegensatz zu Hutchings/Mednick 1977.
131 Walters 1992.
132 Zang 1984.
133 Shah/Roth 1974, 137.
134 Kaiser 1983, 56.
135 Edelhoch 1980, 54 ff.; Rennie 1978, 223 ff.
136 Witkin u. a. 1976; Mednick/Volavka 1980, 93.
137 Sorensen/Nielsen 1984.
138 Moffitt u. a. 2001; Caspi u. a. 2002.
139 Lück/Strüber/Roth 2005, 11 ff., 121 ff.; Markowitsch/Siefer 2007, 170.
140 Benjamin Libet bat Probanden, in einem beliebigen Moment das Handgelenk zu bewegen, während sie eine Art Uhrzeiger verfolgten, und zeichnete dabei deren Gehirnaktivitäten auf.
141 Markowitsch/Siefer 2007, 132; Roth 2003, 544.
142 Strasser 2013, 58.
143 Heinemann 2014; s. auch Maier/Helmchen/Sass 2005.
144 „Manifest der Hirnforschung im 21. Jahrhundert“, Gehirn und Geist 6/2004; 3/2005; Roth/Grün 2009.
145 Markowitsch/Siefer 2007.
146 http://www.tagesspiegel.de/meinung/gewaltverbrechen-die-gene-des-boesen/4310446.html.
148 Dazu lehrreich Reemtsma 2006.
149 Roth 2003.
150 Roth/Grün 2009.
151 Neubacher 2014, 85 f.
152 Sloterdijk 1999.
153 Murray/Herrnstein 1994.
154 Gebhardt/Heinz/Knöbl 1996.
155 Kunz 2008, 72 ff.
156 Ausführlich dazu Searle 2006.
§ 8 Psychologische und psychiatrische Persönlichkeitskonzepte
Lektüreempfehlung: Lösel, Friedrich (1993): Täterpersönlichkeit. In: Kaiser, Günther u. a. (Hrsg.): Kleines Kriminologisches Wörterbuch. 3. Aufl., Heidelberg, 529-540.
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Der Begriff „Persönlichkeit“ bezeichnet die individuellen psychischen Eigenschaften eines Menschen, welche in veränderten Lebenssituationen relativ stabil bleiben und das Verhalten beeinflussen. Speziell persistente, also dauerhaft gleichförmig [76] praktizierte Verhaltensgepflogenheiten eignen sich für eine persönlichkeitsbezogene Deutung. Obwohl die Persönlichkeit eines jeden Individuums singulär ist, bestehen Vergleichsmöglichkeiten, insofern Individuen Persönlichkeitsmerkmale aufweisen, die auch bei anderen anzutreffen sind.157 Persönlichkeitskonzepte sind offen für unterschiedliche Vorstellungen darüber, welche Einflüsse zum Erwerb einer bestimmt gearteten Persönlichkeit führen: Biologische, insbesondere ererbte Eigenschaften kommen ebenso in Betracht wie Einflüsse der sozialen Umgebung, deren Verinnerlichung man sich mit Hilfe des sozialen Lernens (→ § 10 Rn 6 ff.) vorstellt. Insofern bilden persönlichkeitsbezogene Verhaltenserklärungen ein Bindeglied, das sich zur Verklammerung biologischer und sozialer Annahmen eignet.
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Während die Psychologie sich vor allem für die generell erwartbaren Dimensionen der „normalen“ Persönlichkeit interessiert, konzentriert sich die Psychiatrie auf die Pathologie der „gestörten“ Persönlichkeit. Beide Zugangswege sind für die Suche nach Zusammenhängen zwischen einer bestimmt gearteten Persönlichkeit und kriminellem Verhalten von Interesse. Die Schwierigkeit, Kriminalität als ein Produkt gesellschaftlicher Aushandlung persönlichkeitsbezogen zu erklären, wird dadurch zu umgehen versucht, dass die kriminologische Persönlichkeitsforschung zumeist nicht nach Merkmalen krimineller, sondern „antisozialer“ Persönlichkeiten sucht. Freilich ist das nicht dasselbe, und auch Dis- oder Antisozialität sind normative, an einer Normalvorstellung ausgerichtete Begriffe (→ § 8 Rn 16 ff.).
I. Psychologische Perspektiven
Lektüreempfehlung: Hollin, Clive R. (2012): Criminological Psychology. In: Maguire, Mike; Morgan, Rod; Reiner, Robert (Hrsg.): The Oxford Handbook of Criminology. 5. Aufl., Oxford, 81-112; Rafter-Hahn, Nicole (1997): Psychopathy and the Evolution of Criminological Knowledge. Theoretical Criminology 1, 235-260.
Nützliche Websites: http://www.e-criminalpsychology.com.
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In der allgemeinen Persönlichkeitsforschung wurden neben individualdiagnostischen Methoden zunehmend quantitative Verfahren entwickelt, mit denen Persönlichkeitseigenschaften standardisiert erhoben und statistisch geprüft werden. Diese Verfahren ermöglichen induktiv erstellte Persönlichkeitsinventare, welche die Verteilung der verschiedenen Dimensionen der Persönlichkeit der untersuchten Probanden in Skalen abbilden. Die Inventare werden sodann in Frageform Versuchspersonen vorgelegt, deren Antwortverhalten eine quantitativ-skalenmäßige Zuordnung der Person zu einem bestimmten Persönlichkeitsprofil oder mehreren [77] solcher Profile erlaubt. Von der Anwendung dieser Verfahren auf verschiedene Gruppen strafrechtlich Erfasster und Vergleichsgruppen nicht strafrechtlich auffällig gewordener Personen verspricht man sich Aufschluss über persönlichkeitsbezogene Eigenarten Straffälliger.
4 So verglich das Ehepaar Sheldon und Eleanor Glueck 1950 in den USA je 500 delinquente und nicht delinquente Jugendliche und kam zum Ergebnis, die „delinquente Persönlichkeit“ sei eher extrovertiert, impulsiv und unnachsichtig, weniger selbstkontrolliert, weniger um Konventionen bekümmert und um Misserfolg besorgt.158