Kriminologie. Tobias Singelnstein
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80 Kürzinger 1977.
81 Strasser 2005, 47.
82 Goring bei Vold 1958, 58.
83 Gebhardt/Heinz/Knöbl 1996.
84 von Liszt 1905, 65.
85 von Liszt 1883.
86 Bock 2019, Rn. 56 ff.
87 Fuchs/Hofinger/Pilgram 2016.
88 S. Bohnsack 2014, 13 ff.
89 Dazu Flick 2019, 28 f., 95; Meier 2021, § 4 Rn. 7 f.
90 S. Eisenberg/Kölbel 2017, § 13 Rn. 5.
91 Wincup 2013, 103.
92 Bock 2019, Rn. 74; Neubacher/Oelsner/Schmidt 2013, 675.
93 Wittenberg 2014, 96 ff.
94 Newburn 2017, 996.
95 Wincup 2013, 104.
96 Eisenberg/Kölbel 2017, § 13 Rn. 18.
97 Göppinger 2008, § 5 Rn. 32 f.; Wincup 2013, 105.
98 Eisenberg/Kölbel 2017, § 13 Rn. 20; § 16 Rn. 13.
99 Häder 2019, 285 ff.
100 Wincup 2013, 106.
101 Kromrey/Roose/Strübing 2016, 326 f.
102 Eisenberg/Kölbel 2017, § 13 Rn. 24; Schneider 2007, 226.
103 Kromrey/Roose/Strübing 2016, 359 ff.
104 Schneider 2007, 219; ebenso Meier 2021, § 4 Rn. 19.
105 Eisenberg/Kölbel 2017, § 13 Rn. 1; Meier 2021, § 4 Rn. 10 ff.
106 Coomber u. a. 2014, 35.
107 Kromrey/Roose/Strübing 2016, 77 ff.
108 Häder 2019, 117 ff.; Meier 2021, § 4 Rn. 22b.
109 Meier 2021, § 4 Rn. 24; Schneider 2007, 231 f.
110 Kromrey/Roose/Strübing 2016, 375.
111 Hierzu Meier 2021, § 4 Rn. 38 ff.
112 Mayring 2016.
113 Bock 2019, Rn. 87.
KAPITEL 2
[75] Kriminalitäts- und Kriminalisierungstheorien
§ 6 Notwendigkeit und Begrenztheit von theoretischen Vorstellungen
1 [76] Theorien sind gedankliche Operationen zur Erfassung der Wirklichkeit über den wahrgenommenen Einzelfall hinaus. Sie machen Aussagen über die Struktur der Welt, in der wir leben. Sie stellen den Versuch dar, unsere Wahrnehmungen zu ordnen, Erwartungssysteme zu stabilisieren und eine Kontrolle über die Umwelt zu erlangen. Theorien vereinfachen die Komplexität der Wirklichkeit so weit, dass ein Verständnis von Wirkungszusammenhängen möglich wird. Eine wissenschaftliche Theorie will eine Optimierung zwischen Abstraktion und Konkretisierung finden: Sie will einerseits durch Reduktion der Komplexität der Wirklichkeit deren Begreifbarkeit, Kommunizierbarkeit und systematische Überprüfbarkeit ermöglichen. Andererseits will sie die Wirklichkeit in ihrer Komplexität so weit erhellen, dass die jeweils interessierende Fragestellung möglichst reich an Eindrücken „wirklichkeitsverankert“ und „wirklichkeitsgesättigt“ beantwortet werden kann. Während Theorien, die sich quantitativer Verfahren bedienen, starkes Gewicht auf die Reduktion der Komplexität von Wirklichkeit legen, sind Theorien, welche qualitative Verfahren benutzen (→ § 2 Rn 11 ff.; § 5 Rn 2 ff.), um eine möglichst gegenstandsadäquate Wahrnehmung der Wirklichkeit bemüht.
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Die Wahl eines bestimmten theoretischen Zugangs zum Thema Kriminalität ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, Kriminalität überhaupt wahrnehmen und sinnvolle Aussagen darüber machen zu können. Dies gilt nicht nur für die systematischen Wahrnehmungen der kriminologischen Wissenschaft, sondern bereits für Alltagswahrnehmungen von Kriminalität. Denn alle sozial Agierenden entwickeln routinemäßig für sich überzeugende schematische Vorstellungen über den Sinn des eigenen Handelns und dasjenige anderer. Jede Wahrnehmung menschlichen Handelns ist deutungsabhängig und damit theoriegeleitet, mag die Anleitung auch unbewusst geschehen und es sich dabei um eine unüberprüfte Alltagstheorie handeln.1 Insofern theoriegeleitete Vorstellungen unabdingbar sind, ist es vorzugswürdig, sich die theoretischen Hintergründe der eigenen Vorstellungen bewusst zu machen und sie kritisch zu prüfen, anstatt diese unreflektiert hinzunehmen.
I. Entwicklung kriminologischer Theorien
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[77] Die Suche nach Verhaltensursachen gleicht einer unendlichen Geschichte. Möglichen Erklärungen ist gemeinsam, dass sie von