Теоретическая грамматика немецкого языка. Анжелика Бутусова
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Die Kategorie der Wortart ist ein grundlegender Begriff für die gesamte Grammatik. Sie ordnet den Wortschatz in Wortklassen und ermöglicht somit die Beschreibung seines Funktionierens beim Sprechen. Die Zugehörigkeit des Wortes zu einer bestimmten Wortart wird durch den Charakter seines Funktionierens in der Sprache bestimmt. Das Funktionieren des Wortes in der Sprache hängt von folgenden aufeinander abgestimmten Kriterien ab:
1) von der Allgemeinbedeutung des Wortes (oder inhaltliche Prägung, oder Bedeutungsweise);
2) von dem syntaktischen Fügungswert, oder syntaktische Distribution, oder syntaktische Verwendungsmöglichkeit;
3) von der morphologischen Prägung des Wortes – Abwandelbarkeit und Unabwandelbarkeit – Charakter der Abwandlung der Flexibilia (flektiebarer Wörter)
Unter Allgemeinbedeutung der Wörter versteht man „jenen letzten gemeinsamen semantischen, Nenner, auf die sich alle denkbaren Wörter der betreffenden Wortklasse bringen lassen“ (W. Schmidt [48:126]). So ist die Allgemeinbedeutung der Substantive – Dingbedeutung. Unter Ding versteht man dabei alles, was als selbständig existierend, d.h. gegenständig, gedacht werden kann.
Als Allgemeinbedeutung des Verbs gelten die Tätigkeit oder der Zustand einer Person oder Gegenstandes oder allgemeiner ausgedruckt die Prozessualität, der Vorgang.
Das Adjektiv schließt die Bezeichnung von Eigenschaften, Relationen ein, welche nicht als selbständig existierend gedacht werden können.
Die synthetische Distribution der Wörter findet ihren Ausdruck darin, dass für jede Klasse von Wörtern eine bestimmte Summe von Umgebungen in der Wortgruppe oder im Satz charakteristisch ist. Einige Wortarten erscheinen immer in einer synthetischen Stellung: z.B. das finite Verb als Prädikat, die Präposition in Verbindung mit einem Substantiv oder Pronomen in obliquem Kasus (nach Hause), die unterordnen Konjunktion an der Spitze eines Gliedsatzes.
Andere Wortarten erscheinen in mehreren syntaktischen Umgebungen. So kann z.B. ein Substantiv als Subjekt, Objekt, Attribut u s.w. erscheinen Die morphologischen Merkmale des Wortes sind auf Fügungspotenz seiner Umgebung abgestimmt, z.B. das Adjektiv in der Rolle des Attributs kongruiert mit dem Substantiv in Zahl, Kasus und Geschlecht, in einer adjektivischen Wortgruppe dagegen in Verbindung mit einem Adverb weist keine kategorialen Merkmale.
Das Verb (oder beliebiges Wort) wird auf eine besondere Art abgewandelt, die nur dieser Wortart eigen ist und auf seine synthetische Rolle abgestimmt ist.
Die morphologische Prägung des Substantivs liegt vor allem in seinem Kasussystem.
Die oben genannten drei Momente betrachten wir nicht nur als Kriterium der Ausgliederung von Wortarten, sondern auch als eine Gesamtcharakteristik des Wortes, aus der sich sein Funktionieren in der Rede ergibt.
2.1.2 Die Oppositionsverhältnisse im System der Wortarten
Im System der Wortarten besteht eine bestimmte Rangordnung, d.h. gewisse Wortarten werden zu Wortartkomplexen vereint und den anderen Wortartkomplexen gegenübergestellt. In dieser Hinsicht spricht man von „höheren“ und „niederen“ Wortarten, von ,,Grund Wortarten“ und „Restbestand“ oder von satzwertigen und nichtsatzwertigen Wortklassen.
Unter Berücksichtigung des strukturell-semantischen Typs von Wörtern schlägt Winogradow zwei große Wortkomplexe vor:
1) Autosemantiker;
2) Synsemantiker.
Autosemantiker – sind Wortarten mit benennender oder nominativer Funktion, die Benennungen von Gegenständen, Vorgängen, Eigenschaften, Umstandbezeichnungen, d.h. die Wortarten im eigentlichen Sinnen, Begriffs Wörter, die selbständige Bedeutung haben. Synsemantiker – sind Hilfswörter oder Redeteilchen.
Die Autosemantiker sind in der Sprache in der absoluten Mehrzahl. Ihr strukturelles Kennzeichen ist, dass sie und nur sie als Satzglieder figurieren. Sie werden unterteilt in folgende Gruppen:
1) Benennende oder nominative Wortarten, die die Erscheinungen der außersprachlichen Wirklichkeit bezeichnen. Das sind Substantive, Verben, Adjektive und Adverbien.
2) Verweisende Wörter, sie verweisen auf die Erscheinungen der Wirklichkeit. Das sind Pronomen.
3) Zählende oder nummerierende Wörter, ermöglichen das Zählen der genannten Erscheinungen. Das sind Numeralien.
Die Synsemantiker haben keine eigene Bedeutung. Ihre Funktion besteht in Verknüpfung der Autusemantiker. So können, z.B. in Verbindung mit dem Substantiv Präpositionen die räumliche, zeitliche, kausale u. a. Beziehungen ausdrücken.
Die Synsemantiker oder die Funktionswörter besitzen weder grammatische noch lexikalische Bedeutung. Sie drücken zum Ausdruck der Relationen. Sie kommen nie als Satzglieder vor. Zu den Synsemantiker gehören Konjunktionen und Präpositionen; den Artikel; die Hilfsverben [14].
Im Gegensatz zu den Fügwörtern haben die Artikel und die Hilfsverben vor allem morphologische Funktion. Einen besonderen strukturell-semantischen Typ von Wörtern bilden Modalwörter (Schaltwörter). Sie haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Synsemantikern, da in ihrer Bedeutung lexikalische und grammatische Momente eng verflochten sind. Sie haben andererseits auch eine Ähnlichkeit mit den Autosemantikern, weil die Bedeutung jedes Modalwortes im Gegensatz zum Synsemantiker deutlich auftritt. Was sie aber dem Autosemantiker und Synsemantiker gegenüberstellen, ist ihre Position im Satz. Sie sind weder Satzglieder, noch lehnen sie sich an autosemantische Wörter im Satz wie die Hilfswörter an.
Eine besondere Klasse bilden auch die Interjektionen. Sie sind Synsemantiker besonderer Art. Der Charakter der Empfindung, die eine Interjektion ausdrückt, wird durch die Situation oder den Kontext verdeutlicht. O.I. Moskalskaja [14] unterscheidet folgende Wortarten:
I. Eigentliche Wortarten (Autosemantiker).
1) Benennende oder nominative Wortarten – Substantive, Verben, Adjektive und Adverbien;
2) Verweisende – Pronomen;
3) Zählende – Numeralien;
II. Funktionswörter (Synsemantiker)
1) Synsemantiker mit syntaktischer Funktion – Präposition, Konjunktion, Kopula, Partikel.
2) Synsemantiker mit morphologischer Funktion – Artikel und Hilfsverben
III. Modalwörter
IV. Interjektionen
2.2 Streitfragen in der Wortartentheorie
Die Streitfragen gehen auf die Geschichte der Wortartentheorie zurück. Seit dem Altertum finden wir weit auseinander gehende Angaben über die Zahl der Wortarten. Auch heute verfügt die Grammatik über keine einheitliche Klassifikation der Wortarten. Sie schwankt zwischen zwei und 15 und wird innerhalb dieser Grenzen mit verschiedenen Zahlen bestimmt. Man kann nicht sagen, dass diese Zahlenangaben nur ganz bestimmten Epochen der Sprachwissenschaftentwicklung entsprechen.
2.3. Einzelne Wortarten und ihre grammatischen Kategorien. Das Verb
Der Zahl nach ist das Verb die größte Wortklasse, es beträgt ein Viertel des Gesamtwortschatzes. Der lateinische Name dieser Wortart besagt soviel wie unser „Wort“, er ist die Übersetzung des griechischen Ausdrucks „rhema“.