Скрам. Яна Егорова
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Ein großes Vorbild bei der Verkehrsplanung ist die Stadt Wien, die sich weltweit durch eine außergewöhnlich hohe Lebensqualität und eine hervorragende Infrastruktur auszeichnet. Der österreichischen Hauptstadt ist es gelungen, den öffentlichen Nahverkehr systematisch auszubauen und zu fördern. Weltweit gilt das Nahverkehrssystem in der Donau-Metropole als herausragend. Es ist engmaschig und kundenfreundlich und ermöglicht eine systematische Nutzung im gesamten Großraum. Eine Abokarte kostet umgerechnet einen Euro pro Tag. Die Zahl der Abonnenten ist von 2012 bis 2018 sprunghaft gestiegen und hat sich mehr als verdoppelt. Darüber hinaus plant die Stadtverwaltung in Wien, den Ticketpreis noch weiter zu verringern.42
Wie wirken sich neue Mobilitätsdienste auf den Großstadtverkehr aus?
Moderne Mobilitätsdienste wirken sich beträchtlich auf die Dichte und Intensität des Großstadtverkehrs aus. Zu solchen Mobilitätsdiensten zählen beispielsweise Uber und Lyft.
Studien zeigen, dass in US-Großstädten der Verkehr durch diese Mobilitätsdienste erheblich zunahm. Dies gilt auch für Staus, deren Dauer um 5 Prozent zulegte.
Die Nutzung eigener Fahrzeuge verringerte sich hingegen lediglich um ein Prozent, und auch die Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel sank um 9 Prozent. Insofern haben MobilitätsdiensteMobilitätsdienst wie Uber Uber nicht zur erwarteten Entlastung geführt.43 Experten gehen davon aus, dass eine Ausweitung und ein zügiger Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs einen wesentlich größeren Effekt auf das Verkehrsaufkommen in den Ballungszentren hätten.
Der öffentliche Nahverkehr wäre ohnehin das effizienteste Verkehrsmittel in Metropolregionen. Die Studie zeigt außerdem, dass bei einem Ausbau des Nahverkehrs oder bei der Ausweitung anderer Verkehrsmittel wie beispielsweise von Fahrrädern andere Services gar nicht in Anspruch genommen worden wären.
Eine Belastung stellt dar, dass der Anteil der Leerfahrten bei diesen Diensten bei 41 Prozent liegt. Daher wäre es sinnvoll, die Verkehrsplanung effizienter zu gestalten und den öffentlichen Nahverkehr in den Vordergrund zu rücken.44
Sharing als innovatives Konzept
In diesem Abschnitt wird u.a. die Frage beantwortet, ob Carsharing nur ein aktueller Hype ist oder ob der Autobesitz als Standard abgelöst wird.
Welche Rolle spielt Shared Mobility?
Shared MobilityShared Mobility ermöglicht es, verschiedene Transportmittel systematisch und gezielt zu verknüpfen. Dies umfasst neben dem öffentlichen PersonennahverkehrPersonennahverkehr auch Formen der MikromobilitätMikromobilität mit Hilfe von E-Scootern, Fahrrädern sowie E-Bikes.
Durch die Shared Mobility wird es möglich, Kosten zu sparen, die Umwelt zu schonen und für einen stärkeren Klimaschutz zu sorgen. Inzwischen gibt es immer mehr Startups, die sich dem Thema Shared Mobility widmen und neue Konzeptionen entwickeln. Eine Studie schätzt, dass das Potenzial für diese Ansätze im Jahr 2030 bei 1,6 Milliarden US-Dollar liegen wird.45
Warum ist Carsharing so wichtig?
CarsharingCarsharing folgt dem Prinzip, dass Nutzen wichtiger ist als Eigentum. Das Carsharing wird sich in der Zukunft verbreiten und einen wesentlich höheren Stellenwert als bisher genießen. In einer modernen vernetzten Gesellschaft ist die Nutzung von Carsharing und überhaupt von Sharing-Konzeptionen eine wichtige Komponente. Ein solches Sharing gibt es nicht nur im Verkehrsbereich, sondern auch bei der Nutzung von Coworking-SpaceCoworking-Spaces und bei der Nutzung von Werkzeug. Durch das Teilen werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern die Gesellschaft setzt insgesamt auf Kooperation und Teilhabe.
Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Zahl der Carsharing-Nutzer verzehnfacht. Diese erstaunliche Dynamik belegt, dass Carsharing und das Access-PrinzipAccess-Prinzip in der Zukunft eine große Bedeutung erlangen. Wie wichtig dieses Konzept ist, zeigt auch, dass immer mehr Automobilhersteller sich an solchen Carsharing-Unternehmen beteiligen oder selbst welche gründen. Auch Bahngesellschaften bieten Sharing-Dienste an. Mittlerweile gibt es Angebote, die Geschäftskunden mit einbeziehen und ihnen das Carsharing ermöglichen. Mobility Hubs wie beispielsweise Bahnhöfe in Großstädten können als Touchpoints dienen für die Nutzung solcher neuartigen Services. Durch die Vernetzung und Digitalisierung des Verkehrssystems ergeben sich eine Vielzahl von Optionen und Möglichkeiten, die sowohl Privat- als auch Geschäftskunden als Zielgruppen ansprechen. Durch das höhere Maß an Professionalität wird es möglich, Mobility as a ServiceMobility as a Service in Form einer Plattform zu etablieren. Für Wochenendausflüge oder Kurzurlaube ist es sinnvoll, ein Fahrzeug über einen Abodienst zu mieten, anstatt es zu besitzen. So werden einige Nutzer einen Porsche oder Ferrari für den Ausflug mieten oder einen Mini für den Kurzurlaub am Wochenende.
Da die Politik plant, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, wird in ländlichen Regionen in der Zukunft ein Busverkehr im zumindest stündlichen Takt verfügbar sein, so dass sich ein Auto immer weniger rentiert.
Gehören Abomodelle zu modernen Mobilitätskonzepten?
Das AbomodellAbomodell wird den Automobilmarkt grundlegend verändern und umwälzen, denn durch das Abomodell werden klassische Formen von Eigentum an Fahrzeugen als veraltet angesehen. Die monatliche Aborate enthält die Kosten für die Wartung, die Versicherung, die Steuern und andere Kosten, die möglicherweise mit dem Fahrzeug verbunden sind. Nur die Kosten für den Treibstoff, d.h. im Fall des Elektroautos die Stromkosten, müssen vom Kunden aufgebracht werden.
In der Regel beträgt die Laufzeit 6 bis 12 Monate, gelegentlich 24 Monate. Aber auch Kurzzeit-Abos sind immer mehr im Kommen. Die jeweiligen Kosten für das Abomodell richten sich nach dem Fahrzeug, der Fahrleistung und der Laufzeit des Vertrags. Bei solchen Verträgen gibt es Inklusivkilometer, die angeben, wie weit der Kunde maximal fahren darf.
Die Zahl der Auto-Abo-Anbieter wächst ständig; denn das Geschäftsmodell gilt als sehr lukrativ und zukunftsträchtig. Es ist bequem und kundenorientiert und kommt dem Wunsch nach mehr Freiheit und Auswahlmöglichkeiten entgegen. Daher versucht die Automobilbranche in Zukunft, mehr solche Verträge anzubieten, die den Wünschen und Interessen in besonderer Weise gerecht werden. Zu den Anbietern zählen beispielsweise VW, Volvo, BMW und Mercedes. Verschiedene Startups bieten kundenfreundliche Aboverträge an. Bekannt sind beispielsweise Cluno, ViveLaCar, Like2Drive, Conqar und Finn.Auto. Aber auch Autovermieter wie Sixt, Buchbinder und Hertz zeigen beträchtliches Interesse an dem Abomodell, das ihrem Geschäftsmodell sehr ähnelt und weitere Möglichkeiten eröffnet, um neue Kunden zu gewinnen. Daher sind besonders Autovermieter an diesem neuen Konzept interessiert, das ihnen eine Ausweitung ihrer Servicepalette ermöglicht.
Um die Lukrativität eines Autoabomodells bewerten zu können, gibt es eine einfache Kennzahl, die es erlaubt, herauszufinden, ob ein solches Angebot preisgünstig ist. Zur Berechnung wird die monatliche Aborate dividiert durch den Listenpreis minus den Rabatt, also den Angebotspreis. Werte zwischen 1,0 und 1,6 Prozent gelten als kostengünstig. Muss der Kunde zuviel für die monatliche Aborate aufwenden, ist es sinnvoller, ein Fahrzeug zu kaufen.
In der Regel ist die Nutzung eines Autoabos serviceorientiert und lässt sich problemlos online erledigen. Das Fahrzeug