Angriff Der Tapferkeit . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Angriff Der Tapferkeit - Морган Райс страница 3
„Werde ich das?“ spottete Andronicus und grinste ihn an.
Doch bei all seinem Grinsen konnte Gwen sehen, wie seine Lippen bebten und sich zum ersten Mal so etwas wie Furcht in Andronicus‘ Augen abzeichnete. Sie hatte nie gedacht, dass sie das einmal sehen würde. Andronicus musste wissen, wer Argon war. Und was immer er auch über Argon wusste, war genug, dass sich der mächtigste Mann der Welt fürchtete.
„Du wirst dem Mädchen keinen weiteren Schaden mehr zufügen“, sagte Argon ruhig. „Du wirst ihre Kapitulation akzeptieren.“ Er trat mit leuchtenden Augen näher. „Du wirst ihr erlauben, sich zu ihren Leuten zurückzuziehen. Und du wirst ihren Leuten erlauben, zu kapitulieren, wenn sie das wünschen. Ich sage dies nur ein einziges Mal. Es wäre klug von dir, es anzunehmen.“
Andronicus starrte Argon an und blinzelte ein paarmal, gerade so, als ob er unentschlossen wäre.
Dann schließlich warf er seinen Kopf in den Nacken und lachte schallend. Es war das lauteste und finsterste Lachen, das Gwen je gehört hatte. Es füllte das gesamte Lager und schien bis in den Himmel zu schallen.
„Deine Zaubertricks wirken bei mir nicht alter Mann!“, lachte Andronicus. „Ich habe vom Großen Argon gehört. Vor langer Zeit einmal bist du mächtig gewesen. Mächtiger als die Menschen, die Drachen, sogar als der Himmel selbst, sagt man. Doch deine Zeit ist um. Jetzt ist eine neue Zeit angebrochen. Die Zeit des Großen Andronicus. Du bist nicht mehr als ein Relikt. Ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten, als die MacGils herrschten und die Magie stark war. Als der Ring unbezwingbar war. Doch dein Schicksal ist an den Ring gebunden. Und jetzt ist der Ring schwach. So wie du.
Du bist ein Narr, dich mir entgegenzustellen, alter Mann. Dafür wirst du Leiden. Dafür wirst du jetzt die Macht des Großen Andronicus kennenlernen.“
Andronicus grinste und hob erneut sein Schwert hoch über Gwendolyn und sah dabei Argon direkt in die Augen.
„Ich werde das Mädchen langsam vor deinen Augen töten.“, sagte Andronicus. „Dann den Buckligen. Als nächstes werde ich mir dich vornehmen und dich verstümmeln. Doch ich werde dich am Leben lassen als Beweis für die Größe meiner Macht!“
Gwendolyn kniff die Augen zu, als Andronicus das Schwert langsam auf ihren Kopf zu senkte. Plötzlich geschah etwas: Sie hörte ein Geräusch die Stille durchdringen, ein Geräusch wie tausend Feuer, gefolgt von Andronicus Schrei.
Sie öffnete ungläubig die Augen und sah Andronicus‘ Gesicht vor Schmerz verzerrt, wie er sein Schwert fallen ließ und auf die Knie ging. Sie sah, wie Argon Schritt für Schritt auf ihn zuging und eine Hand vorgestreckt hatte, die von der einer violett leuchtenden Kugel aus Licht umgeben war. Die Kugel wurde immer grösser, umschloss Andronicus und Argon, der ausdruckslos weiter auf ihn zuging.
Andronicus kauerte sich am Boden zusammen, als das Licht ihn einhüllte.
Seine Männer keuchten, doch keiner wagte sich ihm zu nähern. Entweder hatten sie alle Angst vor Argon, oder er hatte sie mit einem Zauber belegt, der sie hilflos machte.
„MACH DASS ES AUFHÖRT!“, schrie Andronicus und hielt sich die Ohren zu. „ICH FLEHE DICH AN!“
„Du wirst dem Mädchen keinen weiteren Schaden zufügen.“, sagte Argon langsam.
„Ich werde ihr keinen weiteren Schaden zufügen!“, wiederholte Andronicus wie in Trance.
„Du wirst sie nun freilassen und zu ihrem Volk zurückkehren lassen.“
„Ich werde sie freilassen und zu ihrem Volk zurückkehren lassen!“
„Du wirst ihrem Volk die Gelegenheit geben, zu kapitulieren.“
„Ich werde ihrem Volk die Gelegenheit geben, zu kapitulieren!“ kreischte Andronicus. „Bitte! Ich will alles tun!“
Argon holte tief Luft und hielt schließlich inne. Das Licht verblasste als er langsam seinen Arm senkte.
Gwen sah in erschrocken an; sie hatte Argon nie in Aktion gesehen, und sie konnte seine Macht kaum fassen. Es war, als würde sie zusehen, wie sich der Himmel selbst öffnete.
„Wenn wir uns wiedersehen, Großer Andronicus“, sagte Argon langsam, und sah auf den wimmernden Andronicus herab, „dann wird es auf deinem Weg ins finsterste Reich der Toten sein.“
KAPITEL ZWEI
Thor wand sich unter den Händen der Empire Krieger, und musste hilflos mitansehen, wie Durs, der Mann, den er einmal für seinen Bruder gehalten hatte, sein Schwert hob, um ihn zu töten. Thor schloss die Augen und wusste, dass seine Zeit gekommen war. Er war wütend auf sich selbst, weil er so naiv und vertrauensselig gewesen war. Sie hatten ihn die ganze Zeit über an der Nase herumgeführt direkt auf die Schlachtbank. Viel Schlimmer noch, als ihr Anführer sahen die anderen Jungen zu Thor auf, vertrauten auf seine Führung. Er hatte nicht nur sich selbst enttäuscht, er hatte die anderen im Stich gelassen. Seine Naivität, seine vertrauensselige Natur, hatte sie alle in Gefahr gebracht.
Während er versuchte, sich zu wehren, versuchte er seine Kräfte zu rufen, sie von irgendwo tief in ihm heraufzubeschwören, gerade genug, um sich zu befreien und zurückzuschlagen. Doch so sehr er sich auch abmühte, sie wollten ihm nicht gehorchen. Seine körperlichen Kräfte waren gerade nicht ausreichend, um sich aus dem Griff der Krieger zu befreien.
Thor spürte, wie der Wind sein Gesicht streichelte, als Durs das Schwert auf ihn herabsenkte, und bereitete sich auf den Schlag vor. Er war noch nicht bereit zu sterben In seinem Geist sah er Gwendolyn, die im Ring auf ihn wartete. Er hatte das Gefühl, dass er auch sie im Stich gelassen hatte.
Plötzlich hörte Thor einen Schlag, öffnete die Augen und stellte überrascht fest, dass er noch am Leben war. Durs Arm war mitten im Schlag von einem riesigen Empire Krieger festgehalten worden, der Durs um einiges überragte – was nicht einfach war, Anbetracht Durs eigener Größe. Er hatte Durs Handgelenk ergriffen, als die Klinge nur noch Zentimeter über Thor schwebte.
Durs wandte sich überrascht dem Mann zu.
„Andronicus will nicht, dass er getötet wird.“, zischte der Krieger Durs finster an. „Er will sie alle lebend haben. Als Gefangene.“
„Davon hat mir niemand etwas gesagt!“, protestierte Durs.
„Der Handel war, dass wir sie töten könnten!“, fügte Dross hinzu.
„Das könnt ihr nicht verlangen!“, schrie Drake.
„Können wir nicht?“, antwortete er finster. „Wir können tun, was uns gefällt. Oh ja, und ihr seid nun auch unsere Gefangenen.“ Der Krieger grinste breit. „Je mehr Angehörige der Legion wir haben, umso höher wird die Bezahlung ausfallen.“
Durs sah den Krieger an, sein Gesicht von Entrüstung gezeichnet, und im nächsten Augenblick brach heilloses Chaos aus, als sich die Krieger auf die drei Brüder stürzten, sie niederrangen und ihnen die Hände fesselten.
Thor nutzte das Chaos und sah sich nach Krohn im, der nur ein paar Meter weit weg im Schatten lauerte.
„Krohn hilf mir!“, rief Thor. „JETZT!“
Krohn sprang mit einem Knurren vor, stürzte sich auf einen den Krieger, der Thor festhielt und grub seine Zähne in dessen Hals. Thor konnte seine Hand befreien und Krohn machte sich über