Angriff Der Tapferkeit . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Angriff Der Tapferkeit - Морган Райс страница 4
Thor rannte zu Reece, der ihm am nächsten war, und stach seinem Wächter direkt ins Herz; befreite ihn, sodass auch er sein Schwert ziehen, und sich mit ihm in den Kampf stürzen konnte. Sie machten sich daran, die anderen Krieger anzugreifen und Elden, O’Connor, Conval und Conven zu befreien. Die Krieger waren damit abgelenkt, Drake, Durs und Dross aufzuhalten, und als sie bemerkten, was vor sich ging, war es zu spät. Thor, Reece, O’Connor, Elden, Conval und Conven waren alle frei und bewaffnet. Sie waren nach wie vor in der Unterzahl und wussten, dass der Kampf kein einfacher sein würde. Doch zumindest wussten, sie, dass sie eine Chance haben würden. Unerschrocken und leidenschaftlich stürzten sie sich auf ihre Feinde. Die noch verbliebenen sechsundneunzig Krieger des Empires griffen an und Thor hörte weit über sich einen Schrei, blickte auf, und sah Estopheles. Sein Falke stürzte sich herab und kratzte dem feindlichen Anführer die Augen aus. Estopheles griff nacheinander weitere Krieger an, und schaltete auch sie, einen nach dem anderen, aus.
Während des Angriffs lud Thor einen Stein in seine Schleuder, holte aus und traf einen Mann an der Schläfe, gerade bevor er ihn erreichen konnte; O’Connor gelang es, zwei Pfeile abzuschießen, und beide trafen ihr Ziel mit tödlicher Präzision. Elden spießte zwei Gegner gleichzeitig mit seinem Speer auf, doch das war nur der Anfang – es blieben unzählige Krieger übrig.
Unter lautem Schlachtgeschrei trafen sie aufeinander. Wie man es ihm beigebracht hatte, konzentrierte sich Thor auf einen Krieger, und wählte sich dafür den aus, der am größten und gemeinsten aussah, hob sein Schwert und stürzte sich auf ihn. Dem Mann gelang es, Thors Schlag mit dem Schild abzuwehren, und parierte sofort mit seinem Hammer in Richtung von Thors Kopf.
Thor wich aus, und als der Hammer neben ihn zur Erde sauste, zog er seinen Dolch und rammte ihn dem Mann in den Bauch; er brach tot zusammen.
Thor hob seinen Schild gerade rechtzeitig, um den Angriff von zwei feindlichen Kriegern mit ihren Schwertern abzuwehren. Er parierte und tötete dabei einen von ihnen. Er wollte gerade dem anderen einen Hieb versetzen, als er aus dem Augenwinkel sah, wie ein anderer ihn von hinten mit dem Schwert angriff; er fuhr herum und wehrte den Schlag mit seinem Schild ab.
Thor wurde nun von allen Seiten angegriffen – sie waren zahlenmäßig immer noch weit unterlegen – und die Hiebe regneten nur so auf ihn herunter. Er hatte weder die Zeit noch die Energie um anzugreifen – er konnte nicht mehr tun, als sich zu verteidigen. Und es stürzten sich immer mehr Männer auf ihn.
Er sah zu seinen Waffenbrüdern hinüber und erkannte, dass es ihnen nicht besser erging: Jedem von ihnen war es gelungen, ein oder zwei feindliche Krieger zu töten. Doch derart in der Unterzahl, zahlten sie den Preis für ihre Tapferkeit – jeder von ihnen hatte bereits unzählige leichtere Wunden erlitten. Und das trotz der Hilfe von Krohn, der selbst einen feindlichen Krieger nach dem anderen attackierte, und der Hilfe von Indra, die Steine auf die Männer des Empire warf. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie umzingelt wären, und sie sterben müssten.
„Befreit uns!“, kam eine Stimme.
Thor wandte sich um und sah Drake, der genau wie seine Brüder nur ein paar Meter weit weg gefesselt lag.
„Befreit uns!“, wiederholte er. „Und wir werden euch helfen, gegen sie zu kämpfen! Wir kämpfen für dieselbe Sache!“
Als Thor sein Schild hob um wieder einen harten Schlag abzuwehren, diesmal von einer Kriegsaxt, erkannte er, dass die Hilfe der drei von unschätzbarem Wert sein könnte. Ohne sie hatten sie klar keine Chance, siegreich aus dem Kampf hervorzugehen. Thor war sich alles andere als sicher, ob er ihnen trauen konnte, doch er war an einem Punkt angelangt, an dem er nichts zu verlieren hatte. Immerhin hatten die drei Brüder selbst eine Motivation zu kämpfen.
Thor wehrte den nächsten Schwerthieb ab, ließ sich auf die Knie fallen und rollte zu den Brüdern hinüber. Er sprang auf, zerschnitt ihre Fesseln und schützte sie währenddessen vor den Schlägen der Empire Krieger. Alle drei schnappten sich ihre Schwerter und warfen sich in den Kampf.
Drake, Dross und Durs stürzten sich schlagend und Schwerter-schwingend in die Menge. Jeder von ihnen war groß und ein geübter Kämpfer, und die Verstärkung traf die Männer des Empire unvorbereitet, mit der Folge, dass binnen weniger Augenblicke etliche von ihnen fielen. Thor hatte gemischte Gefühle sie, nach allem was sie getan hatten, zu befreien – doch Anbetracht der Umstände, schien es eine kluge Wahl zu sein. Besser als der Tod.
Nun, da sie zu neunt gegen die verbleibenden achtzig Krieger kämpften war die Quote noch immer fürchterlich schlecht, aber wenigstens etwas besser als zuvor.
Die Waffenbrüder konnten sich auf ihre erlernten Fähigkeiten verlassen, an die Übungen, die ihnen beim Training mit den Hundert in Fleisch und Blut übergegangen sind, die zahllosen Übungseinheiten, in denen sie eingekreist und in der Unterzahl gekämpft hatten; Sie taten, was ihnen Kolk und Brom beigebracht hatten: Sie zogen sich selbst in einen engen Kreis zurück, und mit einander zugewandten Rücken wehrten sie die Angriffe der feindlichen Krieger als Einheit ab. Ermutigt durch die Ankunft von drei weiteren Kämpfern verspürten sie alle neuen Aufschwung und kämpften noch energischer als zuvor.
Conval zückte seinen Kriegsflegel, schwang ihn weit und schlug die Feinde immer wieder. So gelang es ihm drei der Empire Krieger niederzustrecken, bevor jemand ihm die Kette entriss. Sein Bruder Conven verwendete einen Streitkolben, zielte tief und zertrümmerte den feindlichen Kriegern die Beine mit der schweren gespickten Metallkugel.
Auf die kurze Distanz konnte O’Connor seinen Bogen nicht verwenden, doch er konnte seine Wurfdolche aus seinem Gürtel ziehen, sie in die Menge werfen und damit zwei Krieger töten. Und Thor und Reece blockten und parierten virtuos mit ihren Schwertern. Einen Augenblick lang fühlte sich Thor optimistisch.
Dann sah Thor aus dem Augenwinkel etwas, das ihn störte. Er beobachtete, wie einer der drei Brüder sich aus der Gruppe löste und durch den Kreis spurtete; Thor wandte sich um und sah Durs. Er stürzte sich nicht auf einen Krieger des Empire, sondern kam direkt auf ihn zu.
Es geschah zu schnell, und Thor, der zwei feindliche Krieger vor sich abwehren musste, konnte sich nicht rechtzeitig umdrehen.
Thor war sich sicher, dass er sterben musste. In den Rücken gestochen von dem Mann, den er einst für seinen Bruder gehalten hatte und dem er naiv zwei Mal das Vertrauen geschenkt hatte.
Plötzlich tauchte Conval aus dem Nichts vor Thor auf, um ihn zu schützen.
Und als Durs Schwert auf Thors Rücken hinabsauste, fand es stattdessen sein Ziel in Convals Brust.
Thor fuhr herum und schrie: „CONVAL!“
Conval stand wie eingefroren da, die Augen zu einem Starren weit aufgerissen, als er zusah, wie das Schwert seinen in seinen Körper drang, sein Herz traf und sein Blut überall hin spritzte.
Durs stand da und starrte zurück, ebenso überrascht.
Conval fiel auf die Knie, und das Blut schoss schwallweise aus seiner Brust. Thor musste mitansehen, wie Conval, sein Waffenbruder, den er liebte wie einen leiblichen Bruder zu Boden sank und starb. Um Thors Leben zu retten.
Durs stand über ihm, sah zu Boden und schien schockiert über das, was er gerade getan hatte.
Thor schoss vor, um Durs zu töten – doch Conven kam ihm zuvor. Convals Zwillingsbruder stürzte sich auf Durs, holte mit dem Schwert weit aus und schlug ihm mit einem langen Schwung den Kopf ab. Durs Körper sackte zu Boden während sein Kopf ein paar Meter weiter aufschlug und weiterrollte.
Thor stand da und fühlte sich hohl, erdrückt von Schuld. Es war eine Fehleinschätzung