Zielobjekt Null . Джек Марс
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„Die Sache mit den Olympischen Winterspielen und dem Forum in Davos“, fuhr sie fort, „damit hattest du etwas zu tun.“
„Ich habe dir gesagt, ich werde nichts bestätigen oder bestreiten –“
„Und die terroristische Gruppe, über die sie in den Nachrichten sprechen, Amun. Du hast dabei geholfen, sie aufzuhalten?“
Reid wandte sich ab und warf einen Blick aus dem kleinen Fenster und in den Garten hinaus. Und damit war es zu spät. Er musste nichts bestätigen oder abstreiten. Sie konnte es in seinem Gesicht lesen.
„Das hier ist kein Spiel, Maya. Das hier ist ernst und wenn die falschen Leute wüssten –“
„Wusste Mom davon?“
Von allen Fragen, die sie hätte stellen können, warf ihn diese aus der Bahn. Für einen langen Moment war er stumm. Wieder einmal hatte sich seine Älteste als zu intelligent herausgestellt, vielleicht sogar für ihr eigenes Wohl.
„Ich glaube nicht“, sagte er leise.
„Und all die Reisen, die du früher angetreten bist“, sagte Maya, „das waren keine Konferenzen oder Gastvorträge, nicht wahr?“
„Nein. Das waren sie nicht.“
„Dann hast du für eine Weile aufgehört. Hast du … nach Moms … gekündigt?“
„Ja. Aber dann brauchten sie mich wieder.“
Das war ein ausreichender Teil der Wahrheit, sodass er sich nicht fühlte, als würde er lügen – und hoffentlich genug, um Mayas Neugier zu stillen.
Er drehte sich wieder zu ihr um. Sie starrte mit einem finsteren Blick auf den gefliesten Boden. Offensichtlich gab es noch mehr Fragen, die sie stellen wollte. Er hoffte, dass sie es nicht tun würde.
„Noch eine Frage.“ Ihre Stimme war fast ein Flüstern. „Hatte dieses Zeug irgendetwas mit … mit Moms Tod zu tun?“
„Oh Gott. Nein. Maya. Natürlich nicht.“
Er durchquerte schnell den Raum und schloss seine Arme fest um sie. „Denk das bloß nicht. Was mit Mom passiert ist, war medizinisch. Es hätte jedem passieren können. Es war nicht … es hatte nichts damit zu tun.“
„Ich glaube, das wusste ich“, sagte sie leise. „Ich musste nur fragen …“
„Das ist in Ordnung.“ Das war das Letzte, was er wollte. Dass sie dachte, Kates Tod hätte irgendeine Verbindung zu dem geheimen Leben, in welches er verwickelt war.
Etwas schoss ihm durch den Kopf – eine Vision. Eine Erinnerung an die Vergangenheit. Eine vertraute Küche. Ihr Zuhause in Virginia, bevor sie nach New York zogen. Bevor sie starb. Kate steht vor dir, genau so wunderschön, wie du sie in Erinnerung hast – aber ihre Stirn liegt in Falten, ihr Blick ist hart. Sie ist wütend. Sie schreit. Sie zeigt mit ihren Händen auf etwas, das auf dem Tisch liegt …
Reid trat einen Schritt zurück und löste sich aus Mayas Umarmung, als die vage Erinnerung Kopfschmerzen in seiner Stirn verursachte. Manchmal versuchte sein Gehirn, sich an bestimmte Dinge aus der Vergangenheit zu erinnern, die noch immer verborgen lagen. Wenn er versuchte, die Erinnerungen zu erzwingen, verursachten sie einen migräneartigen Schmerz im vorderen Teil seines Schädels. Aber dieses Mal war anders, merkwürdiger; er erinnerte sich eindeutig an Kate, an eine Art Streit, den sie hatten und der ihm nicht mehr bewusst gewesen war.
„Dad, ist alles in Ordnung?“, fragte Maya.
Plötzlich klingelte es an der Tür und sie zuckten beide vor Schreck zusammen.
„Ähm, ja“, murmelte er. „Es geht mir gut. Das muss die Pizza sein.“ Er sah auf die Uhr und runzelte die Stirn. „Das ging wirklich schnell. Ich bin sofort zurück.“ Er ging durch den Flur und spähte durch den Spion. Vor der Tür stand ein junger Mann mit einem dunklen Bart und leeren Blick. Er trug ein rotes Poloshirt mit dem Logo der Pizzeria.
Trotzdem blickte Reid über seine Schulter zurück, um sicherzustellen, dass Maya ihn nicht sah, und schob seine Hand in die Innenseite seiner dunkelbraunen Bomberjacke, die an einem Haken neben der Tür hing. In der Innentasche befand sich eine geladene Glock 22. Er löste die Sicherung und steckte die Waffe in die Rückseite seiner Hose, bevor er die Tür öffnete.
„Lieferung für Lawson“, sagte der Pizzalieferant mit monotoner Stimme.
„Ja, das bin ich. Wie viel?“
Der Mann hielt die zwei Pizzakartons mit einem Arm, während er in seine hintere Hosentasche griff. Reid tat instinktiv das Gleiche.
Aus seinem Augenwinkel sah er eine Bewegung und sein Blick flog nach links. Ein Mann mit einem militärischen Kurzhaarschnitt überquerte eilig den Rasen – was jedoch noch wichtiger war, war die Tatsache, dass er an seiner Hüfte eine Pistole in einem Holster trug … mit seiner rechten Hand über dem Abzug.
KAPITEL ZWEI
Reid hob seinen Arm in die Luft, wie ein Lotse, der den Verkehr anhielt.
„Alles in Ordnung, Mr. Thompson“, rief er. „Es ist nur Pizza.“
Der ältere Mann mit gräulichem Kurzhaarschnitt und rundem Bauch, der sich in seinem Vorgarten befand, blieb plötzlich stehen. Der Pizzalieferant schaute über seine Schulter und zeigte zum ersten Mal eine Emotion – seine Augen weiteten sich vor Schock, als er die Waffe und die Hand, die darauf ruhte, sah.
„Sind Sie sich sicher, Reid?“ Mr. Thompson musterte den Pizzalieferanten misstrauisch.
„Ich bin mir sicher.“
Der Lieferant zog langsam eine Quittung aus seiner Hosentasche. „Ähm, das macht achtzehn Dollar“, sagte er verwirrt.
Reid gab ihm einen Zwanziger und noch einen Zehner und nahm ihm die Pizzakartons ab. „Behalten Sie das Wechselgeld.“
Das musste er dem Pizzamann nicht zweimal sagen. Er rannte zurück zu seinem wartenden Auto, sprang hinein und düste davon. Mr. Thompson sah ihm mit zusammengekniffenen Augen nach.
„Danke, Mr. Thompson“, sagte Reid. „Aber es ist bloß Pizza.“
„Ich mochte den Kerl nicht“, knurrte sein Nachbar. Reid konnte den älteren Mann gut leiden – obwohl er der Meinung war, dass Thompson seine Rolle, ein wachsames Auge auf die Lawson-Familie zu haben, etwas zu ernst nahm. Trotzdem hatte Reid lieber jemanden in der Nähe, der etwas übereifrig war, als jemanden, der seine Pflichten vernachlässigte.
„Man kann nie vorsichtig genug sein“, fügte Thompson hinzu. „Wie geht es den Mädchen?“
„Es geht ihnen gut.“ Reid lächelte freundlich. „Aber, ähm … müssen Sie die immer so offensichtlich mit sich herumtragen?“ Er deutete auf die Smith & Wesson an Thompsons Hüfte.
Der ältere Mann sah ihn verwirrt an. „Nun, ja … ja. Meine KWK ist abgelaufen und Virginia ist ein legaler Open-Carry-Staat.“
„… richtig.“ Reid zwang sich zu einem weiteren Lächeln. „Sicher. Nochmals vielen Dank Mr. Thompson. Ich werde Sie wissen lassen, wenn wir etwas