Koste Es Was Es Wolle . Джек Марс
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Читать онлайн книгу Koste Es Was Es Wolle - Джек Марс страница 2
“Ich dachte, du würdest keine Waffen mehr im Haus haben.”
Er blickte hoch, es war natürlich Becca, die ihm zusah. Sie trug einen Morgenmantel, den sie eng um ihren Körper geschlungen hatte. Ihre Haare hatte sie hinten zusammengenommen. Ihre Arme waren verschränkt. Ihr Gesicht war angespannt und ihre Augen auf der Hut. Die lustvolle Frau der frühen Abendstunden war verschwunden. Lange schon.
Luke schüttelte seinen Kopf. „Das habe ich nie gesagt.“
Er stand auf und begann sich anzuziehen. Er zog seine schwarze Cargo-Hose an und ließ einige Schussmagazine mehr in seiner Hosentasche verschwinden. Er streifte ein tailliertes Hemd über und steckte die Glock in den Bund darüber. Er schlüpfte in seine Stahlkappen-Stiefel, schloss die Waffenkiste wieder und verstaute sie an ihrem angestammten Platz im oberen Teil des Schranks.
„Was wäre, wenn Gunner die Kiste finden würde?“
„Sie steht so weit oben, dass er sie nicht sehen, geschweige denn erreichen könnte. Selbst wenn er sie irgendwie herunter bekäme, wüsste er noch immer den Zahlencode nicht. Nur ich kenne die Kombination.“
Ein Kleidersack mit Wechselkleidung genug für zwei Tage hing auf dem Kleiderständer. Er schnappte ihn. Eine kleine Tasche gefüllt mit Toilettenartikeln in Reisegröße, Lesebrille, einigen Energie-Riegeln, und einem halben Duzend Dexedrine Pillen stand auf einem der Regalbretter. Auch diese griff er.
„Stets bereit, nicht wahr Luke? Deine Kiste mit Waffen und deine Klamotten-Tasche und deine Pillen und du bist bereit in jedem Moment zu gehen, sobald dich dein Land braucht. Habe ich nicht recht?“
Er holte tief Luft. „Ich weiß nicht, was du von mir hören willst.“
„Warum sagst du nicht: Ich habe mich dafür entschieden, nicht zu gehen. Ich habe mich dafür entschieden, dass meine Frau und mein Sohn mir wichtiger sind als mein Job. Ich will, dass mein Sohn einen Vater hat. Ich will nicht, dass meine Frau Nacht um Nacht sich schlaflos fragt, ob ich noch am Leben bin oder ob ich jemals zurückkomme. Kannst du dich das bitte einmal fragen?“
In solchen Momenten spürte er die wachsende Distanz zwischen ihnen. Er konnte es fast sehen. Becca war ein winziger Schatten in einer unendlichen Wüste, der am Horizont zu verschwinden drohte. Er wollte sie zu sich zurückholen. Er wollte es so sehr, aber er wusste nicht wie. Die Arbeit rief.
„Geht Papa wieder weg?“ Beide erstarrten. Gunner stand auf dem Absatz der drei Stufen, die in sein Zimmer führten.
Luke verschlug es für eine Sekunde den Atem, als er ihn sah. Er sah aus wie Christopher Robin aus Winnie Pooh. Seine blonden Haare standen in Büscheln von seinem Kopf ab. Er trug eine blaue Schlafanzughose mit gelbem Mond und Sternen darauf sowie ein Walking Dead T-Shirt.
„Komm mal her du Monster.“ Luke stellte seine Taschen ab, ging zu seinem Sohn und hob ihn hoch. Der Junge umschlang seinen Hals. „Du bist das Monster Papa. Nicht ich. “Okay, ich bin das Monster.“ „Wohin gehst du?“ „Ich muss zur Arbeit für vielleicht ein oder zwei Tage. Aber ich werde so schnell wie möglich wieder zurück sein.“ „Wird Mama dich verlassen, so wie sie es gesagt hat?“ Luke hielt Gunner mit ausgestreckten Armen vor sich. Der Junge wuchs und Luke erkannte, dass er ihn bald so nicht mehr halten würde können. Aber dieser Tag war noch nicht gekommen. „Hör mir mal zu. Mama wird mich nicht verlassen und wir werden noch ganz lange alle zusammenbleiben. In Ordnung?“ „In Ordnung, Papa.“
Er stieg die Treppen herauf und verschwand in seinem Zimmer.
Nachdem er weg war, blickten sich die beiden an. Die Distanz erschien nun geringer. Gunner war wie eine Brücke zwischen ihnen.
„Luke…“
Er hob seine Hände. „Bevor du etwas sagst, will ich etwas sagen. Ich liebe dich und ich liebe Gunner, mehr als alles andere in der Welt. Ich will bei euch sein, jeden Tag, jetzt und immer. Ich gehe nicht, weil mir gerade danach ist. Mir ist ganz und gar nicht danach. Es ist mir zuwider. Aber dieser Anruf heute Nacht… das Leben von Menschen steht auf dem Spiel. Ich mache diesen Job nun schon so viele Jahre. In den Nächten, in denen ich so aufbrechen musste wie jetzt, lag Gefahrenstufe zwei vor, das war genauer gesagt zwei Mal. Meistens war es Stufe drei.“
Beccas Gesicht schien sich ein wenig zu entspannen. „Welche Gefahrenstufe ist es dieses Mal?“ fragte sie. „Stufe eins.“
Kapitel 2
1.57 Uhr
McLean, Virginia – Zentrale des Spezialeinsatzkommandos
„Verzeihen Sie?“, fragte jemand. „Verzeihen Sie, wir sind da.“
Luke fuhr hoch. Er richtete sich auf. Das Auto parkte bereits am Gate der Abflugstelle. Ein leichter Regen fiel. Er schaute zum Fahrer. Es war ein junger Mann mit kurz geschorenen Haaren, der wahrscheinlich gerade erst seinen Militärdienst abgeleistet hatte. Der Bursche lächelte.
„Sie sind eingedöst.“
„Wohl wahr“, sagte Luke. Das Gewicht seines Jobs machte sich bereits bemerkbar. Er wollte zurück nach Hause ins Bett mit Becca aber er war nun einmal hier. Er wollte in einer Welt leben, in der Schwerstverbrecher keine radioaktiven Materialien stahlen. Er wollte schlafen und von angenehmeren Dingen träumen. Gerade konnte er sich nicht einmal vorstellen, wie diese angenehmen Dinge aussehen könnten. Sein Schlaf war vergiftet, denn er wusste zu viel.
Er stieg mit seinen Taschen aus dem Auto, präsentierte dem Wächter seinen Ausweis und passierte den Scanner.
Der schwarz glänzende Bell 430 Helikopter stand auf der Startfläche, der Hauptrotor drehte sich bereits. Luke lief geduckt über den Asphalt auf den Helikopter zu, dessen Motor nun an Fahrt gewann. Sie waren zum Abflug bereit. Die Tür der Passagierkabine wurde aufgeschoben und Luke kletterte hinein.
Sechs Leute waren an Bord, vier in der Passagierkabine, zwei im Cockpit des Helikopters. Don Morris saß neben dem Fenster. Der Sitz gegenüber von ihm war leer. Don deutete auf ihn.
„Ich bin froh, dass du gekommen bist, Luke. Setz dich. Willkommen im Team.“
Luke schnallte sich an, während der Helikopter gen Himmel wankte. Er blickte zu Don. Don war alt geworden, sein Flattop Haarschnitt grau. Seine Bartstoppeln waren grau. Sogar seine Augenbrauen waren grau. Dennoch sah er immer noch wie der Delta Force Kommandeur aus, der er einst gewesen war. Sein fester Körper hatte an nichts eingebüßt und sein Gesicht wirkte wie eine Wand aus Granit, dessen felsige Vorsprünge scharf abfielen. Seine Augen waren wie zwei Laser. In einer seiner steinernen Hände hielt er eine noch unangezündete Zigarre. Zehn Jahre lang hatte er keine mehr geraucht.
Als der Helikopter an Höhe gewann, folgte eine kurze Vorstellung der Leute in der Passagierkabine. „Luke du hast hier das Nachsehen, alle anderen hier wissen, wer du bist, aber du kennst die anderen wahrscheinlich noch nicht. Trudy Wellington kennst du, Wissenschafts- und Geheimdienstbeamter.“
Luke nickte der hübschen jungen Frau mit den schwarzen Haaren und der großen runden Brille zu. Er hatte mit ihr viele Male zusammengearbeitet. „Hallo Trudy.“
„Hallo Luke.“
„Okay ihr Turteltauben, soviel dazu. Das hier ist Mark Swann Luke, unser Computerexperte. Zusammen mit Ed Newsam zuständig für Waffen und Taktik.“
Luke