Das Tournier Der Ritter . Морган Райс

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Das Tournier Der Ritter  - Морган Райс Ring der Zauberei

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grinste Kendrick an als er und seine Männer näher ritten.

      „Du denkst du führst die Mission weil der König dir diese Position gegeben hat. Doch du weißt nicht einmal genug, um deine Männer vor dem Sandwall zu schützen.“

      Kendrick sah den Mann böse an und bemerkte einen unprovozierten Hass in seinen Augen. Zuerst hatte Kendrick angenommen, dass er sich von ihm – einem Außenseiter – bedroht gefühlt hatte – doch nun begriff er, dass dieser Mann einfach nur ein Ventil für seinen Hass brauchte.

      „Gib ihm die Schals!“, schrie Koldo Naten ungeduldig zu.

      Nachdem sie der Sandwand noch näher gekommen waren, warf Naten Kendrick schließlich grob einen Sack mit Schals zu.

      „Verteil die an deine Männer“, sage er, „oder die Sandwand wird sie verletzen. Es ist dir überlassen – mir ist es egal.“

      Naten ritt davon, zurück zu seinen Männern, und Kendrick verteilte schnell die Schals. Kendrick und die anderen folgten dem Beispiel der anderen und wickelten die Schals immer wieder um ihre Köpfe, bis sie sich sicher fühlten. Kendrick konnte gerade noch atmen und der Stoff behinderte seinen Blick – alles war verschwommen im Licht.

      Als sie näher heranritten und der Klang des wirbelnden Sands immer ohrenbetäubender wurde, wappnete sich Kendrick. Fünfzig Meter von der Sandwand entfernt toste bereits der Sandsturm und trommelte an ihren Rüstungen. Einen Augenblick später spürte er ihn.

      Kendrick stürzte sich in die Sandwand, und es war, als tauchte er in ein tosendes Meer aus Sand ein. Der Krach war so laut, dass er kaum das Pochen seines eigenen Herzens hören konnte. Der Sand umhüllte seinen Körper und versuchte, ihn zu zerreißen. Er konnte nicht einmal Brandt und Atme sehen, von denen er wusste, dass sie direkt neben ihm ritten.

      „Reitet weiter!“, schrie Kendrick seinen Männern zu, und fragte sich dabei, ob sie ihn überhaupt hören konnten. Die Pferde wieherten und verlangsamten ihren Schritt – und Kendrick sah, dass der Sand ihnen in die Nüstern und die Augen wehte. Er gab seinem Pferd die Sporen und hoffte, dass es nicht stehenbleiben würde.

      Kendrick ritt immer weiter und fürchtete schon, dass es niemals enden würde – als er endlich aus der Sandwand hervor kam. Gefolgt von seinen Männern ritt er auf der anderen Seite in die Große Wüste hinaus, wo der weite Himmel und die leere Weite sie begrüßten. Der Wind beruhigte sich, je weiter sie von der Sandwand fortritten, und Kendrick bemerkte, dass die Männer des Jochs ihn und seine Männer überrascht ansahen.

      „Hast wohl nicht gedacht, dass wir durchkommen würden“, fragte Kendrick Naten, der ihn anstarrte.

      Naten zuckte mit den Schultern.

      „Mir ist das egal“, sagte er, und ritt zu seinen Männern.

      Kendrick, Brandt und Atme tauschten Blicke aus und sie staunten wieder über diese Männer des Jochs. Kendrick spürte, dass es ein langer und harter Weg sein würde, sich ihr vertrauen zu verdienen. Schließlich waren er und seine Männer Außenseiter, und sie waren diejenigen gewesen, die die Spur hinterlassen und damit alle in Gefahr gebracht hatten.

      „Seht! Da vorn!“, rief Koldo.

      Kendrick blickte auf und sah vor sich die Spur, die er und die anderen hinterlassen hatten. Er sah ihre Fußabdrücke, festgebacken im Sand, die zum Horizont führten.

      Koldo blieb dort stehen, wo sie endeten und betrachtete die Spuren, während er und die anderen ihre Pferde verschnaufen ließen.

      „Ich hätte erwartet, dass die Wüste sie weggewaschen hätte“, sagte Kendrick überrascht.

      Naten sah ihn böse an.

      „Diese Wüste hier wäscht nichts weg. Hier regnet es nie – und der Sand vergisst nichts. Eure Spuren hätten sie direkt zu uns geführt – und hätten zur Vernichtung des Königreichs führen können!“

      „Hör auf, darauf herumzureiten“, schalt Koldo Naten mit finsterer, autoritärer Stimme.

      Alle drehten sich zu Koldo um und Kendrick spürte eine Welle der Dankbarkeit in sich aufsteigen.

      „Warum sollte ich?“, antwortete Naten. „Diese Leute haben das Problem verursacht. Ohne sie wäre ich jetzt sicher im Königreich!“

      „Mach so weiter“, sagte Koldo, „und ich schicke dich sofort nach Hause. Ich kann dich von unserer Mission entbinden und du kannst dem König erklären, warum du den Kommandanten dieser Mission so respektlos behandelt hast.“

      Naten verstummte und senkte den Blick und ritt auf die andere Seite der Gruppe davon.

      Koldo sah Kendrick an. Es war der Blick eines Kommandanten einem gleichgestellten gegenüber.

      „Ich entschuldige mich für das Verhalten meiner Männer“, sagte er. „Ich bin sicher, dass du weißt, dass ein Kommandant nicht immer für alle seine Männer sprechen kann.“

      Kendrick nickte ihm respektvoll zu und bewunderte Koldo noch mehr.

      „Ist das die Spur deiner Leute?“, fragte Koldo, den Blick auf den Sand gerichtet.

      Kendrick nickte.

      „Scheint so, ja.“

      Koldo seufzte, wandte sich um und folgte den Spuren.

      „Wir folgen ihnen bis ans Ende“, sagte er. Sobald wir das Ende erreicht haben, kehren wir um und werden die Spuren verwischen.

      Kendrick war irritiert.

      „Doch werden wir nicht selbst eine Spur hinterlassen, wenn wir zurückkehren?“

      Koldo lächelte und deutete auf etwas, was die Männer auf den Pferden mit sich trugen – es waren Gerätschaften, die aussahen wie Rechen.

      „Damit kehren wir unsere Spuren weg während wir reiten“, erklärte Ludvig, der neben sie geritten kam.

      Koldo lächelte.

      „Damit haben wir unser Königreich seit Jahrhunderten vor unseren Feinden versteckt gehalten.“

      Kendrick bestaunte das genial einfache Werkzeug bis ein Ruf ihn aus seinen Gedanken riss und er und alle Männer ihren Pferden die Sporen gaben und der Spur folgten, zurück in die Große Wüste. Unbewusst warf Kendrick einen Blick zurück auf die Sandwand und hatte dabei das Gefühl, dass sie nie wieder zurückkehren würden.

      KAPITEL VIER

      Erec stand mit Alistair und Strom am Bug des Schiffes und betrachtete den immer enger werdenden Fluss mit großer Sorge. Seine kleine Flotte folgte ihm – sie waren alles, was übrig war von den Schiffen, die von den Südlichen Inseln losgesegelt waren. Sie folgten dem scheinbar endlosen, sich windenden Fluss tiefer und immer tiefer ins Herz des Empire hinein. An manchen Stellen war der Fluss so breit gewesen, dass man sich wie auf dem Meer gefühlt hatte- das Ufer war nicht zu sehen gewesen und das Wasser klar; doch jetzt sah Erec, wie der Fluss immer enger wurde und das nun brackige, trübe Wasser bald kaum mehr als 20 Meter breit war.

      Der Krieger in Erec war höchst alarmiert. Er mochte beengte Orte nicht, wenn er seine Männer führte, und ein schmaler Fluss würde seine Schiffe anfälliger für einen Hinterhalt. Erec blickte über seine Schulter und sah kein Zeihen der riesigen Empire-Flotte, der sie auf dem Meer entkommen waren; doch das hieß nicht,

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