Die Schmiede Des Muts . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Die Schmiede Des Muts - Морган Райс страница 3
Duncan nahm einen tiefen Atemzug. Ein Teil von ihm konnte nicht anders und spürte das Enis recht hatte, so sehr er es auch hasste das zuzugeben. Er hatte versagt und seine Männer im Stich gelassen. Es war das schlimmste Gefühl seines Lebens.
„Bist du deswegen gekommen?“ antworte Duncan endlich. „Um dich hämisch über deine Täuschung zu freuen?“
Der Junge lächelte ein hässliches, böses Lächeln.
„Du bis nun mein Untertan“, antwortete er. „Ich bin dein neuer König. Ich kann überall da hingehen, wo ich möchte, zu jedem Zeitpunkt und aus jedem Grund oder auch aus gar keinem Grund. Vielleicht gefällt es mir einfach dich anzugucken, wie du so da liegst, hier im Kerker, so gebrochen und klein.“
Duncan atmete und jeder Atemzug tat weh, er war kaum in der Lage seine Wut zu zügeln. Er wollte diesem Mann mehr schaden als jedem anderen, den er in seinem Leben getroffen hatte.
„Sag mir“, sagte Duncan und versuchte ihn zu verletzen. „Wie fühlte es sich an deinen Vater zu ermorden?“
Enis Ausdruck wurde hart.
„Nicht so gut, wie es sich anfühlen wird, wenn ich dich am Galgen sterben sehen werde“, antwortete er.
„Dann tu es jetzt“, sagte Duncan und meinte es so.
Enis lächelte und schüttelte den Kopf.
„Es wird nicht so leicht für dich werden“, antwortete er. „Ich will dich zuerst leiden sehen. Ich will, dass du zuerst siehst was aus deinem geliebten Land geworden ist. Deine Söhne sind tot. Deine Kommandanten sind tot. Anvin und Durge und all deine Männer am südlichen Tor sind tot. Millionen von Pandesier sind in unser Land eingefallen.“
Duncans Herz sank bei den Worten des Jungen ab. Ein Teil von ihm fragte sich, ob dies ein Trick war, aber er fühlte dennoch, dass all dies stimmte. Er fühlte wie er mit jedem weiteren Wort tiefer in den Boden sank.
„All deine Männer sind eingesperrt und Ur wird vom Meer aus bombardiert. So, du siehst nun, du hast kläglich versagt. Escalon ist schlimmer dran, als je zuvor und dem Einzigen, dem du die Schuld daran geben kannst, bist du selbst.“
Duncan zitterte vor Wut.
„Und wie lange wird es dauern“, fragte Duncan, „bis der große Unterdrücker sich dir zuwendet? Denkst du wirklich, dass du frei sein wirst, dass du Pandesias Zorn entkommst? Dass sie dir erlauben werden König zu sein? Und zu regieren, so wie es dein Vater einst tat?“
Enis lächelte resolut.
„Ich weiß, dass sie das tun werden“, sagt er.
Er lehnte sich näher zu ihm, so nah, dass Duncan seinen schlechten Atem riechen konnte.
„Ich habe ihnen einen Handel vorgeschlagen. Einen sehr speziellen Handel, um meine Macht zu sichern, einen Handel, der zu groß war, um ihn abzulehnen.“
Duncan traute sich nicht zu fragen, was es war, doch Enis lächelte bereits breit und lehnte sich näher zu ihm.
„Deine Tochter“, flüsterte er.
Duncans Augen öffneten sich weit.
„Dachtest du wirklich du könntest ihren Aufenthaltsort vor mir geheim halten?“ presste Enis hervor. „Gerade in diesem Moment wird sie von Pandesiern umzingelt. Und dieses Geschenk wird meine Macht sichern.”
Duncans Fesseln klirrten, ihr Echo hallte von den Wänden wieder, als er mit aller Macht versuchte sich zu befreien und anzugreifen. Er wurde von einer Verzweiflung erfüllt, die größer war als er ertragen konnte.
„Warum bist du gekommen?“ fragte Duncan, er fühlte sich viel älter und seine Stimme brach. „Was willst du von mir?“
Enis grinste. Er war lange still, dann seufzte er.
„Ich glaube, dass mein Vater etwas von dir wollte“, sagte er langsam. „Er hätte dich nicht rufen lassen und dir diesen Handel vorgeschlagen, aber er hat es getan. Er hat dir einen großen Sieg mit den Pandesiern versprochen – und im Gegenzug, hätte er etwas verlangt. Was? Was ist es? Welches Geheimnis versteckte er?“
Duncan starrte zurück, resolut, es interessierte ihn nicht mehr.
„Dein Vater hat sich etwas gewünscht“, sagte er und mit seinen Worten rieb er Salz in die Wunde. „Etwas Ehrenvolles und Heiliges. Etwas, bei dem er nur mir vertraute. Nicht seinem eigenen Sohn. Und ich weiß nun warum.”
Enis grinste höhnisch und wurde rot.
„Wenn meine Männer für etwas gestorben sind“, fuhr Duncan weiter fort, „dann war es für Ehre und Vertrauen – etwas, was ich nie brechen würde. Und deswegen, wirst du es nie erfahren.“
Enis Gesicht verdunkelte sich und Duncan genoss es ihn wütend zu sehen.
„Du würdest immer noch das Geheimnis meines toten Vaters hüten, der Mann der dich und all deine Männer verraten hat?“
„Du hast mich verraten“, korrigierte ihn Duncan, „nicht er. Er war ein guter Mann, der einmal einen Fehler gemacht hat. Du auf der anderen Seite bist nichts. Du bist nur ein Schatten deines Vaters.“
Enis machte ein böses Gesicht. Er richtete sich langsam zu seiner vollen Größe auf, lehnte sich nach vorne und spie neben Duncan aus.
„Du wirst mir sagen, was er wollte“, beharrte er. „Was – oder wen er – versuchte zu verstecken. Wenn du dies tust, könnte ich gnädig sein und dich einfach freilassen. Wenn nicht, werde ich dich nicht nur persönlich zum Galgen begleiten, sondern ich werde auch dafür sorgen, dass du den grausamsten vorstellbaren Tod stirbst. Es ist deine Wahl und es gibt kein Zurück. Denk gut nach, Duncan.“
Enis drehte sich um und wollte gehen, aber Duncan stieß hervor.
„Du kannst meine Antwort schon jetzt haben, wenn du möchtest“, antwortete Duncan.
Enis drehte sich, mit einem befriedigten Ausdruck auf dem Gesicht, um.
„Ich wähle den Tod“, antwortete er und schaffte es zum ersten Mal zu lächeln. „Denn der Tod ist nichts im Vergleich zu Ehre.“
KAPITEL ZWEI
Diedre wischte sich den Schweiß von der Stirn, als sie in der Schmiede arbeitete. Sie setzte sich plötzlich auf, aufgeschreckt von einem donnernden Geräusch. Das Geräusch war anders, ein Geräusch, welches sie nervös machte und welches sogar noch lauter als all das Schlagen der Hämmer auf die Ambosse war. Auch alle Männer und Frauen um sie herum hielten inne, legten ihre unfertigen Waffen zur Seite und schauten verblüfft drein.
Es ertönte wieder. Es hörte sich an wie Donner, der vom Wind getragen wurde, so als ob die Substanz der Erde auseinandergerissen wurde.
Und dann wieder.
Dann begann Diedre zu verstehen, was es war: Eisenglocken, die geläutet wurden. Das Geräusch ertönte wieder und wieder und hallte durch die Stadt. Ihr Herz zog sich vor Angst zusammen. Es waren Glocken der Warnung, der Gefahr.
Glocken des Krieges.