Gejagt . Блейк Пирс

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Gejagt  - Блейк Пирс Ein Riley Paige Krimi

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Sie hatte selber geglaubt, dass sie Shane Hatcher besser kannte, als sonst jemand. Aber diesen Shane Hatcher kannte sie nicht – das brutale junge Gangmitglied 'Shane the Chain.'

      Ich muss ihn kennen lernen, dachte sie.

      Sie bezweifelte, dass sie sonst in der Lage sein würde ihn zu fassen.

      Sie hatte ein Gefühl, als würde das kalte, digitale Display gegen sie arbeiten. Sie brauchte etwas Handfesteres – tatsächliche Fotos mit Knicken und ausgefransten Ecken, vergilbte Berichte und Dokumente.

      Sie fragte Flores, "Könnte ich mir die Originaldokumente ansehen?"

      Flores schnaubte ungläubig.

      "Sorry, Agentin Paige – keine Chance. Das FBI hat all seine Papierunterlagen 2014 geschreddert. Jetzt ist alles gescannt und digitalisiert. Was Sie hier sehen, ist alles, was wir haben."

      Riley seufzte enttäuscht. Ja, sie erinnerte sich daran, dass Millionen von Papierakten geschreddert wurden. Andere Agenten hatten sich beschwert, aber damals war ihr das nicht als problematisch erschienen. Jetzt sehnte sie sich geradezu nach altmodischen Akten.

      Aber jetzt war das Wichtigste, herauszufinden, was Hatchers nächster Zug sein würde. Ihr kam eine Idee.

      "Wer war der Polizist, der Hatcher schließlich festgenommen hat?" fragte sie. "Wenn er noch lebt, dann könnte das Hatchers erstes Ziel sein."

      "Es war kein örtlicher Polizist", sagte Flores. "Und es war kein 'er.'"

      Er rief ein altes Foto von einer Agentin auf.

      "Ihr Name ist Kelsey Sprigge. Sie war eine FBI Agentin im Syracuse Büro – damals fünfunddreißig Jahre alt. Sie ist jetzt siebzig und lebt als Rentnerin in Searcy, einer Stadt in der Nähe von Syracuse."

      Riley war überrascht zu hören, das Sprigge eine Frau war.

      "Sie muss zum FBI gekommen sein–" fing Riley an.

      Flores führte ihren Gedanken aus.

      "1972, als J. Edgars Leiche noch kaum kalt war. Damals wurde es Frauen endlich erlaubt, sich als Agenten zu bewerben. Vorher war sie bei der Polizei."

      Riley war beeindruckt. Kelsey Sprigge hatte viel Geschichte durchlebt.

      "Was können Sie mir über sie erzählen?" fragte Riley Flores.

      "Nun, sie ist eine Witwe mit drei Kindern und drei Enkeln."

      "Rufen Sie im Syracuse Büro an und sagen Sie ihnen, dass sie alles tun sollen, um Sprigge zu beschützen", sagte Riley. "Sie ist in ernster Gefahr."

      Flores nickte.

      Dann wandte sie sich an Meredith.

      "Sir, ich brauche ein Flugzeug."

      "Warum?" fragte er verwirrt.

      Sie holte tief Luft.

      "Shane ist möglicherweise auf dem Weg, um Sprigge zu töten", sagte sie. "Und ich will zuerst mit ihr sprechen."

      KAPITEL SECHS

      Als der FBI Jet auf der Landebahn des Syracuse Hancock International Airport aufsetzte, erinnerte sie sich an etwas, das ihr Vater ihr im Traum gesagt hatte.

      "Du nutzt keinem was, es sei denn, sie sind tot."

      Riley sah die Ironie. Das hier war vermutlich der erste Fall, bei dem noch niemand ermordet worden war, bevor sie ihn bekam.

      Aber das wird sich wahrscheinlich bald ändern, dachte sie.

      Sie war insbesondere um Kelsey Sprigge besorgt. Sie wollte die Frau persönlich treffen und sich davon überzeugen, dass es ihr gut ging. Dann läge es an Riley und Bill dafür zu sorgen, dass es auch so blieb und Shane Hatcher wieder hinter Gittern landete.

      Während das Flugzeug auf das Gate zurollte, sah Riley, dass sie in einer wahren Winterwelt angekommen waren. Auch wenn die Landebahn frei war, zeigten die riesigen Schneeberge daneben, wie viel Aufwand das gekostet hatte.

      Es war eine Abwechslung von der Szenerie in Virginia – und eine willkommene. Riley wurde klar, wie sehr sie eine neue Herausforderung brauchte. Sie hatte Gabriela von Quantico aus angerufen und erklärt, dass sie auf dem Weg war, einen Fall zu lösen. Gabriela hatte sich für sie gefreut und ihr versichert, dass sie sich um April kümmern würde.

      Als das Flugzeug seine Endposition erreicht hatte, schnappten Riley und Bill sich ihr Gepäck und kletterten die Stufen hinunter auf die vereiste Rollbahn. Riley fühlte den eisigen Wind auf ihrem Gesicht und war froh, dass sie in Quantico mit einer dicken Kapuzenjacke ausgestattet worden war.

      Zwei Männer eilten auf sie zu und stellten sich als Agenten McGill und Newton vom FBI Büro in Syracuse vor.

      "Wir sind hier, um zu helfen, wo wir können", sagte McGill zu Bill und Riley, während sie das Terminal betraten.

      Riley stellte die erste Frage, die ihr in den Sinn kam.

      "Beobachten Ihre Leute Kelsey Sprigge? Ist sie sicher?"

      "Eine Polizeieskorte ist vor ihrem Haus in Searcy positioniert", sagte Newton. "Wir sind sicher, dass es ihr gut geht."

      Riley wünschte sich, sie könnte diese Zuversicht teilen.

      Bill sagte, "Okay. Dann brauchen wir jetzt nur etwas, das uns nach Searcy bringt."

      McGill sagte, "Searcy ist nicht weit von Syracuse, und die Straßen sind frei. Wir haben einen SUV mitgebracht, den Sie nutzen können, aber … ähm, sind Sie es gewohnt in nördlichem Winterwetter zu fahren?"

      "Wissen Sie, Syracuse gewinnt immer die Goldene Schneeball Auszeichnung", fügte Newton mit verschmitztem Stolz hinzu.

      "Goldener Schneeball?" fragte Riley.

      "Das ist der New York State Preis für den meisten Schnee", erklärte McGill. "Wir sind die Gewinner. Haben sogar eine Trophäe, um es zu beweisen."

      "Vielleicht sollte einer von uns fahren", schlug Newton unsicher vor.

      Bill lachte leise. "Danke, aber ich denke, dass bekommen wir hin. Vor ein paar Jahren war ich in North Dakota für den Winter. Da habe ich eine gute Dosis Fahren im Winter bekommen."

      Auch wenn sie es nicht sagte, fühlte Riley sich ebenso qualifiziert in dieser Art des Fahrens. Sie hatte in den Bergen von Virginia gelernt zu fahren. Der Schnee war nie so hoch wie hier, aber die Landstraßen wurden nie sehr schnell freigeräumt. Sie hatte vermutlich genauso viel Zeit auf vereisten Straßen verbracht, wie die Leute hier.

      Aber sie überließ Bill nur zu gerne das Fahren. Ihre Gedanken drehten sich gerade nur um die Sicherheit von Kelsey Sprigge. Bill nahm die Schlüssel und sie machten sich auf den Weg.

      "Ich muss schon sagen, es fühlt sich gut an, wieder zusammen zu arbeiten", sagte Bill während er fuhr. "Es ist selbstsüchtig, nehme ich an. Ich mag es, mit Lucy zu arbeiten, aber es ist nicht dasselbe."

      Riley

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