Gejagt . Блейк Пирс
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"Trotzdem wünscht sich ein Teil von mir, du würdest nicht zu diesem Fall zurückkommen", fügte er hinzu.
"Warum nicht?" fragte Riley überrascht.
Bill schüttelte den Kopf.
"Ich habe ein ungutes Gefühl dabei", sagte er. "Denk daran, ich habe Hatcher auch getroffen. Es braucht einiges, um mir Angst zu machen, aber … nun ja, er ist eine Klasse für sich."
Riley antwortete nicht, aber sie musste ihm insgeheim zustimmen. Sie wusste, dass Hatcher Bill bei ihrem Besuch manipuliert hatte. Mit untrüglichen Instinkten hatte der Gefangene scharfsinnige Bemerkungen über Bills Privatleben gemacht.
Riley erinnerte sich, wie Hatcher auf Bills Ehering gezeigt und gesagt hatte:
"Vergessen Sie Ihre Versuche, das mit Ihrer Frau wieder geradezubiegen. Das wird nicht passieren."
Hatcher hatte Recht gehabt und jetzt steckte Bill inmitten eines hässlichen Scheidungskampfes.
Am Ende des gleichen Besuchs hatte er etwas zu Riley gesagt, das sie immer noch verfolgte.
"Hören Sie auf, sich dagegen zu wehren."
Bis zu diesem Tag war sie sich nicht sicher, was Hatcher damit gemeint hatte. Aber sie spürte ein unerklärliches Grauen, dass sie es eines Tages herausfinden würde.
*
Kurze Zeit später parkte Bill neben den großen aufgeschütteten Schneehaufen vor Kelsey Sprigges Haus in Searcy. Riley sah einen Streifenwagen mit zwei uniformierten Polizisten in der Nähe. Aber zwei Polizisten in einem Wagen reichten nicht aus, um sie zu beruhigen. Der brutale und brillante Kriminelle, der aus Sing Sing ausgebrochen war, könnte kurzen Prozess mit ihnen machen, sollte ihm der Sinn danach stehen.
Bill und Riley stiegen aus dem Wagen und hielten ihre Marken in Richtung des Polizeiwagens. Dann gingen sie den geräumten Bürgersteig entlang zum Haus. Es war ein traditionelles zweistöckiges Gebäude mit einem hohen Dach und einer Veranda, die mit Weihnachtslichtern geschmückt war. Riley klingelte.
Eine Frau öffnete ihnen mit einem freundlichen Lächeln die Tür. Sie war schlank und fit und trug einen Jogging Anzug. Ihr Gesichtsausdruck war heiter und fröhlich.
"Sie müssen die Agenten Jeffreys und Paige sein", sagte sie. "Ich bin Kelsey Sprigge. Kommen Sie rein, dort draußen ist es furchtbar kalt."
Kelsey Sprigge führte Riley und Bill in ein gemütliches Wohnzimmer mit einem knisternden Feuer im Kamin.
"Möchten Sie etwas trinken?" fragte sie. "Natürlich sind Sie im Dienst. Ich hole Ihnen einen Kaffee."
Sie ging in die Küche, während Bill und Riley sich setzten. Riley besah sich die Weihnachtsdekoration und die vielen Fotos, die an den Wänden hingen und auf Kommoden standen. Sie zeigten Kelsey Sprigge in allen Stadien ihres Lebens, von Kindern und Enkeln umgeben. In vielen der Bilder stand ein lächelnder Mann an ihrer Seite.
Riley erinnerte sich, dass Flores gesagt hatte, sie sei Witwe. Den Fotos nach zu urteilen, war es eine lange und glückliche Ehe gewesen. Kelsey Sprigge schien etwas geschafft zu haben, das Riley nicht fertigbrachte. Sie hatte ein erfülltes, liebevolles Familienleben, während sie als FBI Agent arbeitete.
Riley brannte es unter den Nägeln zu fragen, wie sie das geschafft hatte. Aber natürlich war das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
Die Frau kam zurück und trug ein Tablett mit zwei Bechern Kaffee, Milch und Zucker, und – zu Rileys Überraschung – ein Scotch on the Rocks für sich selbst.
Riley mochte Kelsey auf Anhieb. Für eine Frau von siebzig Jahren, war sie noch erstaunlich lebhaft und energetisch, und zäher als die meisten Frauen, die sie getroffen hatte. Auf eine seltsame Weise hatte Riley das Gefühl, sich selbst in einer Art Vorschau zu sehen.
"Nun dann", sagte Kelsey und lächelte. "Ich wünschte unser Wetter wäre angenehmer."
Riley war von der ungezwungenen Gastfreundschaft überrascht. Unter den Umständen hatte sie eine zutiefst beunruhigte oder sogar verängstigte Frau erwartet.
"Ms. Sprigge–", fing Bill an.
"Kelsey, bitte", unterbrach die Frau. "Und ich weiß warum Sie hier sind. Sie denken, dass Shane Hatcher mich vielleicht zu seinem ersten Ziel machen könnte. Sie denken, er wird versuchen mich zu ermorden."
Riley und Bill sahen sich unsicher an.
"Und natürlich ist deshalb auch die Polizei draußen", sagte Kelsey, die immer noch freundlich lächelte. "Ich habe sie gefragt, ob sie hereinkommen und sich aufwärmen wollen, aber davon wollten sie nichts wissen. Sie wollten mir nicht einmal mein Jogging am Nachmittag erlauben! Sehr schade, ich liebe es einfach bei diesem klaren, kalten Wetter zu Laufen. Nun, ich mache mir keine Sorgen, dass ich ermordet werden könnte, und ich denke, das sollten sie auch nicht. Ich denke wirklich nicht, dass Shane Hatcher so etwas vorhat."
Riley platzte fast heraus, "Warum nicht?"
Stattdessen sagte sie vorsichtig, "Kelsey, Sie haben ihn verhaftet. Sie haben ihn vor Gericht gebracht. Er verbringt sein Leben im Gefängnis, Ihretwegen. Sie könnten der Grund sein, warum er ausgebrochen ist."
Kelsey schwieg einen Moment nachdenklich. Sie blickte auf die Waffe, die Riley im Holster trug.
"Was für eine Waffe tragen sie, meine Liebe?" fragte sie.
"Eine Glock, Kaliber vierzig", sagte Riley.
"Schön!" sagte Kelsey. "Darf ich sie mir angucken?"
Riley reichte Kelsey die Waffe. Kelsey nahm das Magazin heraus und besah sich die Waffe genauer. Sie behandelte sie mit der Anerkennung eines Genießers.
"Glocks kamen für mich ein wenig zu spät, um sie im Einsatz zu nutzen", sagte sie. "Ich mag sie aber. Der Polymer Rahmen fühlt sich gut an – sehr leicht, gut ausbalanciert. Eine sehr beeindruckende Waffe."
Sie lud das Magazin wieder und reichte Riley ihre Waffe zurück. Dann ging sie zu einem Schreibtisch. Sie nahm eine halbautomatische Pistole heraus.
"Ich habe Shane Hatcher mit diesem Baby hier geschnappt", sagte sie lächelnd. Sie reichte Riley die Pistole und setzte sich wieder. "Eine Smith and Wesson Modell 459. Ich habe ihn verwundet und entwaffnet. Mein Partner wollte ihn auf der Stelle töten – Rache für den Polizisten, den er ermordet hat. Aber da habe ich nicht mitgemacht. Ich habe ihm gesagt, sollte er Hatcher töten, dann würde es mehr als eine Leiche zu begraben geben."
Kelsey errötete leicht.
"Meine Güte", sagte sie. "Ich würde es vorziehen, wenn diese Geschichte nicht die Runde macht. Bitte erzählen Sie das keinem."
Riley gab ihr die Waffe zurück.
"Wie auch immer, ich konnte sehen, dass ich Hatchers Zustimmung bekam", sagte Kelsey. "Wissen Sie, er hat einen sehr strikten Kodex, selbst als Gangmitglied. Er wusste, dass ich nur meinen Job mache. Ich denke, das hat er respektiert. Und er war auch dankbar. Jedenfalls hat er nie Interesse an mir gezeigt. Ich habe ihm sogar einige Briefe geschrieben, aber er hat nie geantwortet. Er erinnert sich vermutlich nicht einmal an meinen Namen. Nein, ich bin mir sicher, dass er mich nicht töten