Nebenan . Блейк Пирс
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»Lass uns nicht darüber sprechen, Mom«, sagte Steven.
Chloe wünschte sich, dass sie sich durch seine Bemerkung beschützt fühlte, aber wenn überhaupt, dann fühlte sie sich verletzt. Normalerweise, wenn das Thema Danielle aufkam, schlug Steven sich auf die Seite seiner Mutter. Er hatte den gesunden Menschenverstand zu wissen, wann er den Mund halten sollte, aber nicht so seine Mutter.
»Wird sie deine Trauzeugin sein?«, fragte Sally.
»Ja.«
Sally rollte zwar nicht mit den Augen ob ihrer Antwort, aber ihr Gesichtsausdruck zeigte ihre Gefühle überdeutlich.
»Sie ist meine Schwester«, sagte Chloe. »Also habe ich sie gebeten, meine Trauzeugin zu sein.«
»Für dich mag das Sinn ergeben«, sagte Sally, »aber ich war immer der Meinung, dass die Trauzeugin sorgfältig ausgewählt werden sollte. Es ist eine große Ehre und Verantwortung.«
Chloe musste sich an der Tischkante festklammern, um nicht mit einem bissigen Kommentar darauf zu reagieren. Steven bemerkte ihre Spannung und tat sein Bestes, um die Situation zu retten. »Mom, lass es gut sein«, sagte er. »Danielle wird das schon schaffen. Und selbst wenn etwas schiefgehen sollte, sorge ich dafür, dass alles unter Kontrolle ist. Das ist meine Hochzeit, Mom. Ich werde nicht zulassen, dass etwas Schlimmes passiert.«
Diesmal war es Chloe, die fast mit den Augen gerollt hätte. Es war wieder einmal typisch für ihn, sich für sie einzusetzen, ohne seine Eltern zu verärgern. Cloe wünschte sich, dass er nur ein einziges Mal Danielle wirklich verteidigen würde. Sie wusste, dass Steven kein wirkliches Problem mit ihr hatte, sondern dass er sein Bestes tat, um das Unbehagen seiner Mutter zu beruhigen. Es widerte sie ein wenig an.
»Genug von diesem Unsinn«, sagte Wayne und griff nach einer zweiten Portion Bratkartoffeln. »Reden wir über Fußball. Nun, Chloe, du bist ein Redskins-Fan, richtig?«
»Oh Gott, nein, ein Fan der Giants.«
»Genauso schlimm«, sagte Wayne lachend.
Und einfach so wurde das Unbehagen des Abends unter den Teppich gekehrt. Chloe hatte schon immer Waynes Kühnheit geschätzt, die Zickigkeit seiner Frau zu ignorieren, indem er zu einem anderen harmloseren Thema wechselte, ob sie nun mit ihrem fertig war oder nicht. Es war eine Eigenschaft, von der Chloe sich wünschte, Steven hätte sie von seinem Vater geerbt.
Doch als der Abend voranschritt, fragte sich Chloe, ob Sallys Sorgen berechtigt waren. Danielle gehörte nicht zu den Leuten, die sich herausputzten, lange still blieben und sich gern vor Publikum in Szene setzten. Danielle würde bei der Hochzeit aus ihrer Komfortzone herauskommen müssen und Chloe hatte sich schon selbst gefragt, ob sie das alles würde bewältigen können.
Als ihr diese Sorgen durch den Kopf schwebten, dachte sie an die kleinen Mädchen von vor so vielen Jahren, die auf der Vordertreppe gesessen hatten, während der Leichensack aus ihrer Wohnung getragen wurde. Sie konnte sich leicht an den leeren Blick in Danielles Gesicht erinnern. Sie wusste, dass in diesem Moment etwas in ihr zerbrochen war, dass sie in dieser Nacht ihre Schwester verloren hatte.
Und sie hatte geahnt, dass Danielle von diesem Moment an nie wieder dieselbe sein würde.
KAPITEL VIER
Es regnete, als Chloe und ihr Ausbilder vor Ort eintrafen. Als sie aus dem Auto in den Regen stieg, hatte sie das Gefühl völliger Bedeutungslosigkeit. Da sie als Praktikantin mit ihrem Ausbilder in Schichten mit anderen Praktikanten arbeiten musste, wurden ihnen keine hochkarätigen Fälle zugeteilt. Dieser hier zum Beispiel klang wie ein typischer Fall von häuslicher Gewalt. Und während die Details des Falles nicht sehr plastisch oder brutal klangen, ließen sie alleine die Worte häusliche Gewalt erschaudern.
Schließlich hatte sie diese Worte nach dem Tod ihrer Mutter oft gehört. Ihr Ausbilder musste sich ihrer Vergangenheit bewusst gewesen sein − dessen, was mit ihren Eltern geschehen war − aber er hatte heute Morgen nichts davon erwähnt, als sie sich auf den Weg gemacht hatten.
Sie war das erste Mal in Willow Creek, einer kleinen Stadt etwa fünfzehn Meilen außerhalb von Baltimore. Chloe machte ein Praktikum beim FBI, um irgendwann ein Mitglied des Evidence Response Teams, dem Spurensicherungsteams des FBI, zu werden. Als sie sich dem einfachen zweistöckigen Haus näherten, ließ der Ausbilder sie sogar die Führung übernehmen. Ihr Ausbilder war Kyle Greene, ein fünfundvierzig Jahre alter Agent, der aus der normalen Einsatztätigkeit ausgeschieden war, als sein vorderes Kreuzband bei der Verfolgung eines Verdächtigen gerissen war. Er hatte sich nie vollkommen von der Verletzung erholt und die Möglichkeit bekommen, als Ausbilder und Mentor für Praktikanten zu fungieren. Er und Chloe hatten bis zum heutigen Morgen nur zweimal miteinander gesprochen, vor einer Woche über FaceTime und dann vor zwei Tagen, während ihrer Fahrt von Philly nach Pinecrest.
»Eine Sache, bevor wir da rein gehen«, sagte Greene. »Das habe ich Ihnen bis jetzt vorenthalten, weil ich nicht wollte, dass Sie den ganzen Morgen darüber nachdenken.«
»Okay.«
»Das ist zwar ein Fall von häuslicher Gewalt, aber es ist auch ein Mordfall. Da drinnen erwartet uns auch ein Leichnam, ein relativ frischer.«
»Oh«, sagte sie, unfähig, ihren Schock zu verbergen.
»Ich weiß, es ist mehr, als Sie erwartet haben. Aber es gab einige Diskussionen, bevor Sie bei uns angefangen haben. Darüber, ob es vielleicht besser ist, Sie von Anfang an hinter den Vorhang schauen zu lassen. Wir haben mit der Idee gespielt, den Praktikanten mehr Verantwortung zu übertragen und sie ein wenig mehr Erfahrung sammeln zu lassen. Und basierend auf Ihrem Dossier dachten wir, Sie wären die beste Kandidatin, um das zu testen. Ich hoffe, das ist okay für Sie.«
Sie war immer noch verblüfft und unfähig, darauf zu reagieren. Ja, es war mehr Verantwortung. Ja, es bedeutete, dass sie mehr Aufmerksamkeit bekommen würde. Aber sie war noch nie vor einer Herausforderung zurückgeschreckt und sie hatte nicht vor, jetzt damit anzufangen.
»Ich weiß die Gelegenheit zu schätzen.«
»Gut«, sagte Greene und sein Ton deutete darauf hin, dass er nie daran gezweifelt hatte.
Er forderte sie mit einem Winken auf, ihm zu folgen, während sie zur Veranda und die Treppe hinaufgingen. Drinnen unterhielten sich zwei Agenten mit dem Gerichtsmediziner. Chloe tat ihr Bestes, um sich auf die Szene vorzubereiten, und während sie dachte, dass es ihr ziemlich gut gelang, war sie dennoch erschüttert, als sie die Beine einer Frau hinter der Kücheninsel hervorragen sah.
»Also, ich bitte Sie, um den Leichnam herumzugehen«, sagte Greene. »Sagen Sie mir, was Sie sehen, sowohl in Bezug auf die Leiche als auch die Umgebung. Führen Sie mich durch Ihren Prozess.«
Chloe hatte während ihres Praktikums einige Leichen gesehen; als sie noch in Philadelphia lebte, war das nicht zu vermeiden gewesen. Aber das hier war etwas anderes. Es war ein wenig zu nah an ihrem Zuhause, fühlte sich ein wenig zu vertraut. Sie trat hinter die Küchentheke und betrachtete den Tatort.
Das