Verlassen . Блейк Пирс

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Verlassen  - Блейк Пирс Ein Riley Paige Krimi

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war sich nur zu bewusst, dass die Welt dort draußen voller Monster war. Sie hatte ihr Leben der Jagd nach ihnen gewidmet. Aber im letzten Monat war sie fast in der Lage gewesen, so zu tun, als gäbe es sie nicht.

      Ein Lächeln breitete sich langsam auf Ryans Gesicht aus.

      "Hey, warum zieht ihr nicht alle bei mir ein?", sagte er. "Da gibt es mehr als genug Platz für uns alle."

      Riley unterdrückte ein alarmiertes Keuchen.

      Das Letzte was sie wollte, war wieder zurück in das große Vorstadthaus zu ziehen, das sie jahrelang mit Ryan geteilt hatte. Es gab zu viele unschöne Erinnerungen darin.

      "Ich könnte das Haus nicht aufgeben", sagte sie. "Es gefällt mir hier zu gut."

      April sah ihren Vater gespannt an.

      "Es liegt an dir, Daddy", sagte sie. "Ziehst du bei uns ein oder nicht?"

      Riley betrachtete aufmerksam Ryans Gesicht. Sie konnte sehen, dass er mit der Entscheidung haderte. Sie verstand gut, warum. Er gehörte zu einer Anwaltskanzlei in DC, aber er arbeitete oft von zu Hause. Es würde hier keinen Platz für ihn geben, um das zu tun.

      Schließlich sagte Ryan, "Ich müsste das Haus behalten. Es könnte mein Büro sein."

      April sprang fast auf und ab vor Begeisterung.

      "Also sagst du ja?", fragte sie.

      Ryan lächelte einen Moment still vor sich hin.

      "Ja, ich denke, das tue ich", sagte er dann.

      April quietschte begeistert auf. Jilly klatschte in die Hände und lachte.

      "Das ist super!", rief Jilly. "Kannst du mir bitte den Ketchup geben – Dad?"

      Ryan, April, Gabriela, und Jilly plauderten munter weiter, während sie sich über das Essen hermachten.

      Riley sagte sich, dass sie dieses Glück genießen sollte, solange sie konnte. Früher oder später würde sie gerufen werden, um ein weiteres Monster zu stoppen. Der Gedanke sandte einen Schauer über ihren Rücken. Wartete das Böse bereits irgendwo auf sie?

      *

      Am nächsten Tag hatte April einen verkürzten Stundenplan, da die Lehrer sich zu einer Besprechung versammelten, und Riley gab dem Betteln ihrer Tochter nach, den ganzen Tag freimachen zu können. Sie entschieden sich, einkaufen zu gehen, während Jilly in der Schule war.

      Die Reihen von Läden in der Shopping-Mall kamen Riley endlos vor und viele sahen sich zudem sehr ähnlich. Dürre Schaufensterpuppen in stylischen Outfits zeigten in jedem Fenster unmögliche Posen. Die Figuren, an denen sie vorbeikamen, hatten keinen Kopf, was Rileys Eindruck der Austauschbarkeit noch verstärkte. Aber April erzählte ihr unentwegt, was jeder Laden bereithielt und welche Outfits sie gerne tragen würde. April schien Unterschiede zu sehen, wo Riley nur Uniformität wahrnahm.

      Eine Teenagersache, nehme ich an, dachte Riley.

      Wenigstens war es heute nicht so voll.

      April zeigte auf ein Schild vor einem Laden namens Towne Shoppe.

      "Oh, guck mal!", sagte sie. "'Erschwinglicher Luxus'! Lass uns da mal hingehen!"

      In dem Laden stürzte April sich auf einen Ständer mit Jeans und Jacken und zog Dinge heraus, um sie anzuprobieren.

      "Ich nehme an, ich könnte auch eine neue Jeans gebrauchen", sagte Riley.

      April rollte mit den Augen.

      "Nur keine Mom Jeans, bitte!"

      "Nun, nicht jeder kann tragen, was du trägst. Ich muss in der Lage sein, mich zu bewegen, ohne mir Sorgen zu machen, dass meine Anziehsachen platzen. Keine Kleiderunfälle für mich, vielen Dank auch."

      April lachte. "Freizeithosen also. Viel Glück dabei hier welche zu finden."

      Riley sah sich die Auswahl der Jeans an. Sie waren alle extrem schmal geschnitten, auf Hüfte, und künstlich zerrissen.

      Riley seufzte. Sie kannte ein paar Läden an einer anderen Stelle der Mall, in denen sie etwas finden würde, das eher ihrem Stil entsprach. Aber sie würde die Sticheleien von April ertragen müssen.

      "Ich schaue ein andermal für mich selber", sagte Riley.

      April schnappte sich ein Bündel Jeans und ging in die Umkleidekabine. Als sie herauskam, trug sie die Art von Jeans, die Riley hasste – hauteng, an verschiedenen Stellen zerrissen, mit dem Bauchnabel deutlich sichtbar.

      Riley schüttelte den Kopf.

      "Vielleicht solltest du selber auch mal Mom Jeans probieren", sagte sie. "Die wären deutlich bequemer. Aber Bequemlichkeit ist wahrscheinlich nicht das Ziel, hm?"

      "Nö", sagte April und sah sich die Jeans im Spiegel genauer an. "Die nehme ich mit. Ich probiere die anderen noch an."

      April verschwand mehrere Male wieder in der Umkleidekabine. Sie kam jedes Mal mit Jeans zurück, die Riley hasste, aber ihrer Tochter nicht verbieten würde. Es war den Kampf nicht wert und sie wusste, dass sie ihn auf die eine oder andere Weise verlieren würde.

      Während April sich vor dem Spiegel drehte, fiel Riley auf, dass ihre Tochter fast so groß war, wie sie selbst und das T-Shirt, das sie trug, einen gut proportionierten Körper zeigte. Mit ihrem dunklen Haar und nussbraunen Augen, war Aprils Ähnlichkeit zu Riley verblüffend. Natürlich zeigten Aprils Haare nicht die grauen Strähnen, die in Rileys Haar zu finden waren. Aber trotzdem …

      Sie wird eine Frau, dachte Riley.

      Sie konnte ein gewisses Unbehagen nicht unterdrücken.

      Wurde April zu schnell erwachsen?

      Sie hatte im letzten Jahr viel durchgemacht. Sie war zweimal gefangen genommen worden. Das eine Mal war sie von einem sadistischen Mörder mit einer Propangasfackel im Dunkeln gehalten worden. Sie hatte sich dann in ihrem eigenen Zuhause gegen einen Mörder zur Wehr setzen müssen. Am Schlimmsten war der misshandelnde feste Freund, der sie unter Drogen gesetzt und als Sexsklavin hatte verkaufen wollen.

      Riley wusste, dass das alles zu viel für ein fünfzehnjähriges Mädchen war. Sie fühlte sich schuldig, weil ihre eigene Arbeit April und andere Menschen, die sie liebte, in Todesgefahr gebracht hatte.

      Und hier war April nun, die trotz ihrer Bemühungen wie ein normaler Teenager auszusehen erstaunlich erwachsen aussah. April schien das Schlimmste der PTBS hinter sich zu haben. Aber welche Art von Ängsten und Sorgen beschäftigten sie tief in sich drin? Würde sie sie jemals verwinden können?

      Riley bezahlte Aprils neue Anziehsachen und sie traten wieder in die Mall. Die Sicherheit in Aprils Schritt beruhigte Riley ein wenig. Es wurde schließlich alles besser. Sie wusste, dass Ryan in diesem Moment einige seiner Sachen in ihr Stadthaus räumte. Und sowohl April, als auch Jilly, machten sich gut in der Schule.

      Riley wollte gerade vorschlagen, dass sie sich etwas zu Essen suchen, als Aprils Handy summte. April wandte sich abrupt ab, um den Anruf anzunehmen. Riley spürte einen kurzen Stich. Manchmal schien das Handy ein lebendiges Ding zu

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