Sieger, Besiegter, Sohn . Морган Райс

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Sieger, Besiegter, Sohn  - Морган Райс Für Ruhm und Krone

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      „Kämpft einfach weiter und wir belassen es bei Gleichstand“, antwortete Justin.

      Zumindest das konnte Thanos versuchen. Er fing eine Axt mit seinem Schwert ab und ließ nicht los, bis ein Reichssoldat dem Gegner mit einem Schlag den Rest gab. Dann nahm er die Axt in seine noch freie Hand.

      Jetzt drangen noch mehr Feinde zu ihnen. Die Besatzer strömten förmlich auf die Kreuzung, als sie erkannten, dass sie dort mit Widerstand zu rechnen hatten. Das bedeutete, dass sie sich langsam aus dem Staub machen mussten.

      „Rückzug!“ schrie er, und die Männer um ihn rannten in eines der Häuser, um so auf die dahinterliegende Straße zu gelangen. Thanos war unter ihnen. Neben ihm rannte General Haven. Das Gesicht des alten Mannes war vor Anstrengung rot angelaufen.

      „Sollten Sie sich nicht eine weniger... aufgeladene Kampfstätte suchen, General?“ fragte Thanos.

      Haven warf ihm einen finsteren Blick zu. „Ihr könnt mir nicht sagen, was ich zu tun und zu lassen habe, junger Mann! Ihr seid nicht mein Prinz!“

      Seinen Einwänden zum Trotz schien der alte General trotzdem zufrieden, an der Seite von Thanos und Justin kämpfen zu dürfen. Sie bahnten sich ihren Weg über Steinstufen und eines der Häuserdächer der Stadt hinweg. Es schien unmöglich feststellbar, woher welche Soldaten gekommen waren; Thanos konnte jedoch sehen, dass die Verteidiger der Insel mit Mut und Kühnheit kämpften.

      Von hier aus konnte er nun auch die Größe der die Insel angreifenden Flotte erkennen. Sie war nicht so groß wie die Invasionsflotte, die nach Delos gefahren war, aber immer noch beträchtlich. Sie bedeckte wie ein dunkler Fleck auf dem Wasser die Umgebung des Hafens, sodass dieser vor Schiffen, die immer mehr Soldaten auf Haylons Boden auszuspucken schienen, überzuquellen schien.

      Ihnen blieb nichts weiter übrig als zuzuschlagen und gleich darauf davonzulaufen, denn so würden sich die Angreifer weiter verteilen. So würden sie sie überwältigen können, bevor sie selbst tiefer in die Stadt drangen. Die Bewohner von Haylon schienen mit derlei Taktiken vertraut, und Thanos war erstaunt, wie geschickt auch die Reichssoldaten sie anwendeten. Wahrscheinlich hatten sie ihr Wissen während der Zeit erlangt, in der sie in den Hügeln der Insel gekämpft hatten.

      „Hier lang“, sagte Haven. Thanos folgte ihm, denn er ging davon aus, dass der General die Insel von allen wahrscheinlich am besten kannte. Thanos ertappte sich, wie er sich wünschte, dass Akila oder Iakos jetzt hier wären. Doch der stellvertretende Anführer war tot, und Akila war zu ernsthaft verletzt, als dass er solche Manöver hätte anführen können.

      Thanos erblickte mehrere Straßen, die er wiedererkannte und gab dem General ein Zeichen.

      „Hier“, rief er. „Die Gassen.“

      Zu seiner Überraschung folgten sie ihm. Sie rannten mehrere enge Gassen hinab und bogen schließlich erneut ab. Einige von Sir Justins Männern sahen so aus, als würden sie es am liebsten gleich mit den nächsten Feinden aufnehmen wollen. Doch Thanos hob die Hand, um sie davon abzuhalten.

      „Wartet auf sie“, sagte Thanos. „Wir können von hieraus besser verteidigen, und... nun, schaut mal.“

      Auch wenn sie ihn noch nicht lange kannten, harrten die Männer weiter aus. Dann griffen Felldusts Soldaten an. In diesem Moment brachten die wartenden Inselbewohner die Mauern zu beiden Seiten zum Einsturz, sodass der Feind unter dem Geröll begraben wurde.

      „Iakos hat in der halben Stadt Fallen aufgestellt“, erklärte Thanos. Er atmete jetzt schwer und wünschte nichts sehnlicher, als dass sie für einen Augenblick hätten pausieren können. Doch in solch einer Schlacht gab es für so etwas keine Zeit. „Kommt, wir müssen weiter.“

      Sie liefen weiter und wählten dieses Mal einen Weg, der den Feind auf die Fährte von Stolperdraht und Fallgruben locken würde.

      „Das ist ein schmutziger Kampf“, sagte Sir Justin.

      Thanos legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er wusste, was der andere Mann damit meinte. Lord Wests war wahrscheinlich großangelegte Angriffsmanöver und sorgfältig geplante Duelle gewohnt und keine Kämpfe in Gassen mit anschließendem Davonlaufen.

      „Wir tun was wir tun müssen, um zu gewinnen“, sagte er. Thanos erinnerte sich noch an jene Zeit, in der er Acht gegeben hatte, keinen seiner Gegner zu töten, damals als er ehrenhaft gekämpft hatte. Das schien jetzt eine lange Zeit her zu sein. „Wir versuchen nur unsere Familien und Freunde zu beschützen. Wir retten die Menschen von Haylon und das Reich.“

      Er sah den Krieger nicken, und dann standen sie auch schon wieder vor den Häusern und rannten auf die vorrückenden Einheiten zu.

      Das war das Besorgniserregende dabei. Mit jeder Begegnung rückte der Feind weiter vor, denn sie waren nicht in der Lage, es mit dem übermächtigen Gegner von Angesicht zu Angesicht aufzunehmen. Selbst jetzt, da Thanos erneut herumwirbelte, einen Speer zur Seite schlug, sodass er seine Klinge besser in dessen Träger versenken konnte, bezweckte er damit lediglich, genug Zeit zu gewinnen, um von einer Position zur nächsten zu rennen.

      Es kam ihm weniger so vor als würde er hier um den Sieg kämpfen als um eine möglichst lange Aufrechterhaltung ihrer Verteidigung.

      Thanos stand hinter einer Barrikade tiefer im Stadtinneren, als ein Bote durch eine der Türen in seiner Nähe gestürmt kam. Thanos hätte ihn beinahe instinktiv aufgespießt, doch er schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich zurückzuhalten.

      „Akila sagt, dass alle verbleibenden Leute aus der Stadt abgezogen werden sollen. Einer der Strände am anderen Ende der Insel ist in feindliche Hände gefallen, und wir brauchen jeden Mann, um die Pässe zu verstärken.“

      Thanos nickte und versuchte, sich seine Enttäuschung angesichts dieser Worte nicht anmerken zu lassen. Er hatte gewusst, dass es so weit kommen würde, nachdem Felldusts Einheiten die Hafentore durchbrochen hatten. Insgeheim hatte er jedoch zu hoffen gewagt, dass ihnen dies nur gelungen war, weil sie alles daran gesetzt hatten, diesen Angriff zu einem Erfolg zu führen. Wenn sie im Stande waren auch die Strände der Insel unter ihre Kontrolle zu bringen, dann war die Lage aussichtsloser als er angenommen hatte.

      „Zieht euch in die Hügel zurück!“ schrie er, und die Männer um ihn blickten ihn für einen Moment erstaunt an. Dann machten sie sich durch die Stadt in Richtung der Bergpässe auf. General Havens Männer standen den Männern von Haylon in Sachen Schnelligkeit in nichts nach und schienen durch ihre Zeit auf der Insel die Berge in und auswendig zu kennen. Lord Wests ehemalige Männer folgten ihnen und schienen Thanos’ Führungsanspruch anzuerkennen. Er hoffte nur, dass er sie nicht in ihren Tod führte.

      Sie erreichten die Felsenwände und Pässe am Rande der Stadt. Dort warteten Männer mit Schmiedehämmern neben riesigen Keilen aus Holz. Thanos vermutete, dass diese Keile, wenn in die Felsenwände geschlagen, diese zum Einsturz bringen würden, um so eine natürliche Barrikade zu bilden. Thanos erkannte auch, dass, wenn die Männer nicht sehr vorsichtig dabei vorgingen, sie riskieren würden, unter den Felsen begraben zu werden. Sie waren bereit, ihre Leben zu geben, um die Angreifer auszubremsen.

      Thanos durfte sie nicht alleine lassen.

      Er griff nach einem der Hämmer und ignorierte den erschrockenen Blick des Mannes während er sah, wie seine Truppen durch die Spalte drangen. Immer mehr Haylonkrieger drangen zu ihnen, doch jetzt konnte Thanos auch sehen, wie Felldustmänner ihnen dicht auf den Fersen waren.

      Er

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