El Salteador. Александр Дюма

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El Salteador - Александр Дюма

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Geht nicht sparsam mit dem Weine gegen sie um.«

      »Seyd unbesorgt. Wer so spricht wie Ihr, wird gewiß immer rasch und gut bedient.«

      Wahrscheinlich um den Beweis für das zu geben, was er eben gesagt hatte, ging er hinaus und rief:

      »Heda! Gil, zwei Gedecke! Perez, hat das Pferd die Gerste bekommen? – Amapola, lauf in den Garten und, schneide alle Blumen ab, die Du da findest.«

      »Seht wohl!« flüsterte der Reiter und er lächelte zufrieden. »Nun, mein Theil! »

      Von der Kette, die an seinem Halse hing, löste er eine goldene Kugel von der Größe eines Taubeneies, die durchbrochen gearbeitet war, öffnete sie, stellte sie auf den Tisch, holte aus der ersten Stube eine glühende Kohle, that sie in die goldene Kugel und streute auf die Kohle eine Prise Pulver, dessen Rauch sich alsbald in dem Gemache verbreitete und jenen lieblichen, starken Duft ausströmte, der dem Geruche so wohl thut. sobald man in das Gemach einer Araberin tritt.

      In diesem Augenblicke kaut der Wirth zurück. In der einen Hand trug er einen Teller mit einem Glase voll Xeres und in der andern eine eben erst angebrochene Flasche. Ihm folgte Gil mit Tischtuch und Servietten und einem Haufen Teller, dann Amapola mit einem Arm voll jener Blumen mit brennenden Farben, die bei uns nicht ihres Gleichen haben, in Andalusien aber so gewöhnlich sind, daß ich nicht einmal ihren Namen erfahren konnte.

      »Mache nun einen Strauß aus den schönen Blumen, Mädchen.« sagte der Reiter, »und gib die übrigen mir.«

      Amapola suchte die schönsten Blumen aus und als sie zu einem Strauße zusammen gethan waren, fragte sie:

      »Ist es so recht?«

      »Vollkommen,« antwortete der Reisende; »binde sie nun zusammen.«

      Das Mädchen sah sich nach einem Faden, einer Schnur um, aber der Reisende nahm aus seiner Tasche ein Band in Gold und Purpur, das er zu diesem Zwecke mit sich gebracht zu haben schien und von dem er ein Stück mit seinem Dolche abschnitt.

      Dies Bandstück gab er der Amapola, welche den Strauß band und nach der Weisung des Reisenden auf einen der Teller legte, die Gil auf den Tisch gestellt hatte.

      Er selbst streute die übrigen Blumen von dem Hofthore bis an den gedeckten Tisch in dem Gemache, dann rief er den Wirth nochmals und sagte:

      »Da ist ein Philippdor für die Mühe, die ich Dir gemacht habe.«

      Der Wirth verbeugte sich und der junge Reisende fuhr fort:

      »Wenn Don Inigo Velasco de Haro Dich fragt, wer die Mahlzeit bestellt habe, so sagst Du: ein Mann, der Dir nicht bekannt. Fragt Dich Dona Flor, wer die Blumen gestreut, den Strauß bereitet, den Wohlgeruch verbreitet, so antwortest Du: ihr Liebesbote, Don Ramiro d’Avila.

      Nach diesen Worten schwang er sich leicht aus sein schönes Roß, das der Mozuelo am Zügel hielt, jagte aus dem Hofe der Venta hinaus und setzte seinen Weg in Galopp nach Granada zu fort.

      Drittes Capitel.

      Don Inigo Velasco de Haro

      Da sich das schöne Mädchen mit der Ziege in einem Thaleinschnitte befand, so konnte sie den jungen Herrn in die Venta nicht hinein und nicht wieder herausreiten sehen, aber mit Aufmerksamkeit schien sie aufzuhorchen, ob nicht ein Geräusch von dem was geschehe zu ihr gelange. Mehrmals schlug sie die schönen Augen fragend nach dem Himmel auf und sie schien sich zu wundern, daß dem Erscheinen des jungen schönen reichen Herrn kein außerordentliches Ereigniß folge.

      Da sie ihren Platz nicht verlassen und das Gespräch des Reisenden mit dem Wirthe nicht gehört hatte, so wußte sie natürlich nicht, welchem ganz selbstsüchtigen Umstande von Seiten der Freunde der Venta der Liebesbote der schönen Dona Flor sein Entkommen verdankte.

      In dem Augenblicke übrigens, als Don Ramiro d’Avila alle Vorbereitungen getroffen hatte, die Venta »zum Maurenkönige« zur Aufnahme des Don Inigo Velasco und dessen Tochter würdig zu machen, aus dem Hofe sprengte und seinen Weg nach Granada fortsetzte, zeigte sich den Augen der Zigeunerin der Vortrab der Carawane, die der elegante Reisemarschall angekündigt hatte.

      Diese Carawane zerfiel in drei gesonderte Haufen.

      Der erste, welcher den Vortrab bildete und wie gesagt, am westlichen Abhange des Berges sich zu zeigen begann, bestand aus einem einzigen Manne, der zur Dienerschaft des Don Inigo Velasco gehörte. Wie aber die Campieri Siciliens, die in Friedenszeiten Diener sind, in der Stunde der Gefahr Krieger werden, so trug auch dieser Mann in einem Anzuge, der halb militärisch, halb Livrée war, ein langes Schwert an der Seite, saß kerzengerade auf dem Pferde und seine Flinte mit der brennenden Lunte, die er auf das Knie gelegt hatte, ließ keinen Zweifel über, daß die Carawane im Falle des Angriffs sich vertheidigen wolle.

      Das Hauptcorps, welches etwa dreißig Schritte hinter ihm folgte, bestand aus einem Manne von sechzig bis fünfundsechszig Jahren und einem Mädchen von sechzehn oder achtzehn.

      In gleicher Entfernung hinter ihnen kam der Nachtrab, bestehend aus zwei Dienern mit dem Schwert an der Seite und der rauchenden Luntenflinte auf dem Knie.

      Im Ganzen also fünf Personen.

      Da die Dienerschaft nur eine untergeordnete Rolle in; dieser Geschichte zu spielen hat, während dem Vater und der Tochter die Hauptrollen zufallen, wird man uns erlauben, die Herren Nuñez, Camacho und Torribio weiter nicht zu beachten, unsere Aufmerksamkeit dagegen ausschließlich dem Don Inigo Velasco de Haro und der Dona Flor, seiner Tochter, zuzuwenden.

      Don Inigo Velasco war, wie gesagt, sechzig bis fünfundsechzig Jahre alt, doch sah er körperlich noch jung aus, so daß man ihn einen Greis nicht wohl nennen konnte.

      Sein kaum ergrauender Bart, sein nur leicht mit Winterschnee bedecktes Haar, das er nach der Mode Philipps des Schönen und Ferdinands des Katholischen lang trug, zeigten höchstens ein Alter von fünfzig oder fünfundfünfzig Jahren.

      Gleichwohl hatte ihn das Unglück betroffen, wie alle, die eine ruhmreiche Jugend gehabt, daß er sein Alter nicht verbergen konnte, weil er mehr als einmal und zu verschiedenen Zeiten seine Spur tief in die Geschichte seines Vaterlandes eingedrückt hatte. Als Erbe eines der berühmtesten Namen und einer der reichsten Familien Ostindiens, gedrängt zur Luft von Abenteuern durch die Liebe zu einem Mädchen, das er nicht heirathen konnte, weil der Vater der Dona Mercedes da Mendo – so hieß diese Königin der Schönheit – der Feind des seinigen war und Beide einander ewigen Haß geschworen hatten, hatte Don Inigo Velasco in seinem dreißigsten Jahre die Theorien und Pläne des Christoph Columbus unterstützt, denn sein Lehrer war der Pater Marchena gewesen, einer der ersten Geistlichen, die aus die Gefahr hin mit der heiligen Schrift in Widerspruch zu gerathen, nach der Darlegung jenes genuesischen Seefahrers zugaben, daß die Erde doch wohl rund seyn könne.

      Man weiß, was am Hofe der katholischen Könige der geniale Mann leiden mußte, den die mindest Uebelwollenden der Räthe Isabella’s und Ferdinands als Wahnwitzigen und Träumer behandelten, als er seiner Heimat Genua vergebens seinen Plan vorgelegt hatte, durch eine Fahrt nach Westen das Reich Cathays wiederzufinden, das sein Vorgänger Marco Polo bemerklich gemacht, als er von Juan II. abgewiesen war, der insgeheim durch einen Schiffer die Unternehmung versuchen ließ, die man öffentlich als unsinnig behandeln, und endlich bei dem Könige Ferdinand von Aragonien und der Königin Isabella von Castilien erschien, um Spanien nicht eine Stadt, nicht eine Provinz, nicht ein Land, sondern eine Welt anzubieten.

      Acht Jahre vergingen mit fruchtlosen Schritten und Bitten.

      Zum

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