Ich glaub an dich. Gott. Daniel Schneider
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Ich glaub an dich. Gott - Daniel Schneider страница 4
Was für eine Frechheit! Aber Josef erzählt munter weiter: „Ich habe noch einen Traum gehabt; siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir“ (1. Mose 37,9).
In dem Moment reißt seinen Brüdern der Geduldsfaden. Sie schmieden einen fiesen Plan und verscherbeln ihn über Umwege als Sklave nach Ägypten. Dort landet er bei einem hohen Beamten des Königs von Ägypten. Gut ausgesehen haben muss er auch, denn die Frau seines neuen Chefs hat ziemlich schnell ein Auge auf ihn geworfen und versucht ihn bei jeder Gelegenheit ins Bett zu zerren. Josef aber lehnt immer konsequent ab. Das lässt sich die Lady nicht gefallen und unterstellt Josef schlimme Dinge. Und zack … landet er im Gefängnis.
Dabei ist Josef doch eigentlich ein guter Kerl, immer korrekt – und was hat er davon?
Aber genau nach diesen Ereignissen steht in der Bibel folgender Satz: „Aber der Herr war auf Josefs Seite“ (1. Mose 39,21; HFA). Gott wusste, dass Josef zuverlässig und richtig gehandelt hatte.
Irgendwann hat es Josef dann auch gespürt. Er wurde sogar Stellvertreter des Pharaos. Und bekam noch die Gelegenheit, seine Brüder wiederzusehen und sich mit ihnen zu versöhnen. Allerdings nicht, ohne sich vorher noch mal kurz für die fiese Verschleppungsnummer zu revanchieren. Alles in allem: eine Story mit Happy End. Aber was fange ich damit an?
In meinem Alltag erlebe ich andere, unspektakulärere Bewährungsproben. Wenn da alles gegen mich spricht und niemand für mich ist, bekomme ich trotzdem durch diese Geschichte von Josef Hoffnung. Durch einen Satz, der ganz am Ende der Geschichte von Josef steht. Er sagt zu seinen Brüdern: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen“ (1. Mose 50,20).
Ein starker Satz, den ich einfach ganz unverschämt verallgemeinere: Auch wenn wir Menschen uns gegenseitig immer gerne Knüppel zwischen die Beine werfen und uns gegenseitig das Leben schwer machen: Gott möchte, dass es uns gut geht.
# 3 TALENTIERT
In der Bibel finden wir viele talentierte Menschen. Zum Beispiel: Salomo. Er war wohl das, was man heute hochbegabt nennt.
Sein Vater war zwar kein Geringerer als König David, aber eine königliche Herkunft allein verheißt noch keinen IQ von 150. Und außerdem ist der gute Salomo aus einer klassischen Affäre entstanden. Das ist allerdings eine andere Geschichte.
Dieser Salomo war als König von Israel später sehr erfolgreich. Und zwar materiell und inhaltlich gesehen. Denn der Kerl war so schlau, dass Menschen aus der ganzen Welt zu ihm kamen und seine Weisheit testen wollten.
In der Bibel, im 1. Buch Könige, Kapitel 10 wird erzählt:
Und die Königin von Saba hörte von dem Ruhm Salomos wegen des Namens des Herrn, und sie kam, um ihn mit Rätseln zu prüfen. Sie kam aber nach Jerusalem mit sehr großem Reichtum, mit Kamelen, die Gewürze und sehr viel Gold und Edelsteine trugen. Und als sie zu Salomo kam, sagte sie ihm alles, was sie auf dem Herzen hatte. Und Salomo gab ihr Antwort auf alle ihre Fragen; es war dem König nichts verborgen, dass er es ihr nicht hätte erklären können (SCH).
Das ist mal eine Ansage! Das „salomonische Urteil“ ist ebenfalls auf ihn zurückzuführen und hält sich als Redensart noch heute in unserem Sprachgebrauch.
Seine Klugheit und auch die ganzen Reichtümer hat Salomo zeit seines Lebens nicht als selbstverständlich hingenommen. Sondern dankbar und als von Gott gegeben. Ja, er hat Gott sogar darum gebeten. Ebenfalls im Buch der Könige lesen wir von der Bitte Salomos:
Nun, HERR, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt. Ich aber bin noch jung, weiß weder aus noch ein. Und dein Knecht steht mitten in deinem Volk, das du erwählt hast, einem Volk, so groß, dass es wegen seiner Menge niemand zählen noch berechnen kann. So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?
Weil du darum bittest und bittest weder um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, zu hören und recht zu richten, siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird (1. Könige 3,7-13).
Den Reichtum bekam Salomo dann noch als Bonus obendrauf.
Was den Reichtum und den IQ angeht, spielte Salomo in einer ganz anderen Liga als ich. Trotzdem ist er mir ein Vorbild. Nicht nach dem Motto: So schlau möchte ich auch mal werden. (Obwohl?!) Sein Reichtum hat auch seine Schattenseiten gehabt und er ist das ein oder andere Mal ganz schön auf die Schnauze gefallen. Trotz Schlauheit.
Was mich beeindruckt ist, dass Salomo Gott ganz klar sagte, was er sich wünscht. Und dass Gott diesen Wunsch ernst nahm. Was wünschst du dir?
# 4 MUTMACHER
Die Bibel ist ein Buch voller Gewinner und Verlierer. Manchmal vereint in einer Person. Hier ein Beispiel:
Für ihn ist der soziale Abstieg eigentlich schon vorprogrammiert. Mose wird als Israelit in einer Zeit geboren, als die Israeliten Sklaven waren. In Ägypten herrschte der Pharao als König und Gott zugleich und sorgte nicht nur dafür, dass die Israeliten ordentlich schuften mussten, sondern verordnete auch, dass alle männlichen Neugeborenen des Volkes Israels sofort getötet werden sollten. Keine guten Voraussetzungen für ein kleines Baby.
Doch Moses Schwester versteckt den kleinen Stammhalter in einem Weidenkorb im Schilf am Nil. Dort findet ihn die Tochter des Pharaos, verliebt sich in den Säugling und adoptiert ihn. Mose ist in Sicherheit. Ein noch schnellerer sozialer Aufstieg ist kaum möglich. Mose, Prinz von Ägypten.
Als Prinz hat er alle Annehmlichkeiten, die man sich vorstellen kann. Und trotzdem fühlt er sich noch als Israelit und hat Mitleid mit den Sklaven. Eines Tages erschlägt er einen ägyptischen Aufseher, weil der einen seiner Landsleute zusammengeschlagen hat. Vom Königsadoptivsohn zum Mörder. Schlimmer geht’s nicht.
Er muss vor seinen Adoptiveltern in die Wüste fliehen. Unterschlupf findet er in Midian als Viehhirte. Und langsam geht es wieder aufwärts.
Erstens lernt er in Midian seine Frau kennen und zweitens Gott. In dieser Reihenfolge übrigens. In einer spektakulären Begegnung befördert ihn der dann zum Anführer des Volkes Israel. Er soll als Gottes Sprachrohr die Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft führen, erst mal im verbalen Schlagabtausch mit dem Pharao. Das Problem ist: Die sprachliche Begabung hält sich bei Mose in Grenzen und auch sein Selbstvertrauen ist ziemlich angeknackst. Trotzdem setzt Gott auf ihn und das Abenteuer beginnt.
Ich glaube nicht, dass Gott Moses Lebensweg immer nur super fand und er ihn deshalb auserwählt hat. Nein, Gott hat sich auf Mose festgelegt, bedingungslos, trotz seiner fehlerhaften Vergangenheit. Er hat ihn nicht fallen lassen.
Das macht mir Mut, nach persönlichen