Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr. Иоганн Вольфганг фон Гёте

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Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr - Иоганн Вольфганг фон Гёте

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Musensohn

      Durch Feld und Wald zu schweifen,

      Mein Liedchen wegzupfeifen,

      So gehts von Ort zu Ort!

      Und nach dem Takte reget,

      Und nach dem Maß beweget

      Sich alles an mir fort.

      Ich kann sie kaum erwarten,

      Die erste Blum im Garten,

      Die erste Blüt am Baum.

      Sie grüßen meine Lieder,

      Und kommt der Winter wieder,

      Sing ich noch jenen Traum.

      Ich sing ihn in der Weite,

      Auf Eises Läng und Breite,

      Da blüht der Winter schön!

      Auch diese Blüte schwindet,

      Und neue Freude findet

      Sich auf bebauten Höhn.

      Denn wie ich bei der Linde

      Das junge Völkchen finde,

      Sogleich erreg ich sie.

      Der stumpfe Bursche bläht sich,

      Das steife Mädchen dreht sich

      Nach meiner Melodie.

      Ihr gebt den Sohlen Flügel

      Und treibt durch Tal und Hügel

      Den Liebling weit von Haus.

      Ihr lieben holden Musen,

      Wann ruh ich ihr am Busen

      Auch endlich wieder aus?

Gefunden

      Ich ging im Walde

      So für mich hin,

      Und nichts zu suchen,

      Das war mein Sinn.

      Im Schatten sah ich

      Ein Blümchen stehn,

      Wie Sterne leuchtend,

      Wie Äuglein schön.

      Ich wollt es brechen,

      Da sagt’ es fein:

      Soll ich zum Welken

      Gebrochen sein?

      Ich grubs mit allen

      Den Würzlein aus,

      Zum Garten trug ichs

      Am hübschen Haus.

      Und pflanzt es wieder

      Am stillen Ort;

      Nun zweigt es immer

      Und blüht so fort.

Gleich und gleich

      Ein Blumenglöckchen

      Vom Boden hervor

      War früh gesprosset

      In lieblichem Flor;

      Da kam ein Bienchen

      Und naschte fein: –

      Die müssen wohl beide

      Für einander sein.

Wechsellied zum TanzeDie Gleichgültigen

      Komm mit, o Schöne, komm mit mir zum Tanze;

      Tanzen gehöret zum festlichen Tag.

      Bist du mein Schatz nicht, so kannst du es werden,

      Wirst du es nimmer, so tanzen wir doch.

      Komm mit, o Schöne, komm mit mir zum Tanze;

      Tanzen verherrlicht den festlichen Tag.

Die Zärtlichen

      Ohne dich, Liebste, was wären die Feste?

      Ohne dich, Süße, was wäre der Tanz?

      Wärst du mein Schatz nicht, so möcht ich nicht tanzen,

      Bleibst du es immer, ist Leben ein Fest.

      Ohne dich, Liebste, was wären die Feste?

      Ohne dich, Süße, was wäre der Tanz?

Die Gleichgültigen

      Laß sie nur lieben, und laß du uns tanzen!

      Schmachtende Liebe vermeidet den Tanz.

      Schlingen wir fröhlich den drehenden Reihen,

      Schleichen die andern zum dämmernden Wald.

      Laß sie nur lieben, und laß du uns tanzen!

      Schmachtende Liebe vermeidet den Tanz.

Die Zärtlichen

      Laß sie sich drehen, und laß du uns wandeln!

      Wandeln der Liebe ist himmlischer Tanz.

      Amor, der nahe, der höret sie spotten,

      Rächet sich einmal, und rächet sich bald.

      Laß sie sich drehen, und laß du uns wandeln!

      Wandeln der Liebe ist himmlischer Tanz.

Selbstbetrug

      Der Vorhang schwebet hin und her

      Bei meiner Nachbarin.

      Gewiß, sie lauschet überquer,

      Ob ich zu Hause bin,

      Und ob der eifersüchtge Groll,

      Den ich am Tag gehegt,

      Sich, wie er nun auf immer soll,

      Im tiefen Herzen regt.

      Doch leider hat das schöne Kind

      Dergleichen nicht gefühlt.

      Ich seh, es ist der Abendwind,

      Der mit dem Vorhang spielt.

Kriegserklärung

      Wenn ich doch so schön wär

      Wie die Mädchen auf dem Land.

      Sie tragen gelbe Hüte

      Mit rosenrotem Band.

      Glauben, daß man schön sei,

      Dächt ich, ist erlaubt.

      In der Stadt, ach! ich hab es

      Dem Junker geglaubt.

      Nun im Frühling, ach! ists

      Um die Freuden getan;

      Ihn ziehen die Dirnen,

      Die ländlichen, an.

      Und die Taill und den Schlepp

      Verändr ich zur Stund;

      Das Leibchen ist länger,

      Das Röckchen ist rund.

      Trage gelblichen Hut

      Und ein Mieder wie Schnee,

      Und sichle mit andern

      Den blühenden Klee.

      Spürt er unter dem Chor

      Etwas Zierliches aus,

      Der lüsterne Knabe,

      Er winkt mir ins Haus.

      Ich begleit ihn verschämt,

      Und er kennt mich noch nicht,

      Er kneipt mir die Wangen

      Und sieht mein Gesicht.

      Die Städterin droht

      Euch Dirnen den Krieg,

      Und doppelte Reize

      Behaupten den Sieg.

Liebhaber in allen Gestalten

      Ich wollt, ich wär ein Fisch,

      So

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