Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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blickte in den Ranchhof. Leise fragte sie: »Wegen – Wyatt Earp?«

      Der Rancher lachte dröhnend. Aber die Lache klang nicht echt, und Ann spürte es. »Wegen dieses Burschen mache ich mir doch keine Sorgen, Ann…«

      »Doch, Bill«, unterbrach sie ihn. »Du machst dir seinetwegen Sorgen. Ich weiß es.«

      »Unsinn.«

      Nach diesen überlaut ausgestoßenen Worten des Ranchers war es eine Weile still im Raum. Plötzlich sagte Ann: »Doc Holliday!«

      »Was ist mit ihm«, knurrte der Rancher. »Ich fürchte ihn genausowenig wie den Marshal. Der verdammte Spieler wird sich wundern. Der Halunke soll mir nur unter die Finger kommen. Dann zerbreche ich ihm die Knochen einzeln.«

      »Wenn es so ist, kannst du gleich damit anfangen«, entgegnete Ann ruhig.

      »Was soll das heißen?«

      »Er reitet gerade in den Hof.«

      »Bist du verrückt!« Horrey erhob sich und stampfte zum Fenster. Mit weiten, ungläubigen Augen musterte er den Gambler, der mit seinem Schecken schon die Hofmitte erreicht hatte und eben aus dem Sattel rutschen wollte, als Horrey das Fenster hochstieß. »He! Was wollen Sie hier?«

      Holliday blieb im Sattel. »Ich habe Ihnen eine Botschaft zu bringen«, entgegnete er gelassen.

      »Ihre Botschaften interessieren mich einen Dreck.«

      »Mag sein. Jedenfalls erwartet Wyatt Earp Sie morgen früh um acht Uhr auf der Mainstreet von Yampa.«

      Es blieb einen Augenblick still, dann stieß Horrey heiser hervor: »Was soll das heißen?«

      »Sie haben mich schon verstanden, Horrey.« Der Gambler wendete das Pferd.

      Da brüllte Horrey: »Nichts habe ich verstanden, gar nichts. Verschwinden Sie von meinem Hof! Und wenn Sie und Ihr Marshal mir noch einmal begegnen, dann schieße ich euch nieder wie tolle Hunde.«

      Der Spieler wandte sich im Sattel um. Hart und klirrend fielen die Worte zum Ranchhaus hinüber: »Wyatt Earp fordert sie zum Gunfight auf, Bill Gun Horrey – aber vielleicht können Sie sich den Weg sparen.«

      Horrey hatte sein Gewehr mit ans Fenster genommen. »Du elender Kartenjonny wagst es, mir hier auf meiner eigenen Ranch zu drohen?«

      Das Gesicht des Georgiers wurde um einen Schein bleicher. »Komm raus, Horrey. Wir machen es hier gleich im Hof ab. Ich werde das Gefühl nicht los, daß du mit Gewalt heute noch sterben willst.«

      Der Rancher wollte das Gewehr hochreißen. Aber seine Schwester hängte sich ihm an den Arm.

      »Bill!«

      Holliday nahm die Zügel hoch, und der Schecke sprengte aus dem Ranchhof.

      Bill Horrey blickte mit verkniffenem Gesicht hinter ihm her. »Ich werde sie vernichten, diese beiden Strolche. Sie werden sich wundern…«

      *

      Ein kristallklarer Morgen war über Yampa.

      Im Osten blitzten die rotgoldenen Strahlen der Sonne über die weißen Berggipfel, und die Schneedecke der Main­street blendete die Menschen.

      Im Colorado Saloon standen die Menschen am Fenster und blickten über die Straße. Ihre Augen hingen an dem großen orangefarben gestrichenen Haus, in dem seit Jahren Mrs. Maxwell wohnte. Es war kein Geheimnis in der Stadt, daß sie mit Bill Gun Horrey verwandt war; es war die Frau, die den längst verstorbenen Bruder seines Vaters geheiratet hatte. Und nach dem Tod ihres Mannes hatte Mrs. Horrey ihren Namen ändern lassen. Sie trug ihren Mädchennamen Maxwell wieder, weil sie nicht daran erinnert sein wollte, daß sie mit dem gewalttätigen Bergrancher Bill Gun Horrey verwandt war. Horrey besuchte die alte Dame auch nie. Aber Ann kam zuweilen in der Dunkelheit mit einem leichten Buggy in die Stadt und besuchte die Tante. Den Bürgern von Yampa entging das nicht.

      So war es ihnen auch nicht entgangen, daß die Schwester des Bergranchers im Morgengrauen dieses Tages mit ihrem kleinen Wagen drüben in den Hof gefahren war.

      Aber sie war allein gekommen – wie immer.

      Ganz Yampa wußte, daß Wyatt Earp Bill Gun Horrey zum Gunfight gefordert hatte. Die Menschen kannten sogar den genauen Zeitpunkt.

      Aber noch rührte sich nichts in der Mainstreet.

      Der Missourier stand im großen Vorderzimmer der Harris Company und blickte auf die Straße.

      Der Spieler lehnte neben der Tür mit verschränkten Armen und rauchte.

      Im Hintergrund des Büroraumes saßen mehrere Clerks an Schreibtischen und arbeiteten. Die große Uhr an der Wand zeigte fünfzehn Minuten vor acht.

      Das Haus der Harris Company stand auf der gleichen Straßenseite wie das Haus von Mrs. Maxwell. Nur der Barbershop und das Sheriffs Office lagen dazwischen. Hinter Mrs. Maxwells Haus, an der Straßenecke, lag Silberbergs Gerätehandlung.

      Im General Store, neben dem Colorado Saloon, standen mehrere Männer und blickten durch das Türglas auf die Straße.

      Die Minuten verrannen.

      Noch fünf Minuten bis acht.

      Das Schweigen im Saloon war bedrückend.

      Hanc Demper, der mit Fred Calligan in der Saloonecke gesessen hatte und jetzt am Fenster stand, knurrte: »Verdammte Ruhe!«

      Mit polternden Schritten durchmaß er den Schankraum und blieb vor dem Orchestrion stehen. Als der Musikkasten sich mit dem eingeworfenen Geldstück nicht in Tätigkeit bringen ließ, traktierte der Tramp ihn mit den Fäusten.

      Gleich darauf hämmerte der Colorado Song den Männern schrill in die Ohren.

      Eine Minute vor acht.

      John Harris tauchte vorn im Büro auf. Er sah den Gambler neben der Tür stehen und blickte zu dem Marshal am Fenster hinüber.

      Es war still im Raum. Man hörte nur das leise Ticken der Uhr.

      Der Holzhändler trat ans Fenster. Er wollte etwas sagen. Aber als er das wie aus Stein gehauene Antlitz des Missouriers sah, schwieg er.

      Das leise Quietschen der Türangeln drang bis in den Büroraum. Dann waren kurze, leichte Schritte auf dem Korridor zu hören. Es wurde an die Tür geklopft.

      »Ja«, rief Harris leise und ungehalten.

      In der Türöffnung stand Ann Horrey. Ihr Blick haftete auf dem breiten Rücken des Marshals. »Mister Earp!«

      Wyatt wandte sich ohne Hast um.

      Das Mädchen blieb in der Tür stehen. »Mister Earp, weshalb wollen Sie ihn töten?«

      »Ich will ihn nicht töten«, kam es rauh von den Lippen des Missouriers. »Ganz sicher nicht, Miß Ann.«

      »Aber Sie haben ihn doch zum Gunfight aufgefordert.«

      »Yeah, weil es das

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