Winterfeuer. Heidi Cullinan

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Winterfeuer - Heidi  Cullinan Minnesota Christmas

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hatte einen tollen Haarschnitt und war exzellent gefärbt, seit Frankie Blackburn in die Stadt gezogen war und einen Friseursalon eröffnet hatte. Alles andere war erbärmlich. Er könnte sich genauso gut einen zweiten Cider genehmigen.

      Er tat es nicht, weil es zu diesem Zeitpunkt sechs Uhr früh und seine Mutter so gut wie aufgestanden war. Egal, wie oft er ihr sagte, dass es etwas anderes war, morgens zu trinken, wenn man die ganze verdammte Nacht auf den Beinen gewesen war, sie regte sich trotzdem auf und bemutterte ihn. Was vermutlich ein weiteres Argument dafür war auszuziehen.

      Morgen werde ich mir die Wohnungsanzeigen ansehen, sagte er sich, als er in sein Bett stieg und in den Schlaf driftete.

      Seine Träume waren eine durchgedrehte Mischung aus Pornos, Paul und der Arbeit. Was seltsam wurde, als sein kurzer Vorstoß in medizinisch angehauchte Pornoclips Kyles Träume inspirierte, sodass er an einem nackten Paul in einem Bett im Pflegeheim eine Prostatauntersuchung durchführte. Wenn er wach gewesen wäre, hätte er diese Fantasie abgewürgt, aber so wachte er mit einem Ständer auf und kam unter der Dusche zu dem sehr hübschen Bild eines nackten Paul Jansen auf allen vieren, der nach Kyles Schwanz bettelte.

      Als er herauskam, war seine Mutter in der Küche und kochte Schweinekoteletts fürs Mittagessen. Sie lächelte und murmelte: »Guten Morgen«, als Kyle auftauchte. Im Hintergrund spielte ein Countrysender und Daryl Parks saß mit der Zeitung am Tisch. Kyles Brüder saßen sich gegenüber und hantierten mit ihren Handys herum. Am kleineren Tisch neben der Schiebetür stritten drei von Kyles Nichten und Neffen darum, wer mehr Chicken Nuggets hatte, und versuchten, die Milch der anderen zu verschütten.

      Kyle lugte um die Ecke ins Esszimmer und ins Fernsehzimmer dahinter, bevor er seine Mutter mit gerunzelter Stirn ansah. »Wo ist Linda Kay?«

      »Ich weiß nicht.« Jane Parks' Tonfall war ein übertriebener Singsang, als sie mit weit aufgerissenen Augen zum Schrank nickte.

      Kyle machte eine große Show daraus, sein Kinn zu kratzen und die Stirn zu runzeln. »Oh, nein. Denkst du, sie ist ausgezogen?«

      »Schwer zu sagen.« Janes Stimme spielte mit, aber sie wandte ihre Konzentration wieder den Essensvorbereitungen zu.

      »Das wäre eine Schande. Letzte Nacht hat es wieder geschneit und ich wollte ein neues Fort bauen. Ein großes Fort.« Er seufzte theatralisch. »Ich schätze, ich werde einfach ein kleines für die Kids bauen.«

      Die Tür zum Vorratsschrank öffnete sich, als eine neunzig Kilo schwere Frau strahlend und fröhlich daraus auftauchte. Zunächst hüllte Linda Kay Kyle in ein breites Lächeln ein, bei der ihre Zunge zwischen ihren Lippen hervorzeigte, bevor sie ihre Arme um ihn schlang und ihn drückte. »Reingelegt, kleiner Bruder.«

      Kyle erwiderte ihre Umarmung, so gut er konnte, und sein Lächeln war, wenn auch nicht so schön und rein wie ihrs, aufrichtig. »Und wie du mich reingelegt hast. Heißt das, du wirst doch ein Schneefort mit mir bauen?«

      Linda Kay kniff ihre Augen zusammen und schüttelte ihren Kopf so heftig, dass ihr braunes Haar in sein Gesicht schlug. »Nein. Ich will einen Drachen machen. Der Feuer spuckt.«

      »Einen Feuer spuckenden Drachen?«, wiederholte Kyle, während die Möglichkeiten bereits durch seinen Kopf ratterten.

      »Das Feuer wird aus Schnee gemacht, nicht aus dem Propantank«, bemerkte Jane trocken vom Herd aus.

      Verdammt. Kyle schnitt eine Grimasse in Linda Kays Richtung. »Unsere Mutter ist eine Spaßbremse.«

      Linda Kay lehnte sich mit hinterhältigem Blick vor und flüsterte laut in Kyles Ohr: »Ich schmuggle es aus der Garage.«

      »Das wirst du nicht tun, Linda Kay.«

      Als Linda Kay schmollte, küsste Kyle ihre Wange. »Wir werden einen Weg finden, damit es cool aussieht. Lass mich schnell was essen und eine Tasse Kaffee trinken, dann legen wir los.«

      Linda Kay folgte Kyle um den Tisch, als er eine Kapsel entkoffeinierten Kaffee in die Keurig-Maschine legte, und als er sich über die linke Schulter seiner Mutter beugte, um einen Blick auf sein Frühstück/Mittagessen zu werfen, nahm seine Schwester eine ähnliche Position auf der rechten Seite ein.

      Jane seufzte. »Ihr zwei. Könnt ihr nicht noch zehn Minuten warten?«

      »Wir haben Hunger.« Linda versuchte, ein Stück Schweinekotelett abzuzwacken, und lachte, als Jane ihre Hand zur Seite schlug.Denn nach fünfundzwanzig Jahren als Kyles Zwilling hatte sie den Dreh raus.

      Während sie ihr Täuschungsmanöver ausführte, stibitzte Kyle ein Stück Speck vom Teller neben dem Herd. Er nahm einen Bissen und steckte Linda Kay den Rest heimlich hinter Janes Rücken zu. Als seine Schwester mit einem diebischen Kichern davonflitzte, lehnte sich Kyle gegen die Anrichte und trank seinen Kaffee, während er mit seiner Mutter plauderte.

      »Arbeitest du heute Abend?«, fragte sie ihn. »Ich weiß, dass der Schichtplan in letzter Zeit ein einziges Chaos ist, und ich habe den Überblick über deine Wechsel verloren.«

      Er nickte. »Die Nachtschicht. Elf bis sieben. Aber morgen habe ich frei, weil ich am Wochenende tagsüber eingeteilt bin.«

      Missbilligend schnalzte Jane mit der Zunge. »So unregelmäßige Arbeitszeiten sind nicht gesund für dich. Diese ganzen Nachtschichten sind schon schlimm genug.«

      »Irgendjemand muss sie machen. Es gibt aber gute Neuigkeiten.« Er grinste, als er seinen Kaffee beiseitestellte. »Ich hab gehört, Dolorianne denkt darüber nach, in Rente zu gehen.«

      Vor Freude hätte Jane beinahe ihren Pfannenwender fallen gelassen. »Oh – heißt das, du kannst ihre Schicht übernehmen? Die regelmäßige Tagesschicht?«

      Kyle rollte die Augen. »Gott, ich wünschte, es wäre so. Nein, das würde heißen, ich könnte die Schicht von drei bis elf bekommen, wenn ich will.«

      Sie runzelte die Stirn. »Aber, Kyle, mit diesen Stunden kannst du unmöglich wieder zur Schule gehen.«

      Nicht das schon wieder. »Mom, ich will kein staatlich geprüfter Krankenpfleger sein. Mir reicht der Krankenpflegehelfer.«

      »Aber wenn du staatlich geprüft wärst, wären deine Karrierechancen besser und du würdest mehr Geld verdienen.«

      Kyle wollte diese Diskussion nicht zum achtzehnten Mal führen, also wechselte er das Thema. »Wie war dein Treffen gestern?«

      Sie strahlte. »Oh, es war wundervoll. Der Ruth Circle und der Hope Circle haben sich in der Kirche getroffen und der Bibliotheksvorstand ist auch vorbeigekommen, sogar Mr. Higgins. Die Benefizveranstaltung findet definitiv statt.«

      »Also noch mehr Schlittenfahrten mit anschließendem Tanzball?«

      »Nein, dieses Jahr wird es mehr geben. Einen Kunsthandwerksmarkt, eine Eislaufbahn und alle örtlichen Geschäfte werden einen Tag der offenen Tür haben. Und.« Sie stieß ihn mit dem Ellbogen an und wackelte mit den Augenbrauen. »Ich habe ihnen gesagt, dass du Schneeskulpturen machen wirst.«

      »Mom.«

      »Beschwer dich nicht. Du liebst es, die Skulpturen zu machen, und Linda Kay wird so eine Freude daran haben, dir zu helfen.

      »Das ist etwas Besonderes, das ich mit ihr zusammen mache.« Und auf Pauls Eingangsstufen, bis er mich erwischt hat. Kyle stierte

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