MATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal (Band 2). Robert Mccammon
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу MATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal (Band 2) - Robert Mccammon страница 7
»Mr. Rawlings«, sagte Matthew mit gepresster Stimme.
»Was?«
»Mr. Rawlings«, wiederholte er und merkte, dass er nun einen Fuß in den unwegsamen Sumpf gesetzt hatte. »Kommt Euch der Name bekannt vor?«
»Nein. Sollte er?«
»Und Mr. Danforth«, sagte Matthew. »Kennt Ihr diesen Namen?«
Bidwell kratzte sich das Kinn. »Ja, kenne ich. Oliver Danforth ist der Hafenmeister von Charles Town. Ich hatte einige Schwierigkeiten mit ihm, dort meine Güter zu verschiffen. Was ist mit ihm?«
»Jemand hat seinen Namen erwähnt«, erklärte Matthew. »Ich hatte noch niemanden getroffen, der so heißt, und habe mich nur gefragt, wer das wohl ist.«
»Wer hat denn seinen Namen erwähnt?«
Matthew sah einen Irrgarten vor sich entstehen, aus dem er so schnell wie möglich hinausfinden musste. »Mr. Paine«, sagte er. »Das war noch, bevor ich zu meiner Gefängnisstrafe verurteilt wurde.«
»Ach, Nicholas?« Bidwell runzelte die Stirn. »Das ist komisch.«
»Ach ja?« Matthews Herz hämmerte.
»Ja. Nicholas kann Oliver Danforth nicht ausstehen. Die beiden haben sich wegen der Versorgungsgüter in die Haare gekriegt, und seitdem lasse ich Edward mit ihm reden. Nicholas geht zwar mit, aber nur, um Edward auf der Straße nach Charles Town zu beschützen. Edward ist ein wesentlich besserer Diplomat. Ich verstehe nicht, warum Nicholas sich mit Euch über Danforth unterhalten sollte.«
»Er hat sich nicht mit mir über ihn unterhalten. Ich habe nur den Namen gehört.«
»Ihr habt wohl große Ohren, was?« Bidwell grunzte und leerte seinen Krug. »Das hätte mir gleich klar sein sollen!«
»Mr. Winston scheint ein sehr geschätzter und verlässlicher Mann zu sein«, wagte Matthew zu sagen. »Arbeitet er schon lange für Euch?«
»Seit acht Jahren. Was sollen diese Fragen?«
»Ich bin nur neugierig.«
»Himmel Herrgott, beherrscht Eure Neugierde! Mir reicht's!« Er stand auf, um das Speisezimmer zu verlassen.
»Bitte habt noch eine Minute Geduld mit mir«, sagte Matthew und erhob sich ebenfalls. »Ich schwöre bei Gott, dass ich Euch nicht mehr mit Fragen belästigen werde, wenn Ihr mir nur noch ein paar beantworten könntet.«
»Warum? Was wollt Ihr über Edward wissen?«
»Nichts über Mr. Winston, sondern über den Quellsee.«
Bidwell sah aus, als wüsste er nicht, ob er lachen oder weinen sollte. »Über die Quelle? Habt Ihr jetzt völlig den Verstand verloren?«
»Über den Quellsee«, wiederholte Matthew mit fester Stimme. »Ich wüsste gern, wann und wie er entdeckt wurde.«
»Ihr meint das ernst, nicht wahr? Herr im Himmel, tatsächlich!« Bidwell wollte seiner Ungeduld Luft machen, aber er schien nicht mehr die Energie dazu zu haben. »Ich bin erschöpft«, gab er zu. »Ihr habt mich müde gemacht.«
»Bitte tut mir doch den Gefallen. Es ist so ein herrlicher Morgen«, sagte Matthew unbeirrbar. »Ich wiederhole mein Versprechen, Euch nicht wieder zu piesacken, wenn Ihr mir erzählt, wie Ihr diese Quelle gefunden habt.«
Bidwell lachte leise und schüttelte den Kopf. »Also gut. Ihr müsst wissen, dass es außer den vom König finanzierten Forschern auch Männer gibt, die private Forschungsreisen für Einzelpersonen oder Handelsgesellschaften unternehmen. Ich habe so jemanden angeheuert, mir einen bebaubaren Ort zu finden, der mindestens vierzig Meilen südlich von Charles Town entfernt ist und eine Süßwasserquelle besitzt. Ich habe betont, dass Zugang zum Meer wichtig ist, der Bauplatz aber nicht direkt am Meer liegen muss. Einen Sumpf kann ich trockenlegen, daher war sumpfiges Gebiet kein Ausschlusskriterium. Ich brauche viel Holz, und es soll eine Gegend sein, die sich gegen Piraten und Indianer verteidigen ließ. Als der passende Ort gefunden war – dieser Ort –, habe ich dem Königshof die Resultate und meine Zukunftspläne vorgelegt. Ich musste noch zwei Monate warten, und dann wurde mir gestattet, das Land zu kaufen.«
»Wurde die Genehmigung problemlos erteilt?«, fragte Matthew. »Oder hat jemand versucht, das zu verhindern?«
»In Charles Town hatte man von meinem Vorhaben erfahren. Eine Koalition aus bezahlten Schergen hat sich darüber hergemacht und versucht, den Kauf zu verhindern, aber denen war ich schon weit voraus. Ich hatte so viele Männer geschmiert, dass ich mir wie ein Ölkrug vorkam, und ich hatte das Schiff des Verwalters dieser Kolonie sogar umsonst mit Gold verziert, damit sich bei seinen Ausflügen auf der Thames die Leute nach ihm umdrehten.«
»Aber Ihr hattet die Gegend hier vor dem Kauf nicht besucht?«
»Nein, ich habe Aronzel Hearn vertraut. Das ist der Mann, den ich angeheuert hatte.« Bidwell holte seine Schnupftabakdose aus der Jackentasche und schnupfte laut. »Natürlich habe ich eine Karte gesehen. Ich musste ja nur wissen, dass die Gegend alles hatte, was ich brauchte.«
»Und die Quelle?«
»Was soll damit sein, junger Mann?« Um Bidwells Geduldsfaden war es ähnlich wie um ein Seil bestellt, das über zersplittertes Holz reibt: Er war kurz vor dem Reißen.
»Ich weiß, dass das Land kartografiert worden ist«, sagte Matthew. »Aber was war mit dem Quellsee? Hat Hearn ihn ausgelotet? Wie tief ist er, und woher kommt das Wasser?«
»Es kommt von … ich weiß nicht, woher. Von irgendwo.« Bidwell nahm eine zweite Prise Tabak. »Ich weiß, dass es da draußen in der Wildnis noch andere, kleinere Quellteiche gibt. Solomon Stiles hat sie auf seinen Jagdausflügen gesehen und auch davon getrunken. Ich nehme an, dass sie alle unterirdisch verbunden sind. Und was die Tiefe angeht …« Er verstummte, die Prise Schnupftabak kurz vor seiner Nase. »Das ist allerdings seltsam«, meinte er.
»Was ist seltsam?«
»Diese Fragen über den Quellsee. Ich entsinne mich, dass mir jemand anderes ähnliche Fragen gestellt hat.«
Matthews Spürsinn lief sofort heiß. »Und wer war das?«
»Ein Landvermesser, der hierher kam. Ein Jahr oder so, nachdem wir mit dem Aufbau begonnen hatten. Er hat die Straße von hier nach Charles Town kartografiert und wollte auch Fount Royal vermessen. Ich weiß noch, dass er sich für die Tiefe des Quellsees interessierte.«
»Und hat er ihn ausgelotet?«
»Hat er. Bevor er an unser Stadttor kam, war er von Indianern überfallen worden. Die Wilden hatten ihm all seine Instrumente gestohlen, weshalb ich Hazelton ein Seil mit einem Gewicht am Ende für ihn herstellen ließ. Ein Floß habe ich auch für ihn bauen lassen, damit er an mehreren Stellen messen konnte.«
»Aha«, sagte Matthew leise. Sein Mund war wie ausgetrocknet. »Ein Landvermesser ohne Vermessungsinstrumente. Wisst Ihr, ob er herausgefunden hat, wie tief der Quellsee ist?«
»Wenn ich mich recht entsinne, war die tiefste Stelle, die er fand, um die vierzig Fuß.«
»Und