Butler Parker 102 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 102 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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war das gewesen? Rechnung präsentieren!? Sollte diese Lady erneut angerufen haben? Waters war verunsichert. Ob diese komische Lady mit ihrem Butler und der Gesellschafterin vielleicht zum Syndikat gehörte?

      *

      Parker betrat nach etwa anderthalb Stunden wieder das Ferienhaus und machte einen recht zufriedenen Eindruck.

      »Schon zurück?« erkundigte sich Agatha Simpson, die sich unten im Wohnraum befand.

      »Die Verhandlung mit Mister Waters gestaltete sich erfreulich kurz«, schwindelte Parker. »Er konnte sich meinen Argumenten nicht länger verschließen, Mylady.«

      »Und?!« Die streitbare Dame sah ihren Butler wachsam an.

      »Mister Waters bittet um Entschuldigung für sein unmögliches Betragen und erstattet Ihnen hiermit die restlichen, geforderten 45 Pfund.«

      Parker war hochherrschaftlicher Butler genug, um die Pfundnoten zuerst auf ein Silbertablett zu legen, bevor er sie Mylady reichte.

      »Pfui, Parker.«

      »Mylady!« Parker hatte eine dumpfe Ahnung, daß seine Herrin den Schwindel bereits durchschaut hatte.

      »Mylady sind meiner bescheidenen Wenigkeit gram?« erkundigte sich Parker.

      »Sie wollen mich beschwindeln«, gab die Detektivin zurück. »Dieses Geld stammt niemals von diesem Flegel Waters. Stimmt es?«

      »Mylady sehen mich zerknirscht.« Parker senkte den Kopf, um damit seine Betroffenheit anzudeuten.

      »Es geht mir schon gar nicht mehr um das Geld«, stellte Agatha Simpson fest. »Es geht um das Prinzip der Höflichkeit. Dieser Lümmel hat sich zu entschuldigen. Nicht mehr und nicht weniger.«

      »Ich wollte Mylady sehr viel Ärger ersparen.«

      »Haben Sie solch eine Angst vor diesem Subjekt?« Ihre Augen funkelten kriegerisch.

      »Mylady kennen Stephan Waters nicht.«

      »So ähnlich drückten Sie sich schon mal aus, Parker. Ob es gefährlich ist oder nicht, interessiert mich nicht. Er hat sich an die Regeln der Höflichkeit zu halten, vor allen Dingen einer Dame gegenüber. Haben Sie das Fernrohr mitgebracht?«

      »Sicherheitshalber, Mylady.«

      »Sie rechneten also damit, daß ich Sie durchschauen würde?« Lady Agatha lächelte triumphierend.

      »Ich fürchtete es, Mylady.«

      »Bauen Sie das Fernrohr auf, daß ich das Castle beobachten kann. Und dann erwarte ich Ihre Vorschläge, Mister Parker.«

      »Können Mylady mir noch mal verzeihen?«

      »Was bleibt mir anderes übrig? Ich brauche Ihre Tricks. Und das wissen Sie sehr genau.« Sie entließ Josuah Parker mit einer Handbewegung und widmete sich wieder dem kleinen Erfrischungstrunk, den Kathy Porter ihr besorgt hatte. Sie genoß den alten Whisky und sah die junge, attraktive Frau dann augenzwinkernd an.

      »Wer hat nun recht gehabt?« fragte sie. »Ich wußte gleich, daß er mich anschwindeln würde. Ja, Mister Parker muß noch viel lernen. Mister Rander scheint es ihm in all den Jahren etwas zu einfach gemacht zu haben.«

      »Seine Warnungen klingen aber sehr ernst, Mylady.«

      »Ich werde diesen Lümmel von einem Gangsterboß schon nicht unterschätzen, Kindchen.« Agatha Simpson trank das Glas leer und stiefelte dann über die etwas steile Holztreppe hinauf ins Obergeschoß. In einer kleinen Giebelkammer hatte Parker inzwischen die private Beobachtungsstation eingerichtet.

      Auf ein schweres Holzstativ war ein Teleskop montiert, das über eine Brennweite von rund 900 mm verfügte. Dieses Gerät sah schon recht professionell aus.

      Agatha Simpson nickte zufrieden.

      »Der Verkäufer garantiert eine fast 450fache Vergrößerung«, erläuterte Parker. »An sich ist dieses Teleskop für die Beobachtung der Gestirne gedacht und für Amateurastronomen entwickelt worden.«

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