Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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Vertrauen«, sagte er schnell.

      »Sie gefällt mir, deine Gunhild. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie in unsere Familie käme, dann hätte ich eine Schwester.«

      Michael stand auf und fuhr sanft über Ingrids Blondkopf. Für diese guten Worte hätte er sie umarmen können. Sein Dank lag in dieser scheuen Liebkosung.

      »Du hast mir gleichzeitig einen klugen Rat erteilt, Ingrid. Ich werde also wieder nach Berlin fahren und Gunhild Bruckner zu einem Stelldichein mit ernstem Hintergrund einladen. Du wirst mich begleiten.«

      *

      Iris Mayring ging zum nächsten Taxistand und ließ sich zum Hotel zur Post fahren. Beim Pförtner erkundigte sie sich nach Doktor Hellberg.

      »Herr Doktor Hellberg ist heute morgen abgereist«, wurde ihr die höfliche Antwort erteilt.

      »Abgereist?«

      Enttäuscht wandte sie sich wieder zum Gehen. Das Schicksal wollte es demnach wohl nicht, daß sie sich Hilfe gegen Murphy bei Doktor Hellberg holte.

      Was konnte sie noch tun, um die Unruhe des Herzens zu besänftigen?

      Alles seinen Lauf gehen lassen?

      Aber die Warnung Doktor Hellbergs?

      Er stand unter dem Eindruck, daß sie mit Murphy im Bunde war.

      Er würde sie nicht schonen, bestimmt nicht.

      Dann würden Michael und Ingrid die ganze Wahrheit erfahren, und sie stürzte erneut in Not und Verzweiflung.

      Sie fühlte sich zermürbt und elend, daß sie sich nach Einsamkeit und Ruhe sehnte, während sie früher nicht oft genug die Gesellschaft ihrer Kinder suchen konnte.

      Wo war Doktor Hellberg zu erreichen?

      Als sie zu Hause ankam, lief ihr Ingrid freudestrahlend in den Weg

      »Schön, daß du wieder da bist, Mama«, sprudelte sie hervor, den Arm um die schöne Mutter legend. »Michael fährt nach Berlin. Nicht wahr, du erlaubst, daß er mich mitnimmt?«

      »Michael fährt nach Berlin?« wiederholte sie, dabei wichen ihre unruhigen Augen denen ihres Kindes aus.

      Da kam Michael schon die Treppe herab.

      »Du fährst schon wieder nach Berlin, Michael? Das geschieht recht oft in letzter Zeit.«

      Michael schaute betroffen in ihr müdes Gesicht mit dem zerquälten Zug um den Mund.

      »Du siehst nicht gut aus, Muschi«, erwiderte er, ihre Frage vorläufig unbeantwortet lassend, »ist dir nicht wohl?«

      Iris Mayring erschrak und fuhr sich flüchtig über die brennenden Augen, über die heiße Stirn.

      »Die Hitze, Michael, die Hitze«, stieß sie hervor.

      Er mußte es ihr wohl glauben.

      »Ach so, ja, ich will nach Berlin fahren, und Ingrid soll mich begleiten, nachdem ihr die letzte Fahrt so gut gefallen hat.«

      Iris Mayring sah ratlos von Michael zu Ingrid. Mußte sie denn überall Gespenster sehen?

      Sie nickte, wie geistesabwesend, schien es Michael.

      »Natürlich erlaube ich es. Viel Vergnügen. Ich werde mich vor dem Essen noch ein Stündchen hinlegen.«

      Sie hastete davon, verfolgt von den fragenden Blicken ihrer beiden Kmder.

      In ihrem Zimmer angekommen, legte sie sich lang ausgestreckt auf ihr Bett und dämmerte vor sich hin.

      Plötzlich sprang sie auf, suchte nach ihrer Handtasche und durchwühlte sie nach der Karte, die ihr Doktor Hellberg hinterlassen hatte.

      War sie denn blind gewesen? Hier stand ja seine ständige Adresse: Berlin W, Grüner Weg.

      Sie warf sich wieder auf ihr Lager.

      Minuten um Minuten vergingen, und endlich kam sie zu einem Entschluß.

      Mittags sagte sie wie beiläufig zu Michael: »Übrigens, Michael, ich fahre mit nach Berlin. Ich war lange nicht dort. In eurer Begleitung soll es mir ein Vergnügen sein.«

      »Das ist sehr schön, Muschi«, antwortete Michael zögernd und neigte sich tiefer über seinen Teller, um sein Erschrecken zu verbergen.

      *

      »Ist Ihr Chef zu sprechen?«

      Gunhild Bruckner sah hoch, gewahrte Harry Ohnesorg und erhob sich erstaunt. »Was wollen Sie denn hier?«

      »Bitte, melden Sie Ihrem Chef: Versicherungsagent Harry Ohnesorg wünscht ihn zu sprechen.«

      Gunhild wurde sehr ernst. »Ich kann mir nicht helfen, Harry, hinter Ihrer Unbekümmertheit verbirgt sich etwas, und vermutlich etwas Wichtiges.«

      »Erraten, Fräulein Gunhild.«

      Harry hatte das Warten gelernt. Diesmal wurde seine Geduld auf keine allzu harte Probe gestellt. Er durfte bald zu Dr. Murphy hinein.

      Als Harry Ohnesorg den weiten, eleganten Raum betreten hatte und seine Begrüßung wie mechanisch herunterleierte, weil die hinter dem Schreibtisch sitzende Gestalt Doktor Murphys ihm ungeheuren Respekt einflößte, kämpfte er mit allerlei Hemmungen.

      Wie wahnsinnig kam ihm sein Vorhaben vor. Er wurde immer verwirrter, und während er dem sich langsam erhebenden Manne zustrebte, übersah er die Perserbrücke, die quer in dem Raum lag, stolperte, griff haltsuchend um sich, riß eine kostbare Vase vom Postament und umklammerte im letzten Augenblick den Arm des Mannes, auf den er es abgesehen hatte.

      Er stand zwischen den Scherben, mit glühend rotem Gesicht, und lächelte den überraschten Doktor Murphy treuherzig an.

      »Scherben bringen Glück, Herr Doktor!«

      Doktor Murphy kämpfte mit dem Zorn. Der hatte ihm gerade noch gefehlt, dieser lächerliche Jüngling.

      Er lächelte grimmig.

      »Führen Sie sich immer auf so geräuschvolle Art ein?« knurrte er wütend.

      Harry hörte kaum zu. Ihm brummte der Schädel. Außerdem hatte er eine wichtige Entdeckung gemacht. Vorläufig wußte er natürlich noch nicht, wie wichtig das Papierröllchen war, das ihm da entgegengerollt kam.

      »Es ist selbstverständlich, daß ich Ihnen die Vase ersetze«, sagte er großartig, und ihm war es auch ernst damit. Aber die Perserbrücke traf ein giftiger Seitenblick, und vorsichtig stieg er darüber hin, bis er wieder vor dem Schreibtisch stand.

      »Und was wünschen Sie nun von mir?« fragte Doktor Murphy, von Harrys augenscheinlicher Zerknirschung günstig beeindruckt.

      »Ich wollte Ihr Leben versichern«, platzte Harry heraus.

      Doktor Murphy lachte laut auf. Es war kein gutes

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