Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin Bucha

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha страница 58

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

Скачать книгу

stimmt, Schwierigkeiten, soweit ich mit ihnen gerechnet hatte…«

      »Ach so«, warf Gunhild verstehend ein, »es handelt sich demnach um etwas, womit Sie nicht rechneten?«

      »So ist es«, gab er etwas erleichtert zu und ließ gleich wieder eine Pause eintreten.

      »Warum sprechen Sie nicht weiter?« forschte Gunhild.

      Mit einer Gebärde, die Entschlossenheit ausdrückte, legte er den Rest der Zigarette fort.

      »Ich darf ganz offen zu Ihnen sein?«

      »Natürlich. Vertrauen um Vertrauen.«

      »Ich bekomme Schwierigkeiten mit der Regierung in Peru. Selbstverständlich muß ich die Genehmigung zur Ausgrabung einholen, und ich habe mich deshalb mit der Regierung von Peru in Verbindung gesetzt. Und nun…«

      »Bereitet man Ihnen Schwierigkeiten, wie Sie schon andeuteten«, warf Gunhild interessiert aufhorchend ein. »Worin aber bestehen nun die Schwierigkeiten?«

      Doktor Murphy sah an den hellen Augen Gunhilds vorbei.

      »Man will Ihre Ansprüche nicht anerkennen.«

      Gunhild ruckte ein wenig in die Höhe.

      Das war etwas ganz Neues. Etwas, was Gunhild erneut beunruhigte und nachdenklich stimmte.

      »Ja, aber«, begann sie nach einer Weile verstört, »das liegt doch an Ihnen. Sie allein können doch beweisen, daß mein Vater an der Ausfindigmachung dieses Schatzes Anteil hatte. Erklärten Sie mir nicht immer, daß Sie und mein Vater die wichtigen Dokumente gefunden haben?«

      »Das ist richtig. Die Dokumente befinden sich in meinem Besitz, aber sie beweisen nicht, daß Ihr Vater sozusagen Miterbe dieses Schatzes ist.«

      »Wollen Sie etwa damit behaupten, daß Sie aus reinem Edelmut, aus Kameradschaft, oder ganz gleich wie Sie das nennen wollen, mich an dieser Erbschaft teilhaben lassen?«

      Doktor Murphy lächelte nachsichtig.

      »Der Brief, den Ihr Herr Vater an mich richtete, genügt mir vollständig.«

      »Dann dürfte er auch der Regierung gegenüber genügen, um mein Recht zu behaupten«, kam es kurz und bestimmt von Gunhilds Lippen.

      Murphy schüttelte den Kopf.

      »Leider erkennt man das nicht an.«

      »Aber das hätten Sie doch früher bedenken müssen.« Gunhild begann langsam ärgerlich zu werden.

      »Es gibt ein besseres Mittel, Ihr Recht zu behaupten, als es irgendein Dokument tun würde.«

      »Und das wäre?«

      Jetzt richtete er seine Augen fest auf Gunhilds erwartungsvolles, Spannung verratendes Gesicht.

      »Werden Sie meine Frau!«

      Zunächst starrte Gunhild den Sprecher groß an, dann brach sie in helles, überraschtes Lachen aus.

      »Sie scherzen.«

      »Wissen Sie einen anderen, einen besseren Ausweg?«

      »Als den, mich zu verkaufen?« vollendete Gunhild scharf.

      »Sie drücken sich sehr hart aus, Gunhild. Überlegen Sie sich, ob Sie nicht mehr dabei gewinnen als verlieren.«

      Gunhild hörte plötzlich Michaels Mahnung: ›Geh auf alles ein, was Murphy von dir verlangt.‹

      Nein. Das konnte sie nicht. Das ging zu weit, damit hatte wohl auch Michael nicht gerechnet.

      »Unter diesen Umständen habe ich nicht viel zu überlegen.«

      »Und weshalb wollen Sie auf meinen Vorschlag nicht eingehen?«

      Gunhild vermochte unbefangen zu lächeln.

      »Der Sprung ist mir zu groß. Bis jetzt war ich Ihre Sekretärin, und nun soll ich Ihre Frau werden?«

      »Sind Sie wenigstens überzeugt davon, daß ich nur Ihr Bestes dabei im Auge habe?« fragte er fast demütig.

      »Ja«, entgegnete sie rasch. »Ich gab Ihnen ja auch kein schroffes Nein. Aber wir haben in Lima genügend Gelegenheit, über diesen Punkt zu verhandeln.«

      Als die Tür schon eine Weile hinter ihm ins Schloß geglitten war, spürte sie noch seinen Kuß auf ihrem Handrücken.

      Sie starrte ins Leere und dachte: Zeit gewonnen, alles gewonnen.

      *

      Draußen auf dem Kabinengang sah sich Doktor Murphy wieder dem Dunkelbärtigen gegenüber. Er war aus der Nebenkabine gekommen, die die Nummer 11 trug.

      Immer, wenn er irgendeine Niederlage erlitten hatte, mußte ihm dieser Mann in den Weg laufen, überlegte er, während er nach dem Postamt strebte.

      In großer Hast gab er ein Telegramm auf und wandte sich dann wieder zum Gehen, nachdem ihm Bescheid gegeben worden war, daß nichts für ihn vorlag.

      Als er sich umwandte, sah er sich wiederum dem Fahrgast von Kabine 11 gegenüber. Der beschäftigte sich aber so intensiv mit dem Inhalt seiner Brieftasche, daß er keinen Blick für Murphy übrig hatte. Um so genauer maß Murphy den Mann, dann ging er zögernd und grübelnd davon. Während der Dunkelbärtige abwartend vor dem Schalter stand, konnte er über die Schulter des Beamten hinweg mühelos den Inhalt des Telegramms entziffern, das Murphy soeben aufgegeben hatte. Er las:

      Alle Personen, die Interesse an der Sache haben, ausschalten. Erwarte Sie mit Vertrag in Rio.

      Sommerfield.

      Der Beamte gab das Telegramm weiter und fragte:

      »Sie wünschen?«

      »Danke, hat sich erledigt«, murmelte der Mann und ging, ein leichtes Lächeln um den Mund, davon.

      Murphy aber wühlte indessen in der Passagierliste. Auf einem Namen blieb sein Zeigefinger haften.

      »Hellberg«, murmelte er vor sich hin. »Das ist unmöglich, ganz unmöglich. Das kann nur ein Zufall sein, eine Namengleichheit. Doktor Hellberg ist doch seinerzeit ums Leben gekommen.«

      Trotzdem fand Murphy in dieser Nacht keine Ruhe.

      *

      Gunhild schlüpfte aus dem Bademantel und legte ihn abseits zum Trocknen. Sie öffnete den Koffer, um sich nun in leichte Kleidung zu hüllen.

      Gleich obenauf lag ein Zettel, der sofort ins Auge fiel.

      Zögernd griff sie danach. Sie konnte sich genau entsinnen, daß er vor dem Bad noch nicht dort gelegen hatte.

      Seien Sie in Rio sehr auf der Hut. Sie sind von gefährlichen Menschen umgeben.

      Einer, der Ihr Freund ist und der über Sie wacht.

      So

Скачать книгу