Sophienlust 144 – Familienroman. Aliza Korten

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Sophienlust 144 – Familienroman - Aliza  Korten Sophienlust

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mich gefreut, Frau von Schoenecker«, gestand der Schriftsteller, als er das duftende Getränk vor sich hatte. »Nirgends schmeckt der Tee so gut wie bei Ihnen.«

      »Haben Sie etwas Heimweh nach Sophienlust gehabt, Sie unsteter Vagabund?«, scherzte Denise.

      »Das habe ich oft, wenn ich unterwegs bin. Doch allzu lange hält es mich trotzdem nicht hier. Ich stamme wahrscheinlich von Zigeunern oder anderen Nomadenvölkern ab und wurde rein zufällig auf der Hallig Hooge geboren. Schon als Junge war ich voller Unruhe und wollte in die Ferne.«

      Denise nickte ihm zu. »Ich weiß es, Herr Luchs, Ihrem Fernweh verdanken wir viele schöne Bücher und Erzählungen. Mein Mann und ich rechnen es uns zur besonderen Ehre an, dass Sie Ihren zeitweiligen Wohnsitz hier genommen haben.«

      »Sie stellen die Dinge auf den Kopf, Frau von Schoenecker. Das Stückchen Land, das mir von Ihrem Gatten für meinen Wohnwagen zur Verfügung gestellt wurde, könnte ich niemals mit Geld bezahlen. Ich stehe tief in Ihrer Schuld.«

      »Sophienlust wäre um eine wichtige Attraktion ärmer, wenn es Ihr Fleckchen Swasiland nicht gäbe, Herr Luchs. Peggy erinnert es an ihre Heimat in Afrika, und für die übrigen Kinder ist es der wunderbare Wohnsitz auf Rädern, in dem der Märchenonkel seine herrlichen Geschichten schreibt. Sie müssen mir versprechen, dass Sie immer wiederkommen, auch wenn Ihre Reisen Sie noch so weit wegführen sollten.«

      Eugen Luchs sah Denise fest in die dunklen Augen. »Ich verspreche es, Frau von Schoenecker. Peggy wird größer. Bald muss sie in die Schule. Dann kann ich sie nicht mehr auf meinen Fahrten mitnehmen. Die Liebe zu diesem Kind wird mich immer hierher zurückführen. Deshalb kann ich mein Versprechen mit gutem Gewissen abgeben.«

      »Ich bin überglücklich darüber, Herr Luchs. Wollen Sie Peggy jetzt bei uns lassen?«

      »Sie soll selbst darüber entscheiden. Ich verlange nicht von ihr, dass sie meine Einsamkeit im Wohnwagen teilt.«

      »Ihr Zimmer ist immer bereit. Sie kann wählen.«

      Peggy betrachtete sowohl den Wohnwagen ihres Pflegevaters als auch Sophienlust als ihre Heimat. Sie fühlte sich hier wie dort zu Hause, denn sie wusste, dass sie überall gern und mit Liebe aufgenommen wurde. Ihre traurige Vergangenheit, den Tod ihrer Eltern, hatte sie längst überwunden. Es genügte ihr, dass das hübsche Plätzchen, auf dem der Wohnwagen seinen Standplatz hatte, den Namen Swasiland trug.

      Damit war die Brücke zur fernen Heimat geschlagen.

      Nach einer zweiten Tasse Tee gingen Denise von Schoenecker und Eugen Luchs zu den Kindern, die sie bei den Ställen fanden.

      Nick hatte mit Hilfe von Justus, dem pensionierten Verwalter, einige Ponys gesattelt, und die Kinder zeigten ihre Reitkünste. Auch Peggy schüttelte die Reisemüdigkeit ab und schwang sich in den Sattel.

      Ein wenig neidvoll, aber doch bewundernd, schaute Gudrun zu.

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