Der Nibelunge liet. Anonym
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Der Nibelunge liet - Anonym страница 14
dâ von liehten swerten daß velt sô lûte erdôß.
die recken von dem Rîne die habent sô geriten,
daß eß ir vîenden wære beßßer vermiten.
‚Die küenen Tronejære die vrumten grôßiu leit, A.233
dô mit volkes kreften daß her ze samne reit.
dâ vrumte manegen tôten des küenen Hagnen hant,
des vil ze sagene wære her in Burgunden lant.
‚Sindolt und Hûnolt, die Gêrnôtes man, A.234
und Rûmolt der küene die hânt sô vil getân,
daß eß Liudgêre mag immer wesen leit,
daß er den mînen hêrren het ze Rîne widerseit.
‚Strît den aller hœhsten, der inder dâ geschach 235
ze jungest und zem êrsten, den iemen dâ gesach,
den tet vil degenlîchen diu Sîvrides hant.
er bringet rîche gîsele her in Guntheres lant.
‚Die twanc mit sînen ellen der wætlîche man; 236
des ouch der künic Liudegast muoß den schaden hân
und ouch von Sahsen landen sîn bruoder Liudgêr.
nu hœret mîniu mære, edel küneginne hêr.
‚Si hât gevangen beide diu Sîvrides hant. 237
nie sô manegen gîsel man brâhte in ditze lant,
sô von sînen schulden nu kumt an den Rîn.‘
ir enkunden disiu mære nimmer lieber gesîn.
‚Man bringet der gesunden fünf hundert oder baß A.238
und der verchwunden, wißßet, vrouwe, daß,
wol ahzec rôte bâre her in unser lant,
die meistec hat verhouwen des küenen Sîvrides hant.
‚Die durch übermüete widerseiten an den Rîn, A.239
die müeßen nu gevangen die Guntheres sîn.
die bringet man mit vreuden her in ditze lant.‘
do erblüete ir liehte varwe, dô si diu mære rehte ervant.
Ir schœneß antlütze daß wart rôsenrôt, A.240
dô mit lîbe was gescheiden ûß sô grôßer nôt
Sîvrit der junge, der wætlîche man.
si vreute ouch sich ir vriunde: daß was von schulden getân.
Dô sprach diu minneclîche: ‚du hâst mir wol geseit. 241
du solt hân dar umbe ze miete rîchiu kleit,
und zehen marc von golde die heiß ich dir tragen.‘
des mac man solhiu mære rîchen vrouwen gerne sagen.
Man gab im sîne miete, daß golt und ouch diu kleit. 242
dô gie an diu venster vil manec schœniu meit:
si warten ûf die strâße: rîten man dô vant
vil der hôch gemuoten in der Burgunden lant.
Dâ kômen die gesunden, die wunden tâten sam; 243
si mohten grüeßen hœren von vriunden âne scham.
der wirt gên sînen gesten vil vrœlîchen reit:
mit vreuden was verendet sîn vil grœßlîcheß leit.
Do enphie er wol die sîne, die vremden tet er sam, 244
wan dem rîchen künege anders niht enzam
wan danken güetlîche den, die im wâren komen,
daß si den sic nâch êren in sturme hêten genomen.
Gunther bat im mære von sînen vriunden sagen, 245
wer im an der reise ze tôde wær erslagen:
dô het er vlorn niemen niuwan sehzec man.
verklagen man die muose, sô sît vil helde sint getân.
Die gesunden brâhten zerhouwen manegen rant 246
und helme vil verschrôten in Guntheres lant.
daß volk erbeißte nidere vür des küneges sal;
ze liebem antphange man hôrte vrœlîchen schal.
Dô hieß man herbergen die recken in die stat. 247
der künic sîner geste vil schône phlegen bat;
er hieß der wunden hüeten und schaffen guot gemach.
wol man sîne tugende an sînen vîenden sach.
Er sprach zuo Liudegêre: ‚nu sît mir willekomen! 248
ich hân von iuwern schulden schaden vil genomen:
der wirt mir nu gebüeßet, ob ich gelücke hân.
Got lône mînen vriunden: si hânt mir liebe getân.‘
‚Ir muget in gerne danken,‘ sprach dô Liudgêr, 249
alsô hôher gîsel gewan nie künic mêr.
umbe schœne huote wir bieten michel guot,
daß ir genædeclîche an mir und mînen vriunden tuot.‘
‚Ich wil iuch beide lâßen,‘ sprach er, ‚ledec gên; 250
daß mîne vîende hie bî mir bestên,
des wil ich haben bürgen, daß si mîniu lant
iht rûmen âne hulde.‘ des sichert dô ir beider hant.
Man brâhte si ze ruowe und schuof in ir gemach. A.251
den wunden man gebettet vil güetlîchen