Der Nibelunge liet. Anonym
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Ir zerhouwen schilde man behalten truoc. A.252
vil bluoteger setele, der was dâ genuoc:
die hieß man verbergen, daß weinten niht diu wîp.
dâ kom vil hermüede maneges guoten rîters lîp.
Der künec phlac sîner geste vil grœßlîche wol. A.253
der vremden und der kunden diu lant wâren vol.
er bat der sêre wunden vil güetlîchen phlegen.
dô was ir übermüeten vil harte ringe gelegen.
Die erzenîe kunden, den bôt man rîchen solt, A.254
silber âne wâge, dar zuo daß liehte golt,
daß si die helde nerten nâch des strîtes nôt;
dar zuo der künec den gesten gâbe grœßlîchen bôt.
Die wider heim ze hûse heten reise muot, A.255
die bat man noch belîben, sô man vriunden tuot.
der künic gie ze râte, wie er lônde sînen man:
si heten sînen willen nâch grôßen êren getân.
Dô sprach der hêrre Gêrnôt: ‚man sol si rîten lân: A.256
über sehs wochen sî in daß kunt getân,
daß si kumen widere zeiner hôhgezît;
so ist maneger geheilet, der nu vil sêre wunder lît.‘
Dô gerte ouch urloubes Sîvrit von Niderlant. 257
dô der künic Gunther den willen sîn ervant,
er bat in minneclîchen noch bî im bestân.
niuwan durch sîn swester, sône wæreß niht getân.
Dar zuo was er ze rîche, daß er iht næme solt; 258
er heteß wol verdienet. der künic was im holt;
sam wâren sîne mâgen, die heten daß gesehen,
waß von sînen handen in dem strîte was geschehen.
Durch der schœnen willen gedâhte er noch bestân, 259
ob er si sehen möhte. sît wart eß getân:
wol nâch sînem willen wart im diu maget bekant.
sît reit er vrœlîche heim in sînes vater lant.
Der wirt hieß zallen zîten rîterschefte phlegen: A.260
daß tet vil willeclîchen dô manec junger degen.
die wîle hieß er sidelen vor Wormeß an den sant
den, die im komen solden in der Burgunden lant.
In den selben zîten, dô si nu solden komen, A.261
dô hete diu schœne Kriemhilt diu mære wol vernomen,
er wolde hôhgezîte durch liebe vriunde hân.
dô wart vil michel vlîßen von schœnen vrouwen getân
Mit wæte und mit gebende, daß si dâ solten tragen. A.262
Uote diu vil rîche diu mære hôrte sagen
von den stolzen recken, die dâ solden komen:
dô wart ûß der valde vil rîcher kleider genomen.
Durch ir kinde liebe hieß si bereiten kleit; A.263
dâ mite wart gezieret vil vroun und manec meit
und vil der jungen recken ûß Burgunden lant.
si hieß ouch vil der vremden brüeven hêrlîch gewant.
Âventiure
wie Sîvrit Kriemhilt êrste gesach.
Man sach si tegelîchen nu rîten an den Rîn, III.264
die zer hôhgezîte gerne wolden sîn.
die durch der künege liebe kômen in daß lant,
den bôt man sumelîchen beidiu ros und gewant.
In was ir gesidele allen wol bereit, 265
den hôhsten und den besten, als uns daß ist geseit,
zwein und drîßec vürsten, dâ zer hôhgezît:
dâ zierten sich engegene alle vrouwen wider strît.
Eß was dâ vil unmüeßec Gîselher daß kint. 266
die geste mit den kunden vil güetlîchen sint
die enphieng er und Gêrnôt und ouch ir beider man:
jâ gruoßten si die degene, als eß nâch êren was getân.
Vil goltrôter setele si vuorten in daß lant, 267
zierlîche schilde und êrlîch gewant
brâhten si ze Rîne zuo der hôhgezît.
manegen ungesunden sach man vrœlîchen sît.
Die in den betten lâgen und heten wunden nôt, 268
die muosen des vergeßßen, wie herte was der tôt.
die siechen ungesunden muosen si verklagen:
si vreuten sich der mære gên der hôhgezîte tagen,
Wie si leben wolden dâ ze der wirtschaft. A.269
wünne âne mâße, mit vreuden überkraft
heten al die liute, swaß man ir dâ vant:
des huop sich michel wünne über al daß Guntheres lant.
An einem phingestmorgen sach man vür gân 270
gekleidet wünneclîche vil manegen küenen man,
fünf