Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca
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Der nickte lachend. »Ja, so könnte man es im Wesentlichen schildern.«
Da atmete Christiane tief durch. »Oje. Mein Bruder wird bald Fürst Adelsbach sein und ist wahrscheinlich verliebt. So ganz sicher ist er sich aber nicht. Das kann ja heiter werden.«
*
Lothar Prinz Adelsbach volontierte bei einer Münchener Bank, um, wie er immer wieder betonte, eines Tages die finanziellen Belange der Familie verantwortlich führen zu können.
Lothar hatte gleich nach dem Abitur, das er auf einem Schweizer Internat mit viel Mühe abgelegt hatte, ein Studium der Betriebswirtschaft begonnen, es aber rasch wieder abgebrochen, um, wie er betonte, praxisnäher ausgebildet zu werden.
Sein Bruder Hans hatte ihm daraufhin bei einer Münchener Privatbank die Volontärstelle besorgt, die Lothar heute noch innehatte. Der Chef der Bank stand mit Adelsbach seit Jahren in geschäftlichen Beziehungen, und Hans war ihm freundschaftlich verbunden.
Lothar bewohnte im Süden Münchens eine sehr schmucke Wohnung, die zum Bestand der Wohnungen gehörte, die im Besitz Adelsbachs waren. Vor wenigen Minuten erst, es war kurz vor Mittag, als das Telefon läutete, war Lothar aufgestanden. Er benötigte dann eine Viertelstunde im Bad, kleidete sich rasch an, verzichtete auf ein Frühstück und fuhr anschließend in die Münchener Innenstadt.
Als er seinen PS-starken Sportwagen vor einem Biergarten parkte, war es halb eins. Er betrat den Biergarten, sah sich suchend um, und als ihm jemand winkte, ging er auf ihn zu, setzte sich wortlos an dessen Tisch und bestellte sich ein Bier.
»Wir haben schon lange nichts mehr von dir gehört«, sagte der Gutgekleidete. »Müssen wir uns Sorgen um unser Geld machen?«
»Quatsch…!« Lothar wischte sich den Schaum des Bieres von den Lippen. »Ihr habt euer Geld noch immer bekommen.«
Der Gutgekleidete, er hieß Hubertus Bogner und ließ Lothar nicht aus den Augen, erwiderte: »Ja, aber bisher hast du auch immer pünktlich gezahlt. Wir mußten dir nie eine Terminverlängerung geben.«
»Das wird auch nicht mehr vorkommen«, sagte Lothar. »In der nächsten Woche habt ihr euer Geld. Wieviel ist es dann genau?«
»Wann nächste Woche…?«
»Freitag.«
Bogner zog einen Taschenrechner aus der Jacke, tippte einige Zahlen ein und antwortete dann: »Zweihundertdreiundvierzigtausend Mark. Inklusive Gebühren Zweihundertfünfzigtausend.«
Prinz Lothar wurde blaß. »Wie bitte? Ich hab’ an dem Abend mal gerade hunderttausend verloren. Nicht mal ganz.«
»Ja«, Bogner nickte, »aber das ist schon annähernd vier Wochen her. Und du weißt, wie Zinsen von Spielschulden berechnet werden, nämlich täglich.«
Lothar war wütend. »Ihr seid…!«
Hubertus Bogner hob eine Hand. »Sei nicht so dumm und sage Dinge, die du später bereust. Du weißt, daß Manni da keinerlei Spaß versteht.«
»Manni, Manni«, erwiderte Lothar aufgebracht, »wieso hat der plötzlich das große Sagen?«
»Tja.« Bogner zuckte mit den Schultern. »So ein Machtwechsel geht oft sehr rasch vonstatten, und Manni war letztendlich derjenige mit dem längsten Atem.«
»Oder hatte er die brutalsten Schläger auf seiner Seite?« Noch immer hatte Lothar von Adelsbach sich nicht beruhigt.
»Laß Manni das nicht hören«, sagte Bogner. »Er kann schon sehr brutal sein, aber das ist in dem Geschäft kein Nachteil, ganz im Gegenteil.« Dann sah er Lothar direkt an. »Ich an deiner Stelle würde ja auf einen seiner Vorschläge eingehen.«
Lothar lachte kurz auf. »Daß ich noch weiter in seine Abhängigkeit gerate?«
Daraufhin zuckte Bogner mit den Schultern. »Du mußt wissen, wie rasch du das Geld beschaffen kannst. Eine Viertelmillion ist keine Riesensumme, aber es sind auch keine Peanuts.«
»Ihr bekommt euer Geld…!«
»Freitag nächster Woche. Eine Viertelmillion. Oder du hörst dir den einen oder anderen Vorschlag Mannis an.«
»Das brauche ich nicht«, brummelte Lothar von Adelsbach, dann bestellte er einen Espresso.
Daraufhin stand Bogner auf. Er lächelte freundlich. »Also, bis Freitag in der nächsten Woche. Du kommst zu uns. Bis siebzehn Uhr muß das Geld da sein, oder…!«
»Willst du mir drohen?« Lothar trank den Espresso in einem Zug aus und zündete sich eine Zigarette an.
Bogner lächelte. »Warum sollte ich dir drohen? Fasse es als gutgemeinten Rat auf. Wenn Manni ärgerlich wird, dann kann er sehr unangenehm werden, das war alles, was ich dir sagen wollte.«
*
Robert Schwartz hatte Landschaftsarchitektur studiert und sich anschließend auf Gartenbau spezialisiert. Er war zweiunddreißig Jahre alt und seit anderthalb Jahren Chef der Adelsbachschen Gärtnereien und Baumschulen.
Die Gärtnereien und Baumschulen lieferten seltene Züchtungen in alle Welt, hatten seit Gustav Burgners Zeiten einen festen Kundenstamm, der von den Produkten aus Adelsbach überzeugt war, und wie es aussah, war Robert Schwartz genau der Mann, der die Erfolge der Betriebe weiterzuführen imstande war.
Robert war ein großer und sportlich aussehender Mann, zweiunddreißig Jahre alt und immer in Bewegung. Er verstand es, seine Mitarbeiter zu motivieren, und wenn er einmal Zeit hatte, dann schrieb er sehr beachtliche Fachartikel in Gartenbauzeitschriften oder bereitete Vorträge vor.
An jenem Tag saß er in seinem Büro, das im Verwaltungstrakt der Adelsbachschen Verwaltung untergebracht war, als es an seine Tür klopfte und gleich darauf Prinzessin Christiane bei ihm eintrat.
Robert war so erschrocken, daß er beim Aufstehen den Stuhl umstieß und zuerst keinen Ton herausbekam. Schließlich mühte er sich doch ein »Grüß Gott, Hoheit« ab.
»Grüß Grott, Herr Ingenieur«, erwiderte Christiane. Sie nannte Robert immer dann mit seinem Titel, wenn er sie mit ›Hoheit‹ anredete.
Sie setzte sich auf die Kante seines Schreibtischs und lachte ihn sehr freundlich an.
»Ich hab’ einen Anschlag auf Sie vor«, fuhr sie dann fort.
»Ja bitte?« Robert sah die hübsche Prinzessin fragend an.
»Ich würd’ Sie gern zu einem Empfang hier bei uns auf Schloß Adelsbach einladen«, antwortete diese. »Zu meinem Examen und zu meines Bruders Rückkehr möchte meine Großmutter einladen. Zu diesem Empfang kommen auch einige Kommilitoninnen, und wir haben einen Mann zu wenig. Kurzum, ich möcht’ Sie bitten, Tischherr für meine Kollegin Monika Herbst zu sein.«
In Robert Schwartz’ Gesicht spiegelte sich dessen Seelenzustand schon immer sehr deutlich wider, auch jetzt sah man, wie sehr ihn berührte, was die Prinzessin zu ihm gesagt hatte. Als sie sagte, daß sie ihn einlade, spiegelte sein Gesicht seine Freude deutlich wider, um im gleichen Moment, als sie sagte, daß er den Tischherrn für eine ihrer Kolleginnen spielen solle, deutlich