Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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müssen.«

      Dann gingen Becker und sein Begleiter, in dessen Händen die große Axt eher wie ein Spielzeug wirkte. An der Tür blieb Becker jedoch noch mal stehen.

      »Jeder Tag kostet dich jetzt fünfzigtausend«, sagte er, »vergiß das nicht. Bekomme ich bis morgen eine erste Rate Aktien, vor allem Aktien dieser Augsburger Software-Firma will ich haben, dann gelten die heutigen Bedingungen. Ansonsten kannst du dein Testament machen.« Dann lachte er. »Fast hätt’ ich ja was vergessen. Das hier unterschreibst du jetzt.«

      Lothar war derart eingeschüchtert, daß er gar nicht genau hinsah, sondern unterschrieb, was Becker ihm hinlegte.

      »Damit hast du einen Einemillion-Schuldschein unterschrieben«, sagte er grinsend. »Den werde ich gelegentlich deiner Großmutter oder deinem Bruder vorlegen. Ich bin mal gespannt, was die dazu sagen.«

      Lothar wußte inzwischen, wie tief er im Schlamassel saß. Am liebsten hätte er alles rückgängig gemacht, doch so einfach war das nicht.

      »Also, kleiner Prinz, bis morgen zwanzig Uhr bekomme ich Nachricht«, sagte Manni Becker. »Bis dahin gelten die heutigen Bedingungen. Und vergiß nicht, daß Hubert ein sehr brutaler Mensch sein kann, er bricht auch Knochen.«

      »Das ist meine Spezialität«, fügte Hubert Bogner hinzu.

      Gleich darauf waren sie verschwunden. Lothar saß auf seinem Bett und versuchte, seine Gedanken zu ordnen, was ihm jedoch nur sehr schwer gelang. Nur eines war ihm klar, alleine konnte er der Angelegenheit nicht mehr Herr werden. Er nahm sich vor, noch am selben Abend nach Schloß Adelsbach zu fahren, irgendwie würde er seiner Großmutter und seinem Bruder schon klarmachen, daß er Hilfe benötigte, und man würde sie ihm nicht verweigern, da war er sich ganz sicher.

      *

      Christiane hatte niemandem etwas davon gesagt, daß sie mit dem Leiter der Adelsbachschen Gartenbaubetriebe einen Gang über die Traun-Alm machen wollte. Und zwar hatte sie deswegen nichts gesagt, weil sie keine Kommentare besonderer Art hören wollte, und die hätte sie gehört, da war sie sicher.

      Als sie zeitig am Morgen, es war noch nicht mal sechs Uhr, aus dem hinteren Schloßportal schlich, schlief das Schloß noch, nur der alte Karl hatte die Prinzessin Adelsbach verlassen sehen.

      Robert wartete einen halben Kilometer weiter, und als sie plötzlich neben ihm stand, wußte er wieder nicht, wie er sich benehmen sollte.

      Robert Schwartz war beileibe kein weltfremder Mensch, dessen Phantasie nicht ausreichte, ein Techtelmechtel mit einer leibhaftigen Prinzessin zu beginnen, aber der Chef der Adelsbachschen Gärtnerei war ein eher ernsthafter Mensch, der sich nicht so ohne weiteres auf ein Abenteuer einließ.

      Das war auch der Hauptgrund, daß er sich zuerst mit Händen und Füßen gegen eine Beziehung zu Prinzessin Christiane gewehrt hatte. Und noch immer tat er sich schwer bei dem Gedanken, daß Christiane sich tatsächlich in ihn verliebt haben sollte.

      Er bewunderte die bildschöne Prinzessin, seit er sie zum erstenmal gesehen hatte, und je länger er sie ab und zu aus der Ferne beobachtete, desto mehr hatte er sich zu ihr hingezogen gefühlt. Seine Phantasie hatte ihm die schönsten Dinge vorgegaukelt, doch er war sich der bestehenden Realität sehr wohl bewußt geblieben.

      Als Christiane dann mehr oder weniger unbeschwert und offen zu erkennen gab, daß sie sich in ihn verliebt hatte, war Robert zunächst derart überrascht gewesen, daß er annahm, sie wollte ihn foppen.

      Erst später war Robert Christianes Ernsthaftigkeit aufgefallen, und ihm wurde allmählich bewußt, daß seine eigenen Träume nicht unbedingt zum plötzlichen schmerzhaften Erwachen führen mußten.

      Als er Christiane vom Schloß her kommen sah, ging er ihr ein paar Schritte entgegen, achtete aber peinlich darauf, daß man ihn vom Schloß aus nicht sehen konnte.

      »Hallo…!« Die bildhübsche Prinzessin strahlte übers ganze Gesicht.

      »Guten Morgen«, erwiderte Robert. Am liebsten hätte er sie mit einem Kuß begrüßt, aber er zögerte.

      Christiane spürte das, ging zu ihm, stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte Robert auf beide Mundwinkel, dann schloß sie die Augen, spitzte die Lippen und hielt sie ihm erwartungsvoll entgegen.

      Roberts Kuß war zärtlich und behutsam zugleich. Als sie die Augen öffnete, sah er sie verliebt an, und Christiane spürte in dem Moment sehr deutlich, daß Robert sich nicht nur einbildete, in sie verliebt zu sein.

      »Ich möcht’ dich um was bitten«, sagte sie, als sie sich mit zärtlichen Blicken ansahen.

      »Um was?« Roberts Stimme klang belegt.

      »Daß wir«, antwortete Christiane, »gleich was kommt, immer ganz ehrlich zueinander sind. Man will zwar immer ehrlich sein, aber manchmal gibt’s Momente, wo es schwerer fällt als sonst. Doch wenn es so einen Moment mal geben sollte, dann bitt’ ich dich, ihn sehr rasch aufzuklären und zu sagen, was du wirklich gedacht oder empfunden hast.«

      Robert sah sie lange an, ohne ein Wort zu sagen. Irgendwann räusperte er sich und murmelte dann: »Du bist das außergewöhnlichste Mädchen, dem ich je begegnet bin.«

      Christiane lachte. »Das will ich hoffen.« Dann zögerte sie, um gleich darauf zu fragen: »Bist du vielen Mädchen begegnet…?«

      Robert wußte sofort, was sie meinte, doch er tat so, als hätte er nichts verstanden, denn er sah sie fragend an.

      »Warst du mit vielen Frauen bekannt?« wollte Christiane schließlich wissen.

      »Oje«, erwiderte Robert, »ich kenn’ heute noch jede Menge Frauen.«

      »Antworte doch bitte ernsthaft«, murmelte Christiane, »ich würd’s gerne wissen.

      »Es hat zwei Frauen in meinem Leben gegeben«, antwortete Ro­bert darauf, »die mir wirklich wichtig waren. Die eine war meine Großmutter und die andere war Ulla, meine Kindergärtnerin. Ulla ist längst verheiratet, hat selbst vier Kinder, und meine Großmutter gibt es schon lange nicht mehr. Ist damit deine Frage beantwortet?«

      Zuerst wollte Christiane sich damit nicht zufriedengeben, doch dann fiel sie Robert um den Hals.

      »Du bist so lieb«, hauchte sie ihm dann ins Ohr, »ich weiß gar nicht, was ich tun soll vor lauter Glück.«

      »Vielleicht könnten wir langsam losgehen«, schlug Robert vor, »zur Traun-Alm ist’s noch weit, und gar so wohl fühl’ ich mich da hinter dem Schloß auch nicht.«

      »Du meinst, man könnte uns entdecken?« Christiane lachte vergnügt, dann nahm sie Roberts Hand, und die beiden gingen los. »Was, meinst du denn, würde passieren, wenn man uns zusammen sieht?«

      »Man wird annehmen, ich würde dich gerade entführen«, antwortete Robert.

      »Wieso denn das?«

      »Weil kein normal denkender Mensch annehmen würde, daß die wunderschönste aller Prinzessinnen mit einem alten Kerl wie mir freiwillig durch den Bergwald in Richtung Alm geht.«

      Christiane lachte. »Und was wird passieren, wenn man uns sieht und denkt, wie du es beschrieben hast?«

      »Man wird Polizei,

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