Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg Im Sonnenwinkel Staffel

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stand bei einigen leitenden Angestellten des Betriebes, bemerkte sie aber sofort und begrüßte sie, als wäre nichts geschehen.

      Katja fühlte den Boden unter den Füßen schwanken, als er ihre Hand küsste. Dann stand plötzlich ihre Mutter neben ihr.

      »Setz dich doch, Katja«, sagte sie besorgt.

      Verwirrt von dem warmen Klang ihrer Stimme, sah Katja ihre Mutter an. Dann tat sich die Tür auf, und Katja sah den Sarg, mit roten Rosen überdeckt, um ihn herum die Kerzen.

      Sie schluchzte trocken auf. Jan legte seinen Arm um sie, und nur seine Nähe ließ sie diese trauererfüllte halbe Stunde überstehen.

      Der Pfarrer sprach von der Freude, die Sebastian Roden noch hatte erleben dürfen, als sein Sohn das Mädchen heiratete, dem er immer mit so besonderer Liebe zugetan gewesen sei.

      Wie nahe wohnten Glück und Leid beieinander, sagte er, und Katja dachte unwillkürlich: Und wie nahe sind sich hier Hass und Liebe.

      Dann kam der schreckliche Augenblick, als der Sarg ins Grab gesenkt wurde und Katja den Strauß rosa Rosen hinabwarf.

      Sie konnte sich kaum noch auf den Füßen halten. Sie konnte nichts mehr sehen, und ihre Ohren waren taub gegen jedes Wort.

      Jan und Michael führten sie aus dem Friedhof zum Wagen, und auch Gerlinde Reck folgte ihnen, an Malwines Seite, die ihr ab und zu einen unergründlichen Blick zuwarf.

      Heinz traf erst eine Stunde später in der Villa ein.

      »Nun gilt es wohl, einige Missverständnisse auszuräumen«, sagte er. »Ich habe doch wohl auch ein Recht, hier zu wohnen. Wann findet die Testamentseröffnung statt?«

      Wortlos verließ Katja den Raum. Ihre Mutter folgte ihr.

      »Er kann es nicht erwarten«, stieß Malwine hervor. Dann ging auch sie.

      »Das Testament wird in vier Wochen eröffnet«, erklärte Jan.

      »Wieso erst in vier Wochen?«, fragte Heinz unwillig.

      »Weil erst noch eine Bestandsaufnahme stattfindet. Vater hat es so bestimmt.«

      »Ich hätte einiges mit dir zu besprechen, Jan«, sagte Heinz mit einem schnellen Blick zu Michael.

      »Morgen«, erwiderte Jan kurz.

      »Ich möchte aber gern heute wissen, ob du veranlasst hast, dass mein Konto gesperrt wurde.«

      »Dazu war ich nicht berechtigt. Vater war in der Lage, seine Bestimmungen bis zuletzt selbst zu treffen.«

      Heinz kniff die Augen zusammen.

      »Er hatte keinerlei Veranlassung dazu.«

      »Das wird sich herausstellen«, entgegnete Jan kühl.

      »Du hast die Zeit anscheinend gut genutzt!«, stieß Heinz hervor.

      »Ich bin nicht in der Stimmung, mit dir darüber zu debattieren. Wir sprechen uns morgen.«

      *

      Heinz war wieder gegangen. Er zog es doch vor, im Hotel zu wohnen.

      »Meine Stunde wird kommen«, sagte er großspurig zu Liliane. »Ich werde es ihnen heimzahlen.«

      Sie äußerte sich nicht dazu.

      »Morgen werde ich im Werk sein. Wollen wir doch mal sehen, wer dort mehr zu melden hat, ich oder mein Bruder«, fuhr Heinz fort. »Er hat doch von Tuten und Blasen keine Ahnung.«

      Auch darin sollte er sich getäuscht haben. Jan hatte sich sehr rasch einen Überblick verschafft. Niemand dachte mehr so recht daran, Heinz zu akzeptieren. Da man noch nicht recht wusste, wie alles ausgehen würde, brachte man ihm zwar Höflichkeit entgegen, aber es war doch sehr deutlich zu spüren, dass Jan als Chef betrachtet wurde.

      Und so kam es denn auch bald zu einer sehr heftigen Auseinandersetzung zwischen den Brüdern.

      Heftig war allerdings nur Heinz. Jan blieb eisig. Aber Heinz unterließ es doch, Katja zu erwähnen. Sie wollte er erst allein sprechen. Darauf setzte er in seiner Selbstüberschätzung manche Hoffnung.

      Katja war noch immer apathisch. Malwines Bemühungen, sie aufzumuntern, blieben fruchtlos. Am Vormittag rief Gerlinde an und fragte Katja, ob sie nicht mit ihr essen wolle. Katja lehnte ab.

      »Ich hätte dich sehr gern gesprochen«, sagte ihre Mutter bittend.

      »Dann komm doch bitte zu mir, Mama«, meinte Katja in versöhnlicher Stimmung.

      Gerlinde kam gegen drei Uhr. Sie umarmte Katja und küsste sie auf die Wange.

      »Es soll doch nichts zwischen uns stehen«, bemerkte sie. »Ich wäre sehr unglücklich, mein Kind.«

      Es klang aufrichtig. Katja hegte auch nicht die Absicht, die Spannungen wieder aufleben zu lassen. Sie hatte es am gestrigen Tag als wohltuend empfunden, dass ihre Mutter Heinz äußerst reserviert begegnet war.

      »Michael bemüht sich um ein Flugticket für mich«, erklärte Gerlinde ohne lange Umschweife.

      Katja sah ihre Mutter überrascht an.

      »Du willst mit nach Kanada fliegen, Mama?«, fragte sie.

      »Es wird wohl Zeit, dass ich meine Schwiegertochter und meine Enkelkinder kennenlerne«, erwiderte Gerlinde verlegen. »Ich habe über manches nachgedacht. Ich war sehr egoistisch.«

      »Wir sind erwachsen, warum solltest du da nicht auch an dich denken?«, meinte Katja.

      »Behilflich sein kann ich dir wohl nicht?«, fragte Gerlinde stockend.

      Katja schüttelte den Kopf.

      »Mit seinem Kummer muss jeder Mensch selbst fertig werden«, sagte sie leise.

      »Es ist gut, dass du Jan geheiratet hast. Sebastian wusste besser als ich, was gut für dich ist. Verzeih mir, wenn ich mich unmöglich benommen habe. Ich weiß selbst nicht, was mit mir los war. Du hast Heinz schneller durchschaut als ich.«

      »Hast du mit ihm gesprochen?«, fragte Katja gepresst.

      »Ja, ich habe mit ihm gesprochen. Du kannst es ruhig wissen. Ich fürchte, dass er jeden Trumpf ausspielen wird, den er noch in der Hand hält.«

      »Eigentlich müsste ich keine Gewissensbisse haben«, äußerte Katja beklommen, »aber ich hätte mit Jan darüber sprechen müssen, dass ich einmal in Heinz verliebt war. Ich verstehe das heute nicht mehr, aber wegzureden ist es auch nicht.«

      »Du warst sehr jung, und wie du selbst sagtest, hat es doch keine Bedeutung für dich, sowenig wie die Geschichte mit Tina eine Bedeutung für euch hat. Es tut mir leid, dass ich so ungerecht war und mich so gehenließ. Ich habe wohl allen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich hoffe sehr, dass du ein echtes Glück findest, wenn diese schlimme Zeit vorüber ist. Werdet ihr hier wohnen bleiben?«

      »Das soll Jan entscheiden. Lalli bleibt

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