Dracula. Брэм Стокер

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Dracula - Брэм Стокер Horror bei Null Papier

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mit der Wirk­lich­keit über­ein­stimm­ten.

      Wie die­se Blät­ter ent­stan­den sind, er­gibt sich aus de­ren Lek­tü­re. Al­les Über­flüs­si­ge ist aus­ge­las­sen wor­den, so­dass sie, un­ab­hän­gig von dem Glau­ben oder Nicht­glau­ben spä­te­rer Ge­schlech­ter, als ein­fa­che his­to­ri­sche Tat­sa­chen da­ste­hen. Sie sind durch­aus kei­ne Er­zäh­lun­gen ver­gan­ge­ner Din­ge, in de­nen das Ge­dächt­nis sich ir­ren kann, son­dern alle Be­rich­te sind so­fort nie­der­ge­schrie­ben und spie­geln den Stand­punkt und die Auf­fas­sung der be­tref­fen­den Schrei­ber treu wie­der.

ERSTES KAPITEL

      (Ste­no­gramm)

      Wir fuh­ren recht­zei­tig ab und ka­men nach Ein­bruch der Nacht nach Klau­sen­burg. Ich wohn­te im Ho­tel Roy­al. Zum Di­ner oder viel­mehr Sou­per aß ich ein Huhn, das mit ro­tem Pfef­fer zu­be­rei­tet war; sehr schmack­haft, aber durs­ter­re­gend (Anm. Re­zept für Mina ver­lan­gen). Auf mei­ne Fra­ge sag­te mir der Kell­ner, man nen­ne es »Pa­pri­ka­hendl!« und ich wür­de es, da es Na­tio­nal­ge­richt sei, über­all in den Kar­pa­ten be­kom­men. Mein bi­schen Deutsch kam mir hier sehr zu­stat­ten; ich wüss­te nicht, wie ich ohne es durch­ge­kom­men wäre.

      Da ich in Lon­don noch et­was Zeit ge­habt hat­te, hat­te ich das Bri­ti­sche Mu­se­um be­sucht und dort un­ter den Bü­chern und Kar­ten über Trans­syl­va­ni­en eine Aus­wahl ge­trof­fen, da ich hoff­te, ei­ni­ge Vor­kennt­nis­se wür­den mir für den Ver­kehr mit den Ed­len des Lan­des je­den­falls von Nut­zen sein. Der Distrikt liegt im äu­ßers­ten Os­ten des Lan­des, da, wo sich die Gren­zen drei­er Staa­ten, Trans­syl­va­ni­en, Moldau und Bu­ko­wi­na, tref­fen, mit­ten in den Kar­pa­ten. Ei­nen ge­nau­en An­halt für die Lage des Schlos­ses Dra­cu­la konn­te ich je­doch nicht fin­den, da die Land­kar­ten je­ner Zeit mit de­nen un­se­rer Lan­des­ver­mes­sung nicht zu ver­glei­chen sind, aber ich fand, dass Bistritz, die Post­sta­ti­on für Dra­cu­la, ein ziem­lich be­kann­ter Platz ist. Ich will ei­ni­ge mei­ner No­ti­zen hier ein­tra­gen; sie sol­len mir als An­halt die­nen, wenn ich mit Mina über mei­ne Rei­sen plau­dern wer­de.

      Die Be­völ­ke­rung Trans­syl­va­ni­ens setzt sich aus vier ver­schie­de­nen Na­tio­na­li­tä­ten zu­sam­men: die Sach­sen im Sü­den und, ge­mischt mit ih­nen, die Wal­la­chen, Nach­kom­men der Da­zi­er; die Magya­ren im Wes­ten und Sze­kels im Os­ten und Nor­den. Ich gehe zu den Letzt­ge­nann­ten, die von At­ti­la und den Hun­nen ab­stam­men sol­len. Das mag sich wohl so ver­hal­ten; denn als die Magya­ren im elf­ten Jahr­hun­dert das Land er­ober­ten, fan­den sie die Hun­nen dort an­säs­sig. Ich las, dass je­der nur er­denk­li­che Aber­glau­be dort un­ten in dem huf­ei­sen­för­mi­gen Zuge der Kar­pa­ten zu Hau­se sei, als sei dort das Zen­trum ei­nes Wir­bels aber­gläu­bi­scher Vor­stel­lun­gen. In die­ser Be­zie­hung wird mein Auf­ent­halt wohl viel des In­ter­essan­ten bie­ten (Anm. Ich muss den Gra­fen dar­über be­fra­gen).

      Den gan­zen Tag bum­mel­te der Zug durch eine äu­ßerst reiz­vol­le Ge­gend. Manch­mal sa­hen wir klei­ne Sch­lös­ser und Tür­me auf stei­len Hü­geln, ganz wie man sie in al­ten Chro­ni­ken ab­ge­bil­det sieht; zu­wei­len pas­sier­ten wir Flüs­se und Bä­che, die, nach den brei­ten Ge­röll­strei­fen auf bei­den Sei­ten zu schlie­ßen, wohl häu­fig aus ih­ren Ufern tre­ten.

      Auf je­der Sta­ti­on lun­ger­ten grö­ße­re oder klei­ne­re Grup­pen von Ein­ge­bo­re­nen in al­len mög­li­chen Trach­ten her­um. Ei­ni­ge von ih­nen gli­chen ganz den Bau­ern, wie ich sie zu Hau­se oder auf mei­ner Rei­se durch Deutsch­land und Frank­reich sah. Kur­ze Ja­cken, run­de Hüte und Ho­sen aus haus­ge­web­tem Tuch. An­de­re sa­hen wie­der sehr ma­le­risch aus. Die Frau­en mach­ten einen hüb­schen Ein­druck, je­doch nur in der Ent­fer­nung, denn sie wa­ren sehr plump um die Hüf­ten. Sie hat­ten alle wei­te Är­mel; die meis­ten von ih­nen tru­gen brei­te Gür­tel, von de­nen Strei­fen her­un­ter­flat­ter­ten, wie Bal­lett­klei­der, nur hat­ten sie un­ter die­sen ohne Zwei­fel Un­ter­rö­cke. Am selt­sams­ten sa­hen die Slo­wa­ken aus, bar­ba­ri­scher als alle an­de­ren, mit ih­ren mäch­ti­gen Cow­boy­hü­ten, wei­ten schmut­zig wei­ßen Plu­der­ho­sen und un­ge­heue­ren, schwe­ren, fast einen Fuß brei­ten Le­der­gür­teln, die über und über mit Mes­singnä­geln be­setzt wa­ren. Sie tru­gen hohe Stie­fel, in wel­che sie die Ho­sen ge­steckt hat­ten, und zeich­ne­ten sich durch lan­ges schwar­zes Haar und große schwar­ze Schnurr­bär­te aus. Sie ma­chen zwar einen ma­le­ri­schen, aber nicht sehr ver­trau­en­er­we­cken­den Ein­druck. Auf den Sta­tio­nen hock­ten sie bei­ein­an­der wie ori­en­ta­li­sche Räu­ber­ban­den, sind aber, wie mir ge­sagt wur­de, äu­ßerst harm­los und selbst­zu­frie­den.

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