Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Und warum nicht? – warum nicht, Mädchen? Kinder führen die Namen ihrer Eltern, naturgemäß, und als eine Art Gabe; und warum solltet Ihr und Hetty nicht auch tun, was andere vor Euch getan? Hutter war des alten Mannes Name, und Hutter sollte auch seiner Töchter Name sein; – wenigstens bis Ihr in gesetzmäßiger und heiliger Ehe weggegeben werdet.
Ich bin Judith, und nur Judith, versetzte das Mädchen mit Bestimmtheit, bis das Gesetz mir ein Recht auf einen anderen Namen gibt. Nie will ich wieder den Thomas Hutter’s führen, und auch, mit meiner Einwilligung, Hetty nicht! Hutter war nicht sein eigentlicher Name, wie ich finde; aber hätte er auch ein tausendfaches Recht darauf, das würde mir keines geben. Er war nicht mein Vater, dem Himmel sei Dank! obwohl ich nicht Grund haben mag, stolz zu sein auf den, der es war!
Das ist sonderbar, sagte Wildtöter, das aufgeregte Mädchen scharf anstarrend, begierig, Mehr zu erfahren, aber nicht geneigt, sich nach Dingen zu erkundigen, die ihn streng genommen, Nichts angingen, ja, das ist sehr seltsam und ungewöhnlich! Thomas Hutter war nicht Thomas Hutter, und seine Töchter sind nicht seine Töchter! Wer konnte denn Thomas Hutter sein, und Wer sind seine Töchter?
Hörtet Ihr nie Gerüchte flüstern gegen das frühere Leben dieses Mannes, Wildtöter? fragte Judith, Obgleich ich für sein Kind galt, erreichten doch selbst mein Ohr solche Gerüchte.
Ich will es nicht leugnen, Judith; nein, ich will es nicht leugnen. Gewisse Dinge wurden gesagt, wie man mir erzählt hat; aber ich bin nicht sehr leichtgläubig gegen Gerüchte. So jung ich bin, habe ich doch lange genug gelebt, um zu lernen, dass es zwei Arten von Charakteren in der Welt gibt: solche, die man sich durch Taten erwirbt, und solche die man durch Zungen erwirbt; und so ziehe ich es vor, für mich selbst zu sehen und zu urteilen, statt dass ich jeden Rachen, der sich nur in Bewegung setzen mag, meinen Richter werden lasse. Hurry Harry äußerte sich ziemlich gerade heraus über die ganze Familie, als wir hierher reisten; und er ließ eine Anspielung fallen, dass Thomas Hutter in seinen jungen Jahren ein Freibeuter auf dem Wasser gewesen. Unter Freibeuter verstehe ich, dass er anderer Leute Hab’ und Gut als freie Beute ansah und davon lebte.
Er sagte Euch, er sei ein Seeräuber gewesen – unter Freunden ist es nicht nötig, die Sachen zu beschönigen. Lest das, Wildtöter, und Ihr werdet sehen, dass er Euch nicht Mehr als die Wahrheit gesagt hat. Dieser Thomas Hovey war der Thomas Hutter, den Ihr kanntet, wie man aus diesen Briefen sieht.
Wie Judith so sprach mit flammender Wange und mit Augen, die im Glanze wilder Aufregung leuchteten, hielt sie ihrem Genossen das Zeitungsblatt hin, und deutete auf den schon erwähnten Aufruf eines Kolonie-Gouverneurs.
Gott tröste Euch, Judith! versetzte der andere lachend, Ihr könntet eben so gut von mir verlangen, ich solle das drucken oder auch schreiben. Meine Erziehung und Bildung hab’ ich ganz in den Wäldern erhalten; das einzige Buch, das ich lese, oder lesen mag, ist dasjenige, das Gott aufgeschlagen hat vor allen seinen Creaturen in den edlen Wäldern, breiten Seen, rollenden Strömen, blauen Himmel, Winden, Stürmen, Sonnenschein und anderen prächtigen Wundern des Landes! Dies Buch kann ich lesen, und finde es voll Weisheit und Einsicht.
Ich bitte Euch um Verzeihung, Wildtöter, sagte Judith ernst, mehr beschämt als sie sonst zu sein pflegte, als sie bemerkte, dass sie unabsichtlich ihrem Genossen eine Anmutung gemacht, die seinen Stolz verletzen konnte. Ich hatte Eure Lebensweise vergessen, und am allerwenigsten dachte ich Eurem Gefühl wehe zu tun.
Meinem Gefühl wehe zu tun! – warum sollte es meinem Gefühl wehe tun, wenn man von mir verlangt, ich solle lesen, während ich es nicht kann? Ich bin ein Jäger – und ich darf jetzt auch anfangen zu sagen: ein Krieger, und kein Missionär; und daher gelten Bücher und Papier einem Manne wie ich bin, Nichts. Nein, nein, Judith; und hier lachte der junge Mann herzlich, nicht einmal zu Pfropfen mag ich sie brauchen, angesehen, dass ein echter Wildpretschütz immer der Haut eines Rehes sich bedient, wenn er eine solche hat, oder sonst eines Stückes ordentlich zugerichteten Leders. Es gibt Leute, die sagen, alles was gedruckt ist, sei wahr; in diesem Fall, ich gesteh’ es, muss ein ungelehrter Mann etwas zu kurz kommen; doch aber kann es nicht wahrer sein, als was Gott mit eigner Hand gedruckt hat am Himmel, und in den Wäldern, und Strömen und Quellen.
Nun gut, also Hutter, oder Hovey, war ein Seeräuber; und da er nicht mein Vater war, kann ich auch nicht wünschen, ihn so zu nennen. Sein Name soll nicht länger mein Name sein!
Wenn Euch der Name dieses Mannes nicht gefällt, so ist ja dann der Name Eurer Mutter da, Judith. Ihr Name kann Euch eben so gut dienen.
Ich weiß ihn nicht. Ich habe diese Papiere durchgesehen, Wildtöter, in der Hoffnung eine Andeutung zu finden, vermöge welcher ich entdecken könnte, Wer meine Mutter war; aber ich habe in dieser Beziehung so wenig eine Spur von der Vergangenheit gefunden, als der Vogel bei seinem Flug in der Luft eine zurücklässt.
Das ist ungewöhnlich und auch unvernünftig. Eltern sind verpflichtet, ihren Kindern einen Namen zu geben, wenn sie ihnen auch sonst Nichts geben. Nun stamme ich von einer niedrigen Familie, obgleich wir weiße Gaben und eine weiße Natur haben, aber wir sind doch nicht so armselig, dass wir keinen Namen hätten. Bumppo sind wir genannt, und ich habe sagen hören, hier glühte ein Strahl menschlicher Eitelkeit auf seiner Wange, dass eine Zeit gewesen, wo die Bumppo’s mehr Ansehen und Einfluss unter den Menschen hatten, als sie jetzt haben.
Sie verdienten sie nie mehr, als jetzt, Wildtöter, und der Name ist ein guter, Hetty oder ich selbst würden tausendmal lieber Hetty Bumppo, oder Judith Bumppo uns nennen lassen, als Hetty oder Judith Hutter.
Das ist eine moralische Unmöglichkeit, versetzte der Jäger gutmütig, falls nicht eine von Euch sich so weit erniedrigen sollte, mich zu heiraten.
Judith konnte sich eines Lächelns nicht erwehren, als sie sah, wie einfach und natürlich das Gespräch sich eben auf den Punkt gewendet hatte, wohin es zu führen ihr Augenmerk gewesen war. Obwohl keineswegs unweiblich oder frech, weder in ihren Gefühlen noch in ihrem Benehmen, war das Mädchen doch gestachelt durch das Gefühl nicht ganz verdienter Unbilden, aufgeregt durch die Hilflosigkeit einer Zukunft, die keinen Ruheplatz zu bieten schien, und noch mehr beherrscht von Gefühlen, die ihr eben so neu waren, als sie sich heftig und mächtig zeigten. Die Gelegenheit war daher zu gut, um versäumt zu werden, wiewohl sie ihrem Gegenstand recht auf den Umwegen und mit der vielleicht entschuldbaren List und Gewandtheit eines Weibes näher rückte.
Ich denke nicht, dass Hetty je heiraten wird, Wildtöter, sagte sie, wenn Euer Name von einer von uns geführt werden soll, so muss ich diese eine sein.
Es hat auch schöne Weiber gegeben, so sagt man mir, unter den Bumppo’s, Judith, vor diesen Zeiten; und wenn Ihr den Namen Euch gefallen ließet, so ungewöhnlich Ihr seid in diesem Punkt, Solche, welche die Familie kennen, würden nicht so sehr überrascht sein.
Das ist aber nicht gesprochen, wie es uns beiden geziemt, Wildtöter; denn was über einen solchen Gegenstand zwischen Mann und Weib verhandelt wird, das sollte im Ernst und mit aufrichtigem Herzen geredet sein. Der Verschämtheit vergessend, welche in den meisten Fällen Mädchen den Mund schließen muss, bis man zu ihnen spricht, will ich mit Euch so offen sprechen und handeln, wie es nach meiner vollen Überzeugung einem Manne von Eurer großmütigen Natur am liebsten sein muss. Könnt Ihr glauben – glaubt Ihr, Wildtöter, dass Ihr glücklich sein könntet mit einem solchen Weibe, wie ein Mädchen, wie ich, eins geben würde?
Ein Mädchen wie Ihr, Judith! Aber was hat es für einen Sinn, über so Etwas