Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Nun, das ist ungemein sinnreich; es ist schlau genug selbst für einen Mingo. Der Herr allein weiß, was Euch auf den Gedanken gebracht, eine solche Frage zu tun. Was ich tun würde? Ha, für’s Erste würde wohl Hist schwerlich überhaupt in meiner Gesellschaft sein, denn sie würde Euch so nahe bleiben als möglich, und daher könnte alles, was sie betraf, nicht gesprochen werden, ohne Unsinn zu sprechen. Das Ermüdetsein, das würde auch wegfallen, wenn sie gar nicht mitkäme, und kein Teil Eurer Rede würde wohl in meinen Mund passen; so seht Ihr, Schlange, die Vernunft ist gegen Euch, und Ihr könnt es immerhin aufgeben; denn gegen die Vernunft Etwas behaupten, geziemt sich in keiner Weise für einen Häuptling von Eurem Charakter und Ruf.
Mein Bruder ist nicht er selbst; er vergisst, dass er zu einem redet, der an den Beratungsfeuern seiner Nation gesessen ist, versetzte der andere mild. Wenn Männer sprechen, sollten sie Nichts sagen, was auf der einen Seite des Kopfes hinein und auf der anderen herausgeht. Ihre Worte sollten nicht Federn sein, so leicht, dass ein Wind, der das Wasser nicht kräuselt, sie fortwehen kann. Er hat auf meine Frage nicht geantwortet; wenn ein Häuptling eine Frage stellt, sollte sein Freund nicht von anderen Dingen plaudern.
Ich versteh’ Euch, Delaware; ich verstehe wohl, was Ihr meint, und die Wahrheit erlaubte mir nicht, es anders zu sagen. Dennoch ist es nicht so leicht, Euch zu antworten, wie Ihr zu glauben scheint, aus diesem einfachen Grunde: Ihr verlangt, ich solle sagen was ich täte, wenn ich eine Verlobte hätte wie Ihr hier habt, auf dem See, und einen Freund drüben im Lager der Huronen, mit Martern bedroht. Das ist es, nicht so?
Der Indianer nickte schweigend mit dem Kopf, immer mit unbeweglichem Ernst, obgleich sein Auge zwinkerte bei dem Anblick von des anderen Verlegenheit.
Nun gut, ich hatte nie eine Verlobte, kannte nie die Art von Gefühlen gegen ein junges Weib, wie Ihr gegen Hist; obgleich der Herr weiß, dass meine Gefühle wohlwollend genug sind gegen alle. Dennoch aber ist mein Herz, wie sie es nennen, in solchen Dingen nicht geübt, und daher kann ich nicht sagen, was ich täte. Ein Freund zieht stark an einem; das weiß ich aus Erfahrung, Schlange; aber nach allem, was ich gesehen und gehört habe von der Liebe, bin ich geneigt zu glauben, dass eine Verlobte noch stärker zieht.
Wahr, aber die Verlobte Chingachgooks zieht nicht nach den Hütten der Delawaren hin; sie zieht hinüber nach dem Lager der Huronen.
Sie ist ein edles Mädchen, mit all ihren kleinen Füßen und Händen, die nicht größer sind als die eines Kindes, und einer Stimme, die so lieblich ist, wie die eines Spottvogels; sie ist ein edles Mädchen und ganz wie der Stamm ihrer Väter. Nun was ist es denn, Schlange? denn ich bilde mir ein, sie hat doch nicht ihren Sinn geändert, und will sich ausliefern, und ein Huronenweib werden? Was habt Ihr im Sinne?
Wah-ta!-Wah will nimmermehr im Wigwam eines Irokesen leben, antwortete der Delaware trocken. Sie hat kleine Füße, aber sie können sie zu den Dörfern ihres Volkes tragen; sie hat auch kleine Hände, aber ihr Gemüt ist groß. Mein Bruder wird sehen, was wir tun können, wenn die Zeit kommt, ehe wir ihn unter den Martern der Mingo’s sterben lassen.
Unternehmt nichts Unvorsichtiges, sagte der andere ernst, ich glaube wohl, Ihr werdet und müsst Euren Willen haben; und im Ganzen ist es recht, dass Ihr ihn habt; denn Ihr würdet Euch nicht glücklich fühlen, wenn nicht Etwas unternommen würde. Aber beginnt nichts Unvorsichtiges. Ich erwartete, dass Ihr den See nicht verlassen würdet, so lang meine Sache in Ungewissheit schwebte; aber bedenkt, Schlange, dass keine Martern, welche sinnreiche Grausamkeit der Mingo’s erdenken mag, keine Verspottungen und Schmähungen, kein Brennen und Rösten und Nägelausziehen, noch irgend welche unmenschliche Quälereien meinen Geist so leicht niederdrücken könnten, als wenn ich sehen müsste, dass Ihr und Hist, über dem Bestreben, Etwas zu meinen Gunsten zu tun, in die Hände des Feindes gefallen wäret.
Die Delawaren sind vorsichtig. Wildtöter wird sehen, dass sie nicht mit geschlossenen Augen in ein fremdes Lager hineinrennen.
Hier endete die Unterredung. Hetty kündigte sofort an, dass das Frühstück bereit sei, und die ganze Gesellschaft saß bald um den einfachen Tisch in der gewöhnlichen, urzuständlichen Weise der Grenzleute herum. Judith nahm zuletzt ihren Sitz ein, bleich, schweigsam, und mit den Spuren einer bang und schmerzlich, wo nicht schlaflos, verbrachten Nacht in ihrem Angesicht. Keine Silbe ward bei dieser Mahlzeit gesprochen, und alle Frauen zeigten Mangel an Appetit, während bei den Männern in diesem Punkt keine Veränderung zu bemerken war. Es war noch frühe, als die Gesellschaft aufstand, und noch blieben einige Stunden, bis der Gefangene seine Freunde verlassen musste. Dieser wohl bekannte und bedachte Umstand, und die Teilnahme, die sie an seinem Schicksal fühlten, versammelte alle wieder auf der Plattform, weil sie wünschten, in der Nähe des vermutlichen Opfers zu weilen, seinen Reden zu horchen, und wo möglich durch Zuvorkommenheit gegen seine Wünsche ihm ihre Teilnahme zu bezeigen. Wildtöter selbst war, so viel menschliche Augen sehen konnten, ganz unerschüttert, er sprach heiter und natürlich, obwohl er jede unmittelbare Hindeutung auf das zu befürchtende, große Ereignis des Tages vermied. Wenn man irgend ein Anzeichen davon entdecken konnte, dass seine Gedanken überhaupt auf diesen peinlichen Gegenstand sich richteten, so war es die Art, wie er vom Tod und von dem letzten großen Wechsel sprach.
Grämt Euch nicht, Hetty, sagte er; denn während er das schwachsinnige Mädchen über den Verlust ihrer Eltern tröstete, verriet er seine Gefühle in der bezeichneten Weise, sintemal Gott es so verhängt hat, dass alle sterben müssen. Eure Eltern, oder die Ihr dafür gehalten, was auf eins hinausläuft, sind vor Euch hingegangen; das ist nur in der Ordnung der Natur, mein gutes Mädchen, denn die Alten gehen zuerst, und die Jungen folgen. Aber Wer eine Mutter gehabt hat, wie die Eurige war, Hetty, kann nicht im Zweifel sein, dass er das Beste hoffen dürfe über die Gestaltung der Dinge in einer anderen Welt. Der Delaware hier, und Hist, glauben an glückliche Jagdreviere, und haben Ideen, wie sie für ihre Begriffe und Gaben als Rothäute passen; aber wir, die wir von weißem Blute sind, halten an einer ganz anderen Lehre fest. Doch vermute ich so ziemlich, unser Himmel ist ihr Land der Geister, und der Pfad, der dahin führt, wird von allen Farben gleicherweise betreten. Es ist für die Ruchlosen unmöglich, darein einzugehen, das will ich zugeben; aber Freunde können schwerlich getrennt werden, wenn sie auch nicht von derselben Rasse auf Erden sind. Richtet Euer Gemüt auf, arme Hetty, und sehet getrost dem Tag entgegen, wo Ihr Eure Mutter wieder sehen werdet, und das ohne Leid und Kummer.
Ich erwarte Mutter wieder zu sehen, versetzte das wahrhafte und einfache Mädchen. aber was wird aus Vater werden?
Das ist eine Frage zum Maulstopfen, Delaware, sagte der Jäger in indianischer Sprache, das ist gradezu eine Frage zum Maulstopfen! Die Bisamratze war kein Heiliger auf Erden, und es ist gut erraten, dass er drüben eben auch kein sonderlicher sein wird! Indes, Hetty, und hier glitt er mit einem leichten Übergang ins Englische hinüber, indes, Hetty, wir müssen alle das Beste hoffen; das ist das Klügste, und es ist bei Weitem das Wohltätigste für das Gemüt, wenn man es nur tun kann. Ich empfehle Euch, auf Gott zu vertrauen, und alle Eure Besorgnisse und kleinmütigen Gefühle fahren zu lassen. Es ist wunderbar, Judith, wie verschiedene Leute so verschiedene Begriffe von der Zukunft haben, und sich die einen diesen, die anderen jenen Wechsel vorstellen. Ich habe weiße Lehrer gekannt, die da glaubten, im anderen Leben sei alles Geist; und auch wieder solche, die meinten, der Leib werde in eine andre Welt versetzt, ungefähr wie die Rothäute selbst sich’s einbilden, und dass wir dort wandeln werden im Fleisch, und einander kennen, und miteinander reden, und Freunde sein, wie wir hier gewesen.
Welche von diesen Meinungen gefällt Euch am Besten, Wildtöter? fragte das Mädchen,