Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Читать онлайн книгу Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер страница 131
Die Huronen sollen Euch kein Leid tun, Wildtöter! rief das Mädchen in großer Aufregung. Es ist sündhaft ebensowohl als grausam; ich habe hier die Bibel, ihnen das zu sagen. Meint Ihr ich würde dazu hinstehen und Euch martern sehen?
Ich hoffe nicht, meine gute Hetty, ich hoffe nicht; und daher erwarte ich, Ihr werdet, wenn der Augenblick kommt, Euch entfernen; und nicht Zeugin sein eines Schauspiels, wo Ihr doch nicht helfen könnt, und das Euch betrüben würde. Aber ich habe nicht darum das Rudern eingestellt, um von meinen Bekümmernissen und Nöten zu schwatzen, sondern um ein wenig offen mit Euch von Euren Angelegenheiten zu reden, Mädchen.
Was könnt Ihr mir zu sagen haben, Wildtöter! Seit Mutter starb, reden Wenige mit mir von solchen Dingen!
Umso schlimmer, armes Mädchen: ja, es ist umso schlimmer, denn mit einer von Eurem Gemütszustand sollte man häufig sprechen, damit sie den Schlingen und Tücken dieser sündhaften Welt entgehe. Ihr habt den Hurry Harry nicht so bald vergessen, Mädchen, denke ich mir!
Ich! – Ich Henry March vergessen! rief Hetty auffahrend. Wie sollte ich ihn vergessen, Wildtöter, da er unser Freund ist; und uns erst vorige Nacht verließ. Der große, glänzende Stern, welchen Mutter so gern betrachtete, war gerade über dem Wipfel der großen Fichte dort, auf dem Berg, als Hurry in das Canoe stieg; und als Ihr ihn auf dem Vorsprung bei der östlichen Bucht ans Land setztet, stand er nicht um mehr als die Länge von Judith’s schönstem Band darüber.
Und wie könnt Ihr wissen, wie lang ich fort war, oder wie weit ich fuhr, um Hurry zu landen, da Ihr nicht bei uns waret, und die Entfernung so groß ist, der Nacht zu geschweigen?
Oh! ich wusste es doch ganz genau, versetzte Hetty mit Bestimmtheit, Es gibt mehr als eine Weise, Zeit und Entfernung zu messen. Wenn das Gemüt recht bei einer Sache beteiligt ist, so ist es besser als jede Uhr. Meines ist schwach, aber es geht sicher genug in allem, was den armen Hurry Harry betrifft. Judith wird nimmermehr den March heiraten, Wildtöter.
Das ist der Punkt, Hetty, das ist eben der Punkt auf den ich kommen möchte. Ihr wisst, denke ich, dass es bei jungen Leuten natürlich ist, dass sie wohlwollende Gefühle für einander haben, zumal wenn das eine ein Jüngling, das andere ein Mädchen ist. Nun muss eine von Euren Jahren und Eurem Gemüt, Mädchen, die weder Vater noch Mutter hat, und in einer Wildnis lebt, wohin nur Jäger und Fallensteller kommen, auf ihrer Hut sein gegen Übel, von denen sie kaum träumt!
Was kann Arges daran sein, gut zu denken von einem Mitgeschöpf, versetzte Hetty einfach, obgleich das verräterische Blut ihr in die Wangen stieg, trotz einer Reinheit des Geistes, bei der sie kaum wusste, woher dies Erröten kam, die Bibel gebietet uns, die zu lieben, die uns verächtlich behandeln, und warum nicht diejenigen, die das nicht tun?
Ach, Hetty! Die Liebe der Missionäre ist nicht die Art von Wohlgefallen, die ich meine. Antwortet mir auf Eines, Kind: glaubt Ihr Geist und Verstand genug zu haben, Weib und Mutter zu werden?
Das ist keine Frage, die einem Mädchen vorzulegen geziemt, Wildtöter, und ich werde sie nicht beantworten, versetzte das Mädchen im Ton des Vorwurfs – etwa wie ein Vater oder eine Mutter ein Kind tadelt wegen einer Unbescheidenheit. Wenn Ihr Etwas über Hurry zu sagen habt, so will ich das hören; aber Ihr müsst nicht schlimm von ihm sprechen; er ist abwesend, und es ist nicht schön, schlimm von Abwesenden zu sprechen.
Eure Mutter hat Euch so viel gute Lehren gegeben, Hetty, dass meine Besorgnisse Eurethalben nicht mehr so groß sind wie früher. Dennoch muss ein Mädchen ohne Eltern, in Eurem Gemütszustand, und nicht ohne Schönheit, immer in Gefahr sein in einer so gesetzlosen Gegend wie diese. Ich möchte Nichts zum Nachteil Hurry’s sagen, der in der Hauptsache kein übler Mann ist für einen von seinem Beruf, aber Ihr solltet Eines wissen, was zu hören Euch vielleicht gar nicht angenehm ist, aber Euch doch gesagt werden muss. March hat eine desperate Neigung für Eure Schwester Judith.
Nun, und was weiter? Jedermann bewundert Judith, sie ist so schön, und Hurry hat mir oft und viel gesagt, wie sehr er wünsche sie zu heiraten. Aber das wird nie geschehen, denn Judith mag den Hurry nicht. Sie hat einen anderen gern, und spricht von dem im Schlafe; aber Ihr dürft mich nicht fragen, Wer es ist, denn alles Gold in König Georg’s Krone und alle Juwelen dazu, würden mich nicht versuchen, Euch seinen Namen zu sagen. Wenn Schwestern nicht Geheimnisse von einander bewahren können, Wer soll es dann?
Gewiss; ich wünsche gar nicht, dass Ihr mir es sagt, Hetty, auch würde es einen Sterbenden Nichts nützen, es zu wissen. Was die Zunge spricht, wenn der Geist schläft, dafür ist weder Kopf noch Herz verantwortlich.
Ich wollte ich wüsste, warum Judith im Schlafe so viel von Offizieren und redlichen Herzen und falschen Zungen redet; aber ich denke, sie sagt es mir nicht gern, weil ich schwachsinnig bin. Ist es nicht sonderbar, Wildtöter, dass Judith den Hurry nicht mag – der doch der tüchtigstaussehende Junge ist, der je an den See kommt, und so schön wie sie selbst. Vater sagte immer, sie würden das hübscheste Paar in der Gegend sein, obgleich Mutter an March so wenig Gefallen hatte als Judith. Man kann nicht wissen, was kommen wird, sagt man, bis die Dinge wirklich geschehen.
Ach, weh! Nun, arme Hetty, es hilft nicht Viel, zu Solchen zu sprechen, die einen nicht verstehen können, und so will ich Nichts weiter von dem sagen, wovon ich mit Euch reden wollte, obwohl es mir schwer auf der Seele liegt. Rührt die Ruder wieder, Mädchen, und wir wollen dem Lande zu steuern, denn die Sonne steht schon hoch und mein Urlaub ist beinahe zu Ende.
Das Canoe glitt jetzt dahin, und steuerte dem Punkte zu, wo Wildtöter genau wusste, dass seine Feinde ihn erwarteten, und wo er schon zu fürchten anfing nicht mehr zur rechten Zeit einzutreffen, um das Pfand seines Wortes zu lösen. Hetty jedoch, die seine Ungeduld bemerkte, ohne ihren Grund sehr klar zu begreifen, unterstützte ihn so kräftig in seiner Anstrengung, dass ihre rechtzeitige Ankunft bald nicht mehr zweifelhaft war. Dann, und erst dann, ließ der junge Mann in seiner Arbeit am Ruder etwas nach, und Hetty fing wieder an in ihrer einfachen, zutraulichen Weise zu plaudern, obwohl Nichts weiter zur Sprache kam, was zu berichten sich der Mühe verlohnte.
Siebenundzwanzigstes Kapitel.
Geschäftig warst du heute, Tod! doch halb
Ist erst dein Werk vollbracht! der Hölle Tore
Sind vollgedrängt, doch Geister rücken an
Zweimal zehntausend noch, die, keiner Scheidung
Von ihren warmen und gesunden Zellen
Gewärtig, ehe noch die Sonne sinkt,
Die Welt des Weh’s betreten müssen!
Southey.
Ein mit den Zeichen des Himmels Bekannter würde gesehen haben, dass die Sonne nur noch zwei oder drei Minuten vom Zenith entfernt war, als Wildtöter auf dem Landvorsprung, wo die Huronen jetzt lagerten, beinahe gegenüber von dem Castell, landete. Dieser Platz war dem schon beschriebenen ähnlich, mit der Ausnahme, dass der Boden weniger unterbrochen und weniger mit Bäumen besetzt war. Vermöge