Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Einige Büchsen wurden auf Wildtöter abgefeuert während er im Wasser war, und noch mehrere folgten, als er auf das vergleichungsweise ihn mehr bloßstellende Gebiet des eigentlichen Waldes kam. Aber die Richtung der Linie, in der er floh, welche teilweise die des Feuers kreuzte, die Hast, mit welcher gezielt wurde, und die allgemeine Verwirrung, welche im Lager herrschte, dies alles machte, dass er unversehrt blieb. Kugeln pfiffen an ihm vorbei, und manche rissen neben ihm Zweige von den Bäumen, aber keine streifte auch nur seine Kleider. Der durch diese fruchtlosen Versuche verursachte Verzug war von großem Nutzen für den Flüchtling, der selbst den Vordersten der Huronen mehr als hundert Schritte Vorsprung abgewonnen hatte, ehe irgend eine Ordnung und Übereinstimmung in die Verfolgung kam. Ihn mit der Büchse in der Hand zu verfolgen, davon konnte keine Rede sein, und die besten Läufer unter den Indianern, nachdem sie ihre Gewehre abgefeuert, in unbestimmter Hoffnung, den entlaufenen Gefangenen zu verwunden, warfen sie weg, und riefen den Weibern und Knaben zu, sie so schnell als möglich aufzunehmen und wieder zu laden.
Wildtöter erkannte das Verzweifelte des Kampfes, in dem er begriffen war, zu gut, um auch nur einen der kostbaren Augenblicke zu verlieren. Er wusste auch, dass seine einzige Hoffnung darauf beruhte, dass er geradeaus lief, denn sobald er sich wandte, oder umbog, machte die überlegene Zahl der Verfolger sein Entkommen unmöglich. Er verfolgte daher seinen Weg in schräger Richtung die Anhöhe hinan, die weder sehr lang noch sehr steil war auf dieser Seite des Berges, aber doch mühsam genug für einen um sein Leben sich Wehrenden, um ihn entsetzlich zu erschöpfen. Hier aber ließ er in seiner Eile nach, um aufzuatmen, und legte die schwierigeren Teile des Weges in raschem Schritt oder in langsamerem Trab zurück. Die Huronen hinter ihm hüpften und sprangen, aber dies beachtete er nicht, wohl wissend, dass sie auch die hinter ihm liegenden Schwierigkeiten überwinden mussten, ehe sie die von ihm schon gewonnene Höhe erreichten. Der Gipfel des ersten Hügels war jetzt ganz nahe, und er sah aus der Formation des Landes, dass eine tiefe Schlucht dazwischenlag, ehe man den Fuß des zweiten Hügels erreichen konnte. Bedächtlich den Gipfel hinansteigend, schaute er sich nach allen Richtungen begierig um, nach einem Versteck suchend. Keiner bot sich dar auf dem Boden; aber ein gefallner Baum lag in seiner Nähe, und verzweifelte Lagen erheischen verzweifelte Auskunftsmittel. Dieser Baum lag in einer Parallellinie mit der Schlucht; auf den Gipfel des Hügels hinaufspringen und dann seinen Körper so dicht als möglich unter dessen niedere Seite schmiegen und drängen, war das Werk eines Augenblicks. Ehe jedoch Wildtöter dem Auge seiner Verfolger entschwand, stellte er sich auf die Höhe hin, und stieß ein Triumphgeschrei aus, als juble er über den Anblick des vor ihm liegenden Abhangs. Im nächsten Augenblick lag er unter dem Baum hingestreckt.
Sobald der junge Mann diese List ausgeführt, so überzeugte er sich auch, wie verzweifelt seine Anstrengungen gewesen, durch die Heftigkeit, womit alles in ihm pulsierte. Er hörte sein Herz klopfen, und sein Atem war wie das Arbeiten eines Blasebalgs in heftiger Bewegung. Indes gewann er den Atem wieder, und das Herz hörte bald auf, so zu klopfen, wie wenn es seine Haft und Schranken durchbrechen wollte. Man hörte jetzt die Fußtritte derer, welche sich auf der anderen Seite der Anhöhe herauf arbeiteten und bald kündigten Stimmen und Tritte die Ankunft der Verfolger an. Die Vordersten jauchzten, als sie die Höhe erreichten; dann fürchtend, ihr Feind werde ihnen, begünstigt durch den Abhang, entrinnen, sprang jeder auf den gefallnen Baum und stürzte sich in die Schlucht, in der Hoffnung, des Verfolgten ansichtig zu werden, ehe er die Tiefe erreiche. So folgte Hurone auf Hurone, bis Natty anfing zu hoffen, es werden alle an ihm vorbei sein. Aber andere folgten, bis wohl Vierzig über den Baum gesprungen waren, und dann zählte er sie, als sicherstes Mittel zu erfahren, wie viele noch zurück sein konnten. Bald waren alle in der Tiefe der Schlucht, volle hundert Fuß unter ihm, und Einige hatten sogar schon einen Teil des gegenüberliegenden Hügels erstiegen, als deutlich ward, dass man eine Nachforschung wegen der von ihm eingeschlagnen Richtung anstellte. Das war der kritische Moment, und einer von weniger festen Nerven, oder von minder sorgfältiger Schule und Zucht, würde ihn benutzt haben, um aufzustehen und zu fliehen. Nicht so Wildtöter. Er blieb noch immer ruhig liegen, beobachtete mit eifersüchtiger Wachsamkeit jede Bewegung drunten, und gewann schnell seinen Atem wieder.
Die Huronen glichen jetzt einer Meute von Hunden auf falscher Fährte. Wenig ward gesprochen, aber jeder rannte umher und untersuchte die abgestorbnen Bäume, wie der Hund nach der verlornen Witterung spürt. Die große Menge von Moccasins, welche des Weges gekommen, machte die Untersuchung schwierig, obgleich die Spur eines indianischen Fußes leicht zu unterscheiden war von dem freiern und weitern Schritt eines weißen Mannes. Im Glauben, dass keine Verfolger mehr zurück seien, und in der Hoffnung, sich ungesehen wegstehlen zu können, schwang sich Wildtöter plötzlich über den Baum hinüber, und fiel auf dessen höherliegende Seite. Dies Manöuver schien glücklich ausgeführt worden zu sein, und Hoffnung machte das Herz des Flüchtlings hoch klopfen. Auf Hände und Füße sich erhebend, nachdem er einen Augenblick den Tönen in der Schlucht gelauscht, um sich zu überzeugen, ob man ihn nicht gesehen, kletterte der junge Mann zunächst den höchsten Punkt des Hügels hinan, eine Strecke von nur zehn Schritten, in der Hoffnung, den Gipfel zwischen sich und seine Verfolger zu bekommen, und so gegen ihr Auge gedeckt zu sein. Auch dies ward ausgeführt, und er richtete sich jetzt auf, und lief rasch aber stet den höchsten Bergrücken entlang, in einer Richtung, entgegengesetzt der, in welcher er zuerst geflohen. Die Art und Weise der Rufe in der Schlucht jedoch machte ihn bald unruhig, und er sprang wieder auf den Gipfel, um zu rekognoszieren. Sobald er die Höhe erreicht hatte, ward er auch gesehen, und die Jagd begann von neuem. Da es auf dem ebnen Grund besser fortkommen war, vermied Wildtöter jetzt die Seite des Hügels und setzte seine Flucht dem Bergrücken entlang fort, während die Huronen, von der allgemeinen Formation des Landes schließend, erkannten, dass der Bergrücken bald in die Schlucht sich verlieren würde, und der letztern zueilten, als die leichteste Weise, dem Flüchtling vorzukommen. Zugleich wandten sich einige Wenige südlich, um ihm die Flucht nach dieser Richtung abzuschneiden, während andere ihm die Richtung dem Wasser zu abschnitten, um ihn zu hindern, am See hin seinen Rückzug zu nehmen, und auch nach Süden zu liefen.
Die Lage Wildtöters war jetzt kritischer als sie je gewesen. Er war in der Tat von drei Seiten eingeschlossen, und auf der vierten hatte er den See. Aber er hatte alle Aussichten wohl überlegt, und ergriff, selbst während der eiligsten Flucht, seine Maßregeln mit kaltem Blute. Wie gewöhnlich der Fall bei kräftigen Grenzmännern, konnte er es jedem einzelnen Indianer unter seinen Verfolgern im Laufen zuvortun, und sie waren ihm hauptsächlich furchtbar wegen ihrer großen Zahl, und der Vorteile, die ihnen ihre Stellung verschaffte; und er würde sich nicht besonnen haben, in gerader Linie, auf jedem gegebenen Punkt, auf und davon zu rennen, hätte er nur erst wieder die ganze Bande ordentlich hinter sich gehabt. Aber eine solche Aussicht zeigte sich nicht und konnte sich nicht zeigen; und als er merkte, dass er durch die Senkung des Bergrückens gegen die Schlucht hinabkam, bog er rasch um, in einem rechten Winkel mit seiner bisherigen Bahn, und rannte mit fürchterlicher Geschwindigkeit den Abhang herunter, der Küste zu. Einige seiner Verfolger kamen in gerader Linie ihm nachjagend, keuchend den Hügel herauf, während die Meisten sich immer noch in der Schlucht hielten, bei deren Ausgang sie ihm vorzukommen gedachten.
Wildtöter hatte jetzt einen anderen, obwohl verzweifelten Plan im Auge. Jeden Gedanken aufgebend, durch die Wälder zu entkommen, eilte er, was er konnte dem Canoe zu. Er wusste, wo es lag; konnte er es erreichen, so hatte er nur die Gefahr einiger Schüsse zu bestehen, und dann war der Erfolg sicher. Keiner von den Kriegern hatte die Waffen behalten, was ihre Schnelligkeit gehemmt haben würde, und die Gefahr kam entweder von den unsichern Händen der Weiber oder von denen eines halberwachsenen Knaben, obwohl von den letztern die meisten schon in heißer Verfolgung begriffen waren. Alles schien der Ausführung dieses Plans günstig, und da sein Weg jetzt fortwährend abwärts ging, flog der junge Mann mit