Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

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      Achtundzwanzigstes Kapitel.

      Nicht der Wittwe Trän’, nicht der Waisen Weh

      Hält die wilden Stürmer auf;

      Nicht dräuender Himmel, nicht schwellende See

      Hemmt des Piraten Lauf;

      Von Selbstsucht gestählt zu vermessenem Mut

      Wandeln sie hin durch Raub und Blut;

      An Leumund und Schande bange Gedanken

      Machen im Frevel sie nimmer wanken;

      Macht und Schätze durch Untat zu häufen nicht lass,

      Verlachen der Mitmenschen Furcht sie und Hass.

      Congreve.

      Wildtöter befand sich jetzt zwanzig Minuten in dem Canoe, und er harrte nachgerade mit einiger Ungeduld auf Zeichen des Beistands von seinen Freunden. Die Stellung des Bootes hinderte ihn noch immer, in einer anderen Richtung, als den See auf- oder abwärts zu sehen; und obwohl er wusste, dass seine Gesichtslinie nur hundert Schritte von dem Castell ab lag, überschritt sie doch in der Tat diese Entfernung, von der westlichen Seite der Gebäude aus gerechnet. Die tiefe Stille beunruhigte ihn auch, denn er wusste nicht, ob er sie auf Rechnung des zunehmenden Abstandes von den Indianern, oder einer neuen List schreiben sollte. Endlich, ermüdet von dem fruchtlosen Harren, kehrte sich der junge Mann auf seinem Rücken um, schloss die Augen und erwartete das Weitere in gefasster Ergebung und Ruhe. Wenn die Wilden ihren Rachedurst so völlig zu bemeistern vermochten, so war er entschlossen, sich ebenso ruhig zu verhalten wie sie, und sein Schicksal dem Einfluss der Strömungen und der Luft anzuvertrauen.

      Etwa zehn weitere Minuten mochten verflossen sein, während beide Teile sich so ruhig verhielten, als Wildtöter ein leises Geräusch zu hören glaubte, wie wenn Etwas an dem Boden des Canoe’s riebe. Er öffnete natürlich die Augen, in Erwartung das Gesicht oder den Arm eines Indianers aus dem Wasser sich erheben zu sehen, und fand, dass ein Laubdach gerade über seinem Kopf hing. Er sprang auf, und das Erste, was sein Auge erblickte, war Rivenoak, welcher dem langsamen Vorrücken des Bootes nachgeholfen und es an den Vorsprung herangezogen hatte; und das Anstreifen auf dem Strand war der Ton gewesen, welcher unsern Helden zuerst aufgeschreckt hatte. Der Wechsel in der Richtung des Canoe’s rührte ganz nur von der Unbeständigkeit der Luftströmungen und einigen Strudeln des Wassers her.

      Kommt, sagte der Hurone mit einer ruhig gebietenden Gebärde seinen Gefangenen auffordernd, an’s Land zu steigen, mein junger Freund ist herumgesegelt, bis er müde geworden ist; er wird vergessen, wieder zu laufen, wenn er nicht seine Beine gebraucht.

      Ihr habt den Vorteil davon, Hurone, versetzte Wildtöter, ruhig aus dem Canoe tretend, und seinem Führer geduldig auf den offenen Platz des Vorsprungs folgend, die Vorsehung hat Euch in unerwarteter Weise geholfen. Ich bin wieder Euer Gefangener, und Ihr werdet, hoff’ ich, gestehen, dass ich ebenso tüchtig darin bin, aus der Haft zu brechen, als Urlaube zu halten.

      Mein junger Freund ist ein Elentier! rief der Hurone. Seine Beine sind sehr lang; sie haben meinen jungen Männern Mühe gemacht. Aber er ist kein Fisch; er kann seinen Weg im See nicht finden. Wir schossen ihn nicht; Fische fängt man in Netzen, und tötet sie nicht mit Kugeln. Wenn er wieder ein Elentier wird, wird er wie ein Elentier behandelt werden.

      Ja, schwatzt nur, Rivenoak; rühmt und benutzt Euren Vorteil. Es ist Euer Recht, denke ich, und ich weiß, es ist Eure Gabe. Über den Punkt werden wir nicht weiter Worte wechseln; denn alle Menschen dürfen und müssen ihren Gaben folgen. Indessen, wenn Eure Weiber anfangen, mich zu necken und zu schmähen, was, wie ich glaube, bald geschehen wird, so mögen sie bedenken, dass, wenn ein Bleichgesicht sich um sein Leben wehrt, so lang es recht und mannhaft ist, er auch mit Anstand es fahren zu lassen weiß, wenn er fühlt, dass die Zeit gekommen. Ich bin Euer Gefangner; tut Euren Willen an mir.

      Mein Bruder hat einen langen Lauf gemacht auf den Bergen und eine angenehme Fahrt auf dem Wasser, versetzte Rivenoak milder, und lächelte dabei in einer Art, die, wie der andere wusste, friedliche Absichten verriet. Er hat die Wälder gesehen; er hat das Wasser gesehen; wo gefällt es ihm am besten? Vielleicht hat er genug gesehen, um seinen Sinn zu ändern und ihn geneigt zu machen, Vernunft zu hören.

      Sprecht, Hurone, Ihr habt Etwas in Gedanken, und je eher es gesagt ist, umso eher habt Ihr meine Antwort.

      Das ist gerade herausgesprochen! In den Reden meines Freundes, des Bleichgesichts, sind keine krummen Windungen, obwohl er ein Fuchs ist im Laufen. Ich will zu ihm sprechen! seine Ohren sind jetzt weiter offen als zuvor, und seine Augen sind nicht verschlossen. Die Sumach ist ärmer als je. Früher hatte sie einen Bruder und einen Gatten. Sie hatte auch Kinder. Die Zeit ging hin, und der Gatte brach auf nach den glücklichen Jagdrevieren, ohne Lebewohl zu sagen; er ließ sie allein mit seinen Kindern. Das konnte er nicht ändern, sonst hätte er es nicht getan; der Loup Cervier war ein guter Gatte. Es war lustig, das Wildpret, und die wilden Enten und Gänse, und Bärenfleisch zu sehen, das Winters in seiner Hütte hing. Es ist jetzt dahin; es hält sich nicht bei warmem Wetter. Wer soll es wieder bringen? Manche dachten, der Bruder werde seiner Schwester nicht vergessen, und er würde im nächsten Winter sorgen, dass die Hütte nicht leer bleibe. Wir glaubten dies; aber der Panther brüllte und folgte dem Gatten auf dem Pfade des Todes. Sie wetteifern jetzt Wer zuerst die glücklichen Jagdreviere erreiche. Einige meinen, der Luchs könne am schnellsten laufen, und Einige, der Panther können am weitesten springen. Die Sumach meint, beide werden so schnell und so weit reisen, dass keiner je zurückkomme. Wer soll sie und ihre Kinder ernähren? Der Mann, der ihren Gatten und ihren Bruder ihre Hütte verlassen hieß, damit für ihn Raum würde, hineinzugehen. Er ist ein großer Jäger, und wir wissen, dass das Weib nie Mangel leiden wird.

      Ja, Hurone, das ist bald abgemacht nach Euren Begriffen; aber den Gefühlen eines weißen Mannes geht es leidig gegen den Strich. Ich habe von Männern gehört, welche ihr Leben auf diese Weise retteten, und ich habe Solche gekannt, die den Tod einer solchen Art von Gefangenschaft vorziehen würden. Was mich betrifft, ich suche mein Ende nicht, aber ich suche auch die Ehe nicht.

      Das Bleichgesicht wird sich dies bedenken, während meine Leute sich zur Beratung anschicken. Man wird ihm sagen, was geschehen wird. Er bedenke, wie hart es ist, einen Gatten und einen Bruder zu verlieren. Geht; wenn wir Euch vor uns sehen wollen, wird man den Namen Wildtöter rufen.

      Dies Gespräch war ohne alle Zeugen in der Nähe der beiden Männer geführt worden. Von der ganzen Bande, von welcher vor Kurzem der Platz wimmelte, war nur Rivenoak sichtbar. Die Übrigen schienen den Ort ganz verlassen zu haben. Selbst die Geräte, Kleider, Waffen und sonstiges Zugehör des Lagers waren gänzlich verschwunden, und die Stelle wies keine andere Merkmale von dem Schwarm, der sich darauf vor einer Stunde noch umgetrieben, als die Spuren von den Feuern und Ruheplätzen, und die zerstampfte Erde, die noch ihre Fußtapfen zeigte. Eine so plötzliche und unerwartete Veränderung erregte in nicht geringem Grade Wildtöters Erstaunen und Unruhe, denn so Etwas war ihm während seiner ganzen Erfahrung unter den Delawaren nicht vorgekommen. Er vermutete jedoch, und mit Recht, dass ein Wechsel des Lagers beabsichtigt werde, und dass man das Geheimnisvolle dieser Bewegung zu Hilfe nehme, um auf seine Seele durch Furcht zu wirken.

      Rivenoak schritt den Gang zwischen den Bäumen dahin, sobald er gesprochen hatte, und ließ Wildtöter allein. Der Häuptling verschwand hinter dem Dickicht des Waldes, und ein Neuling in solchen Szenen hätte wähnen können, der Gefangene sei nunmehr ganz den Eingebungen seiner Klugheit überlassen gewesen. Aber der junge Mann kannte, während er einigermaßen betroffen war über den dramatischen Anstrich der Dinge, seine

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