Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

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bedroht gewesen war. Er war noch nicht geübt in den mitleidslosen Maßregeln der Kriegführung der Wilden, wovon er wenig wusste außer durch Überlieferung und Theorie, und es erschien ihm als ein unwürdiger Vorteil, einen unbewaffneten Feind anzugreifen. Seine Farbe war dunkler geworden, sein Auge sprühte grimmig, sein Mund war zusammengezogen und alle seine Kräfte gesammelt und gespannt; aber statt vorwärts zu gehen und zu feuern, ließ er seine Büchse sinken in der Art, wie ein Waidmann tut, der im Begriff ist, seinen Zielpunkt ins Auge zu fassen, und murmelte vor sich hin, selbst nicht wissend, dass er sprach:

      Nein, nein – das mag Kriegführung der Rothäute sein, aber es ist gegen die Gaben eines Christen. Mag der Elende laden, und dann wollen wir es abmachen wie Männer; denn das Canoe darf er und soll er nicht haben. Nein, nein! Zeit soll er haben zum Laden, und Gott wird sich des Rechts annehmen!

      Während dieser ganzen Zeit war der Indianer so mit sich und seinen Bewegungen beschäftigt, dass er nicht einmal wusste, dass sein Feind im Walde sich befand. Seine einzige Befürchtung war die, das Canoe möchte in Besitz genommen und weggeführt werden, ehe er gefasst wäre, dies zu verhindern. Er hatte instinktmäßig den Schutz des Baumes gesucht, befand sich aber nur wenige Schritte von dem Saum von Buschwerk entfernt, und konnte in einem Augenblick am Rande des Waldes sein, bereit zu feuern. Der Abstand zwischen ihm und seinem Feind betrug etwa fünfzig Schritte und die Bäume waren von der Natur so geordnet, dass der Blick durch kein Hindernis unterbrochen wurde, außer durch eben die Bäume, hinter welchen die beiden Feinde sich bargen.

      Sobald der Wilde seine Büchse geladen, sah er sich um, und schritt vor, unvorsichtig, in Betracht der wirklichen Stellung seines Feindes, aber verstohlen und behutsam in Bezug auf diejenige, worin er denselben fälschlich vermutete, bis er ganz frei und unbeschützt dastand. Jetzt trat Wildtöter hinter seinem Versteck hervor und rief ihn an.

      Hierher, Rothaut; hierher, wenn Ihr mich sucht, rief er ihm zu. Ich bin jung im Krieg, aber nicht so jung, dass ich auf einen freien, offenen Uferplatz träte, um mich wie eine Eule niederschießen zu lassen am hellen Tage. Es hängt von Euch ab, ob Friede oder Krieg zwischen uns ist; denn meine Gaben sind weiße Gaben, und ich gehöre nicht zu denen, die es für eine Heldentat halten, menschliche Sterbliche einzeln in den Wäldern zu erschlagen.

      Der Wilde war nicht wenig betroffen bei dieser plötzlichen Entdeckung der Gefahr, worin er schwebte. Er verstand jedoch ein Wenig Englisch, und merkte, wohin ungefähr des anderen Rede zielte. Auch war er zu wohl geübt und geschult, um Schrecken zu verraten, sondern er ließ den Kolben seiner Büchse auf den Boden sinken und machte, mit einem Wesen, das Zuversicht ausdrückte, eine Gebärde stolzer Höflichkeit. Alles das geschah mit der Selbstbeherrschung und Sicherheit eines Mannes, der keinen Menschen als über sich stehend anzuerkennen gewohnt ist. Aber während er seine Rolle mit so vollendeter Kunst spielte, machte doch der in ihm tobende Vulkan seine Augen sprühen und seine Nüstern sich dehnen, wie bei einem wilden Tier, das plötzlich gehindert wird, den todbringenden Sprung auszuführen.

      Zwei Canoe, sagte er, in den tiefen Gutturaltönen seiner Rasse, die gleiche Zahl Finger emporhaltend, um Missverständnisse zu verhüten, eins für Euch, eins für mich.

      Nein, nein, Mingo, so geht es nicht. Euch gehört keins; und Ihr sollt auch keines haben, so lang ich es verhindern kann. Ich weiß, es ist Krieg zwischen Eurem Volk und dem meinigen, aber das ist kein Grund, warum menschliche Sterbliche einander umbringen sollten, wie wilde Creaturen, die sich in den Wäldern begegnen; geht denn Eures Wegs und lasst mich den meinigen gehen. Die Welt ist groß genug für uns beide; und wenn wir uns in ehrlicher Schlacht begegnen, nun dann wird der Herr über unser Beider Schicksal verfügen!

      Gut! rief der Indianer, mein Bruder ein Missionär – großer Redner; alles von Manitou.

      Nicht so, nicht so, Krieger. Ich bin nicht gut genug für die Mährischen Brüder, und zu gut für die meisten anderen Vagabunden, die in den Wäldern herumpredigen. Nein, nein, ich bin nur ein Jäger, bis jetzt, obgleich es wohl möglich, ehe wieder Friede ist, dass ich Gelegenheit haben werde, einen Schlag gegen diesen und jenen von Euren Leuten zu führen. Doch wünsche ich, dass das in ehrlichem Gefecht geschehe, und nicht bei einem Hader um den Besitz eines elenden Canoe.

      Gut! – Mein Bruder sehr jung – aber sehr weise. Kleiner Krieger – großer Redner. Häuptling, manchmal im Rate.

      Ich weiß das nicht, sage das auch nicht, Indianer, versetzte Wildtöter, etwas errötend bei dem schlechtverhehlten Sarkasmus in dem Benehmen des anderen, ich sehe einem Leben in den Wäldern entgegen, und ich hoffe nur, es werde ein friedliches sein. Alle jungen Männer müssen den Kriegspfad betreten, wenn sich dazu Gelegenheit bietet, aber Krieg ist nicht notwendig Metzelei. Von dieser habe ich in der letzten Nacht genug gesehen, um zu wissen, dass die Vorsehung sie mit Missfallen ansieht; und ich fordre Euch jetzt auf, Eurer Wege zu gehen, wie ich der meinigen gehen will, und hoffe, dass wir als Freunde scheiden.

      Gut! Mein Bruder hat zwei Skalpe – graues Haar unter dem anderen. Alte Weisheit – junge Zunge.

      Hier trat der Wilde zuversichtlich näher, die Hand ausstreckend, sein Angesicht lächelnd, und seine ganze Haltung zeigte Freundschaft und Achtung. Wildtöter nahm die dargebotene Freundschaft in geeigneter Art an, und sie schüttelten sich herzlich die Hände, jeder bestrebt, den anderen von seiner Aufrichtigkeit und Friedensliebe zu überzeugen.

      Jeder das Seinige haben! sagte der Indianer, mein Canoe mein; Euer Canoe Euer; geht zu sehen; wenn’s Euer, behaltet’s; wenn’s mein, ich behalten.

      Das ist billig, Rothaut; aber Ihr müsst im Irrtum sein, wenn Ihr das Canoe für Euer Eigentum haltet. Jedoch, sehen ist glauben, und wir wollen an den Strand hinunter gehen, wo Ihr mit eignen Augen schauen könnt; denn wahrscheinlich werdet Ihr Euch nicht entschließen, den meinigen nicht ganz zu vertrauen.

      Der Indianer ließ seinen Lieblingsausruf: ›Gut!‹ vernehmen, und dann schritten sie neben einander der Küste zu. In dem Benehmen Beider war kein Misstrauen sichtbar; der Indianer ging voran, als wollte er seinem Begleiter zeigen, dass er sich nicht fürchte, ihn in seinem Rücken zu haben. Als sie den freien Platz erreichten, deutete Jener auf Wildtöters Boot und sagte mit Nachdruck:

      Das nicht mein – Bleichgesichts Canoe; nicht roten Mannes. Will nicht andrer Leute Canoe – will nur mein eignes.

      Ihr seid im Irrtum, Rothaut, Ihr seid ganz im Irrtum. Dies Canoe war in des alten Hutters Verwahrung und ist sein, nach allen Gesetzen und Rechten, roten oder weißen, bis der Eigentümer kommt, es zu fordern. Da sind die Sitze und die Fugung der Barke, die für sich selbst sprechen. Kein Mensch hat je gesehen, dass ein Indianer solche Arbeit gemacht.

      Gut. Mein Bruder wenig alt – dicke Weisheit. Indianer es nicht machen. Weißen Mannes Arbeit.

      Ich bin froh, dass Ihr so denkt, denn die Behauptung des Gegenteils hätte böses Blut zwischen uns gemacht; denn freilich hat jeder das Recht, von dem Seinigen Besitz zu nehmen. Ich will nur gleich das Canoe hinausschieben aus dem Bereich des Streites, als der kürzeste Weg, Schwierigkeiten ins Reine zu bringen.

      Unter diesen Worten setzte Wildtöter einen Fuß auf das Ende des leichten Bootes, gab ihm einen kräftigen Stoß, und trieb es damit hundert Fuß weit oder mehr in den See hinein, wo es in die rechte Richtung kommend, notwendig an dem Landvorsprung vorbeischwimmen musste, und nicht mehr in Gefahr kam, die Küste zu berühren. Der Wilde stutzte bei diesem entschiedenen und kurzangebundenen Verfahren, und sein Begleiter sah, dass er einen heftigen und trotzigen Blick auf sein eignes Canoe, oder dasjenige warf, das die Ruder enthielt. Die Veränderung in seiner Miene jedoch währte nur einen Augenblick, und dann nahm der Irokese wieder sein freundliches Wesen an, mit einem Lächeln der Zufriedenheit.

      Gut! wiederholte er mit stärkerem Nachdruck als je. Junges Haupt – alter Verstand. Wisst, wie einen Hader abmachen. Lebt wohl, Bruder. Er

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