Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

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Werkzeugs; doch hatten sie Übung genug darin, über Ströme in dieser Art zu setzen, dass man sicher sein konnte, sie würden einen Floß bauen, falls sie es geraten fänden, sich den Gefahren eines Angriffs bloßzustellen. Der Tod ihres Kriegers konnte ein hinreichender Sporn, jedoch auch eine Warnung sein; Wildtöter aber hielt es für mehr als nur möglich, dass die nächste Nacht die Dinge, und zwar eben in solcher Weise, zur Entscheidung bringen würde. Diese Ahnung ließ ihn die Anwesenheit und den Beistand seines Mohikanischen Freundes sehnlichst wünschen, und war der Grund, dass er der Stunde des Sonnenuntergangs mit steigendem Verlangen entgegensah.

      Als der Tag vorrückte, brachte die Gesellschaft im Castell ihre Plane zur Reife, und traf ihre Vorkehrungen. Judith war sehr tätig, und schien Freude daran zu finden, ihrem neuen Bekannten mit Rat und Auskunft an die Hand zu gehen; denn seine Gleichgültigkeit gegen Gefahr, seine männliche Hingebung für sie und ihre Schwester, sein redliches Wesen und seine innige Treuherzigkeit hatten schnell ihre Einbildungskraft und ihr Gemüt gewonnen. Obgleich die Stunden in gewisser Hinsicht Wildtötern lang vorkamen, fand sie doch Judith nicht so, und als die Sonne sich gegen die tannenbekleideten Spitzen der westlichen Berge zu senken begann, äußerte sie unverhohlen die Überraschung, die sie empfand, den Tag so bald zu Ende gehen zu sehen. Hetty dagegen war trübnachdenklich und schweigsam. Sie war nie sehr redselig, oder wenn sie gelegentlich mitteilsam wurde, so war dies nur die Folge einer vorübergehenden Aufregung, welche ihr argloses Gemüt in Spannung und Bewegung setzte; aber an diesem hochwichtigen Tage schien sie ganze Stunden lang den Gebrauch der Zunge gänzlich verloren zu haben. Besorgnis wegen ihres Vaters drückte sich im Wesen der beiden Töchter nicht auffallend aus. Keine schien ernstlich ein größeres Unheil zu befürchten, als Gefangenschaft, und ein oder zweimal ließ Hetty, wenn sie sprach, die Erwartung durchblicken, Hutter werde Mittel finden, sich selbst in Freiheit zu setzen. Obgleich Judith in diesem Punkt weniger sanguinisch war, äußerte doch auch sie die Hoffnung, es würden Vorschläge wegen eines Lösegeldes kommen, wenn die Indianer entdeckten, dass das Castell ihren Listen und Anschlägen trotze. Wildtöter jedoch behandelte diese flüchtigen Vermutungen als die unverdauten Einbildungen und Träume von Mädchen, und traf seine Anordnungen so besonnen und brütete so ernst über der Zukunft, als wären sie nie über ihre Lippen gekommen.

      Endlich kam die Stunde, wo es notwendig wurde, sich an den mit dem Mohikaner verabredeten Ort zu begeben, – oder mit dem Delawaren, wie Chingachgook häufiger genannt wurde. Da der Plan von Wildtöter reiflich entworfen und seinen Gesellschafterinnen umständlich mitgeteilt worden war, machten sich alle drei mit Einsicht und Übereinstimmung an dessen Ausführung. Hetty trat in die Arche, band zwei von den Canoe’s zusammen, trat in eins, und ruderte bis zu einer Art von Durchfahrt in den Palisaden, welche das Gebäude umgaben, durch welche sie beide führte; dann legte sie sie unter dem Hause an Ketten, welche innen im Gebäude befestigt waren. Diese Palisaden waren fest in den Schlamm getriebene Baumstämme, und dienten dem gedoppelten Endzweck teils einer kleinen Einfriedigung, die eben zu diesem Behufe benutzt wurde, teils dem Zwecke, Feinde, die sich etwa in Booten näherten, in einer kleinen Entfernung sich vom Leibe zu halten. Canoe’s in solchen Dock’s waren gewissermaßen dem Anblick entzogen, und da die Durchfahrt gehörig verrammelt und befestigt war, wäre es eine nicht leichte Aufgabe gewesen, sie wegzubringen, wenn man sie auch gesehen hätte. Ehe jedoch die Durchfahrt geschlossen wurde, fuhr auch Judith mit dem dritten Boot in die Einfriedigung, wärend Wildtöter innen über ihren Häuptern geschäftig war, die Türe und die Fenster innen zu verriegeln. Da alles massiv und stark war, und kleine Bäume als Riegel gebraucht wurden, hätte es, nachdem Wildtöter fertig war, eine oder zwei Stunden erfordert, in das Haus zu brechen, wenn sich auch die Angreifer aller Werkzeuge außer der Art bedient, und ihnen niemand Widerstand geleistet hätte. Diese Sorgfalt für Sicherstellung rührte daher, dass Hutter ein oder zweimal von den gesetzlosen Weißen der Grenze während seiner häufigen Abwesenheiten von Haus war beraubt worden.

      Sobald innen alles fest war im Hause, zeigte sich Wildtöter an einer Falltüre, von wo er in das Canoe Judiths hinabstieg. Hierauf verschloss er die Türe mit einer massiven Krampe und einem derben Vorhängeschloss. Dann ward Hetty in das Canoe aufgenommen, das vor die Palisaden hinausgeschoben wurde. Die nächste Vorsichtsmaßregel war, das Tor zu schließen, und die Schlüssel wurden in die Arche gebracht. Jetzt waren die drei von dem Hause ausgeschlossen, in das man nur mit Gewalt eindringen konnte, oder auf die Weise, die der junge Mann gewählt, als er es verließ.

      Das Glas hatte man gleich zuerst mit herausgenommen, und Wildtöter besichtigte zunächst aufs sorgfältigste die ganze Küste des See’s, soweit seine Stellung es gestattete. Kein lebendiges Wesen war sichtbar, einige wenige Vögel ausgenommen, und auch diese flatterten in den Schatten der Bäume herum, als scheuten sie sich, der Hitze eines schwülen Nachmittags sich auszusetzen. Alle die nächsten Landvorsprünge insbesondere wurden einer scharfen Beobachtung unterworfen, um sich zu versichern, dass kein Floß angefertigt werde; das Ergebnis war überall dasselbe Bild ruhiger Einsamkeit. Wenige Worte werden die größte Verlegenheit in der Lage unserer Gesellschaft erklären. Selbst der Beobachtung jedes lauernden Auges ausgesetzt, sahen sie sich die Bewegungen ihrer Feinde durch den Schleier und Vorhang eines dichten Waldes entzogen. Während die Einbildungskraft sehr geneigt sein musste, den letztern mit mehr Kriegern zu bevölkern, als er in der Tat enthielt, musste ihre Schwäche Allen, die etwa einen Blick in dieser Richtung auf den See warfen, zu sichtbar sein.

      Es rührt sich doch Nichts! rief Wildtöter, als er endlich das Fernglas senkte, und sich anschickte in die Arche zu treten, wenn die Vagabunden auf Unheil sinnen in ihren Gemütern, so sind sie zu listig, es merken zu lassen; zwar mag ein Floß in den Wäldern zugerüstet werden, aber es ist noch nicht zum See herunter gebracht. Sie können nicht erraten, dass wir im Begriff stehen, das Castell zu verlassen, und wenn auch, so wissen sie doch nimmermehr, wohin wir wollen.

      Das ist so wahr, Wildtöter, erwiderte Judith, dass jetzt, nachdem alles bereit ist, wir uns sofort keck und ohne Furcht verfolgt zu werden, ans Werk machen dürfen – sonst versäumen wir unsre Zeit!

      Nein, nein – die Sache will vorsichtig behandelt sein – denn obgleich die Wilden im Dunkel sind, was Chingachgook und den Felsen betrifft, so haben sie doch ihre Augen und Beine, und sehen, in welcher Richtung wir steuern, und werden uns gewiss folgen. Ich will sie jedoch irre zu führen suchen, indem ich das Vorderteil der Fähre nach allen Richtungen hin wende, bald dahin bald dorthin, bis sie müde Füße bekommen, und es satt haben, uns nachzutraben.

      So weit es in seiner Macht stand, hielt Wildtöter getreulich Wort. In weniger als fünf Minuten nach jener Rede war die ganze Gesellschaft in der Arche und in Bewegung. Es wehte ein gelindes Lüftchen von Norden; und keck das Segel aufziehend, brachte der junge Mann die Spitze des ungefügen Fahrzeuges in eine solche Richtung, dass, mit einer reichlichen aber notwendigen Einrechnung des Abfalls, es ein paar Meilen weiter unten am See, auf dessen östlicher Seite, an die Küste gelangen musste. Das Segeln der Arche war nie sehr schnell, obgleich es bei ihrem geringen Tiefgang nicht schwer war, sie in Bewegung zu setzen, oder mit ihr drei oder vier Meilen in der Stunde zu machen. Die Entfernung zwischen dem Castell und dem Fels betrug wenig Mehr als zwei Stunden. Bekannt mit der Pünktlichkeit der Indianer, hatte Wildtöter seine Berechnungen genau gemacht, und sich etwas mehr Zeit, als notwendig war, um den Ort der Verabredung zu erreichen, gegeben, in der Absicht, seine Ankunft zu verzögern oder zu beschleunigen, wie es erforderlich wäre. Als er das Segel aufzog, stand die Sonne über den westlichen Bergen in einer Höhe, die noch etwas mehr als zwei Stunden Tag versprach, und wenige Minuten überzeugten ihn, dass die Bewegung der Fähre seinen Berechnungen und Erwartungen entspreche.

      Es war ein prachtvoller Juniusabend, und nie glich der einsame Wasserspiegel weniger einem Schauplatz von Kampf und Blutvergießen. Der leise Wind drang kaum herab bis zu dem Bette des See’s, und schwebte nur darüber hin, als scheute er sich, seine tiefe Ruhe zu stören, oder seine spiegelglatte Fläche zu kräuseln. Selbst die Wälder erschienen wie schlummernd in der Sonne, und einige Lagen flockigter Wolken hatten Stunden lang am nördlichen Horizont sich gelagert, wie haftend in der Atmospäre, hier nur zur Verschönerung der Szene angebracht. Einige Wasserhühner streiften gelegentlich über das Wasser, und ein einziger Rabe war sichtbar,

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