Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

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Klagen anbetrifft, aber damit wird der Triumph der Vagabunden enden; nichts Geringeres, als wenn ihn Gott den Teufeln Preis gibt, kann einen ehrlichen Mann seiner Farbe und seiner Pflicht untreu machen.

      Hetty hörte mit großer Aufmerksamkeit zu, und ihr mildes, aber sprechendes Gesicht verriet lebhafte Teilnahme an der so vorläufig geschilderten Todesqual des künftigen möglichen Dulders. Anfänglich schien sie verlegen, wie sie sich benehmen sollte; dann ergriff sie eine Hand Wildtöters und empfahl ihm dringend und liebevoll, ihre Bibel zu borgen und darin zu lesen, während ihn die Wilden mit ihren Martern peinigten. Als der Andre redlich gestand, dass das Lesen über sein Vermögen gehe, erbot sie sich sogar, bei ihm zu bleiben, und selbst diesen heiligen Dienst zu versehen. Das Anerbieten ward freundlich abgelehnt, und da Rivenoak im Begriff stand, wieder zu ihnen zu treten, bat Wildtöter das Mädchen, ihn zu verlassen, wobei er ihr jedoch nochmals einschärfte, denen in der Arche zu sagen, dass sie volles Vertrauen in seine Treue setzen sollten. Jetzt entfernte sich Hetty und näherte sich der Gruppe von Weibern mit solcher Zuversicht und Selbstbeherrschung, als wäre sie eine Eingeborne des Stammes. Andrerseits nahm der Hurone seinen Sitz neben dem Gefangenen wieder ein, und fuhr fort, ihm mit all der tückischen Schlauheit eines geübten indianischen Ratsmannes Fragen vorzulegen, während der andere seine List zu Schanden machte mit den Mitteln, die, wie man weiß, auch die wirksamsten sind, die Feinheit der anspruchsvolleren Diplomatie der Zivilisation zu vereiteln – oder sich in seinen Antworten auf die Wahrheit und die Wahrheit allein, beschränkte.

      Achtzehntes Kapitel.

      So starb sie. Nie wird sie erfahren

      Mehr Schmerz und Schmach; unfähig, dass sie trägt

      Die inn´re Last im Lauf von Monden, Jahren,

      Gleich kältern Herzen, bis ins Grab sie legt

      Das Alter. Ihre Tag’ und Freuden waren

      Kurz, aber schön, wie sie das Schicksal pflegt

      Nicht lang zu gönnen. Doch am Meeresstrand

      Schläft sie nun wohl, wo sie sich gern befand.

      Byron.

      Die jungen Männer, die bei Hetty’s plötzlichem Erscheinen auf Kundschaft waren ausgesandt worden, kehrten bald zurück mit dem Bericht, dass es ihnen nicht gelungen, irgend Etwas zu entdecken. Einer von ihnen war sogar am Strand bis an den Platz, der der Arche gegenüber lag, hingegangen, aber die Dunkelheit hatte dies Fahrzeug seinen Blicken gänzlich entzogen. Andre hatten in verschiedenen Richtungen sich umgesehen, und überall hatten sie nur die Stille der Nacht mit dem Schweigen und der Einsamkeit der Wälder vermählt gefunden.

      Man glaubte daher, das Mädchen sei, wie bei ihrem ersten Besuch und in einem ähnlichen Zweck, allein gekommen. Die Irokesen wussten nicht, dass die Arche das Castell verlassen hatte, und es waren mittlerweile Bewegungen im Plane, wenn nicht schon in wirklicher Ausführung begriffen, welche auch das Gefühl der Sicherheit mächtig verstärkten. Eine Wache ward daher ausgestellt, und alle außer den Schildwachen schickten sich zum Schlafe an.

      Man hatte hinlängliche Sorge getroffen, den Gefangenen sicher verwahrt zu halten, ohne ihm unnötige Leiden anzutun, und Hetty gestattete man, sich unter den indianischen Mädchen so gut sie konnte, eine Schlafstätte zu suchen. Die freundliche Dienstfertigkeit Hist’s fand sie freilich nicht, obwohl ihr Charakter nicht bloß gegen Unbilden und Gefangenschaft sie sicher stellte, sondern ihr auch eine Berücksichtigung und Achtung verschaffte, vermöge der sie, was Bequemlichkeit betraf, völlig den wilden aber gutmütigen Geschöpfen um sie her gleichgestellt wurde. Man gab ihr eine Haut, und sie machte sich selbst ihr Bett zurecht aus einem Haufen von Zweigen, ein wenig beiseite von den Hütten. Hier lag sie bald, wie alle um sie her, in tiefem Schlafe.

      Es waren jetzt dreizehn Männer bei der Truppe, und je drei auf einmal hielten Wache. Einer jedoch blieb im Schatten, nicht weit vom Feuer, zurück. Seine Obliegenheit war, den Gefangnen zu bewachen, dafür Sorge zu tragen, dass das Feuer nicht so aufflackerte, dass es den Platz beleuchtete, und doch es nicht ganz erlöschen zu lassen, und auf den Zustand des Lagers überhaupt ein wachsames Auge zu haben. Ein Zweiter ging von einem Strand zum anderen herüber und hinüber, und durchkreuzte die Basis der Landspitze, während der dritte langsam an dem äußersten Rand der Küste auf- und abschritt, um eine Wiederkehr der Überraschung, die schon einmal in dieser Nacht stattgefunden, zu verhüten. Diese Einrichtung war keineswegs gewöhnlich bei Wilden, die sich in der Regel mehr auf die Heimlichkeit ihrer Bewegungen, als auf eine derartige Wachsamkeit verlassen; aber sie war veranlasst durch die eigentümlichen Umstände, in welchen sich die Huronen eben jetzt befanden. Ihre Stellung war ihren Feinden bekannt, und sie konnte nicht wohl geändert werden zu einer Stunde, welche Schlaf und Ruhe verlangte. Vielleicht setzten sie auch hauptsächlich ihr Vertrauen auf das, was, wie sie für gewiss zu wissen glaubten, weiter aufwärts auf dem See vorging, und was, wie sie wähnten, sämtlichen in Freiheit befindlichen Bleichgesichtern nebst ihrem einzigen indianischen Bundesgenossen alle Hände voll zu tun geben würde. Auch wusste vermutlich Rivenoak, dass, so lange er den Gefangenen behielt, er den Gefährlichsten von allen seinen Feinden in Händen hätte.

      Die Sicherheit, mit welcher diese an Wachsamkeit oder an ein Leben, dessen Ruhe oft gestört wird, gewöhnten Menschen einschlafen, ist eines der nicht am wenigsten merkwürdigen Phänomene unsers geheimnisreichen Daseins. Nicht sobald ruht der Kopf auf dem Pfühl, so ist auch das Bewusstsein entschwunden; und doch, zur erforderlichen Stunde, scheint der Geist den Körper aufzuwecken, so rasch und sicher, als hätte er die Zeit über Schildwache bei ihm gestanden. Es kann kein Zweifel darüber obwalten, dass diejenigen, die so ihren Schlummer abbrechen, aufwachen vermöge der Macht des Gedankens über die Materie, obwohl die Art und Weise, wie diese Macht, dieser Einfluss geübt wird, unsrer Forschbegier verborgen bleiben muss, bis er einst, falls diese Stunde je eintritt, wird erklärt werden durch die vollständige Erleuchtung der Seele hinsichtlich aller menschlichen Räthsel. Dies war nun auch der Fall bei Hetty Hutter. Für so schwach auch der immaterielle Bestandteil ihres Wesens galt, war er doch kräftig genug, ihre Augen um Mitternacht zu öffnen. Um diese Stunde wachte sie auf, verließ ihr Lager, aus Zweigen und einer Haut bestehend, schritt arglos und offen zu der Glut des Feuers, und fachte diese ein wenig an, da die Kühle der Nacht und der Wälder, in Verbindung mit einem über die Maßen kunstlosen Bett, sie ein wenig frieren gemacht hatte. Als die Flamme aufloderte, beleuchtete sie das braune Gesicht des wachehaltenden Huronen, dessen dunkle Augen bei diesem Licht blitzten wie die Augen des Panthers, der mit Feuerbränden zu seiner Höhle verfolgt wird. Aber Hetty fühlte keine Furcht, und sie näherte sich dem Platz, wo der Indianer stand. Ihre Bewegungen waren so natürlich, und so gänzlich frei von der verstohlenen Art der List oder Täuschung, dass er dachte, sie sei nur aufgestanden wegen der Kälte der Nacht, ein in einem Bivouak nicht seltenes Vorkommnis, und ein solches, das vielleicht unter allen am wenigsten Verdacht zu erregen geeignet ist. Hetty sprach zu ihm, aber er verstand kein Englisch, dann starrte sie beinahe eine Minute den schlafenden Gefangenen an, und entfernte sich dann langsam, Trauer und Betrübnis in ihrem Wesen.

      Das Mädchen nahm sich nicht die Mühe, ihre Bewegungen zu verhehlen. Alle schlauen Auskunftsmittel dieser Art gingen gänzlich über ihr Vermögen; doch war ihr Schritt von Natur leicht und kaum hörbar. Wie sie die Richtung nach der äußersten Landspitze, oder nach dem Platz einschlug, wo sie bei ihrem ersten Abenteuer gelandet, und wo Hist sich eingeschifft hatte, sah die Schildwache ihre leichte Gestalt allmälig im Dunkel verschwinden, ohne darüber unruhig zu werden oder ihre Stellung zu ändern. Der Indianer wusste, dass andere auf Wache ausgestellt waren, und glaubte nicht, dass diejenige, die zweimal freiwillig ins Lager gekommen war, und es schon ganz offen verlassen hatte, sich durch die Flucht ihnen werde zu entziehen suchen. Kurz, das Tun und Treiben des Mädchens erregte nicht mehr Aufmerksamkeit, als das irgend einer geistesschwachen Person in zivilisierten Ländern erregen würde, während

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