Butler Parker 104 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 104 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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gerade …“

      Sie nickten sich zu, rannten quer über die Straße und erreichten die Ecke. Natürlich konnten sie den Austin nicht mehr sehen. Der kleine Wagen war wohl längst in eine der vielen Querstraßen abgebogen.

      Es dauerte knapp eine Viertelstunde, bis die beiden Männer herauskamen und den dicken Mann abschirmten. Dan Hodner, der ihr eine glänzende Karriere versprochen hatte, schien unverletzt zu sein. Die drei Männer stiegen in einen Volvo und fuhren sofort los. Am Steuer des Volvo, der vorgefahren war, saß ein kleiner, schmaler Mann mit hoher Stirnglatze.

      Natürlich prägte Kathy Porter sich die Nummer dieses Wagens ein, der laut Kennzeichen in Liverpool registriert war.

      Die junge Dame ließ den servierten Tee stehen und beeilte sich, zurück ins Majestic zu kommen. Sie konnte sich vorstellen, daß Mylady bereits ungeduldig geworden war. Die Chefin wollte ja gegen Abend wieder zurück in London sein.

      Als sie die Straße hinunterschritt, merkte sie nicht, daß sie von einem gemütlich aussehenden Mann verfolgt wurde. Dieser rundliche Typ sah aus wie ein Rentner und hatte die Augen einer Giftschlange.

      *

      „Ein wunderschöner Badeort“, schwärmte Agatha Simpson. Sie stand auf dem Balkon ihres Hotelzimmers und ergötzte sich am Anblick der See, doch sowohl Butler Parker als auch Kathy Porter wußten genau, daß die streitbare Dame nicht an die Schönheit der Natur und des Wassers dachte.

      Sie war wieder mal sehr angeregt und freute sich auf einen Kriminalfall, der noch einige böse Überraschungen zu bieten schien. Kathy Porter hatte von ihren Erlebnissen mit Dan Hodner berichtet. Weder Parker noch Mylady wußten mit diesem Namen etwas anzufangen, doch der Butler hatte bereits seine Verbindungen zu gewissen hohen Polizeioffizieren spielen lassen. Er hoffte, auf diesen Umwegen etwas über den dicken Mann zu erfahren.

      Während Lady Simpson sich ins Hotelzimmer zurückbegab, studierte Parker noch immer das silberne Kettchen.

      Die Glücksbringer gaben wenig her, es handelte schlicht gesagt um Kitsch, wie man ihn an allen Andenkenbuden unter anderem erstehen kann. Da waren zwei superkleine Fausthandschuhe aus Plastik, ein Eispickel für Hochgebirgstouren in Kleinstausgabe. Glücksschweinchen und Kleeblätter. Der Träger des Kettchens schien von den Realitäten des Lebens nicht viel zu halten und bemühte sein Glück.

      Die eigentlichen Anhänger hingegen gaben mehr her.

      Sie waren bunt emailliert und belegten, welche Städte der Besitzer des Kettchens wohl schon mit seinem Besuch beehrt hatte. Blackpool war darin und erstaunlicherweise auch Orte und Städte in Nordirland. Da waren Dublin, Drogheda, Balbriggan und schließlich Bray.

      „Sie lassen sich sehr viel Zeit, Mister Parker“, beschwerte sich Agatha Simpson grollend. „Wollen Sie mir nicht endlich sagen, was das Kettchen uns mitzuteilen hat?“

      „Der Besitzer besagten Kettchens, Mylady, muß einen regen Fährverkehr mit der Isle of Man und Nordirland unterhalten“, kommentierte Parker seine Entdeckung.

      „Ist das alles?“ Agatha Simpson war nicht sehr zufrieden.

      „Zudem lautet sein Vorname Ray“, teilte der Butler weiter mit und tippte auf das flache Namensschild. „Er erhielt dieses Kettchen offensichtlich von einer gewissen Helen.“

      „Warum unternehmen wir dann nichts?“

      „Denken Mylady an bestimmte Unternehmen?“ fragte Parker vorsichtig.

      „Spüren Sie diesen Ray und diese Helen auf“, ordnete Agatha Simpson an, „besonders schwer kann das doch wohl nicht sein. Ich möchte wetten, daß die fünf jungen Lümmel auf dem Campingplatz beheimatet sind.“

      „Ich werde mich umgehend darum kümmern, Mylady.“

      „Wir werden uns darum kümmern“, entschied die Dame mit der detektivischen Ader. „Glauben Sie wirklich, ich bliebe hier im Hotel? Ich würde mich ja zu Tode langweilen.“

      Parker hatte keine Gelegenheit mehr, mit Lady Simpson über diesen Punkt zu diskutieren, denn der Empfang des Hotels rief an und meldete die Anwesenheit eines gewissen Inspektor Griffins.

      „Was will denn dieser Schafskopf von uns?“ Agatha Simpson konnte sich mitunter sehr deutlich ausdrücken. Es war Parker klar, daß sie den Inspektor nicht mochte. Sie hielt ihn für einen Schematiker, doch Parker sah die Sache erheblich anders. Seiner Ansicht nach war Griffins ein qualifizierter Praktiker.

      Die Begrüßung durch Inspektor Griffins fiel erstaunlich respektvoll aus. Warum, sollte sich bald zeigen. Er war von London aus informiert worden, mit welch einem Trio er es zu tun hatte, mit einem Trio, dessen Dienste schon häufig höchste Regierungsstellen gerne in Anspruch nahmen.

      „Ich bin vom Yard angerufen worden“, berichtete Griffins. „Ich glaube, Sie brauchen eine Auskunft über einen gewissen Dan Hodner, nicht wahr?“

      „Warum fragen Sie, wenn Sie’s bereits wissen?“ knurrte Lady Simpson den Inspektor an.

      „Nun, im Yard weiß man so gut wie nichts.“ Inspektor Griffins ließ sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. „Hodner ist in jungen Jahren in zwei Fällen wegen leichten Diebstahls vorbestraft worden. Jugendsünden, unerhebliche Fälle.“

      „Das kann ich einfach nicht glauben. Mehr weiß man im Yard nicht?“ Agatha Simpson ärgerte sich deutlich. Sie hatte mehr erwartet.

      „Ich könnte Ihnen mit mehr dienen.“ Griffins schmunzelte und nahm Platz, ohne dazu aufgefordert worden zu sein.

      „Muß ich jetzt einen Kniefall vor Ihnen tun?“ fauchte Mylady den amtlichen Besucher an.

      „Geschenkt, Mylady!“ Griffins schmunzelte behäbig. „Ich möchte eine ältere Dame nicht unnötig strapazieren.“

      Lady Agatha stutzte, musterte den Inspektor mit scharfem Blick und lachte plötzlich schallend.

      „Gewonnen“, sagte sie dann. „Sie haben den Biß, den ich schätze.“

      „Dagegen weiß ich nicht, wie Sie an Hodner geraten sind.“

      „Ist das hier an der Küste ein bekannter oder berüchtigter Name?“ Lady Simpson wollte nicht mit der Sprache heraus.

      „Sie haben ihn hier in Lytham St. Annes kennengelernt?“ Griffins ließ sich nicht ablenken.

      „Miß Porter, meine Sekretärin, kann sich jederzeit von ihm anstellen lassen. Er bietet ihr einen Vertrag als Tänzerin.“

      „Dann können Sie Karriere machen“, antwortete der Inspektor. „Verbindungen und Möglichkeiten dazu besitzt Hodner.“

      „Er sprach mich am Strand an“, präzisierte Kathy und nahm den warnenden Blick Parkers wahr. Sie wußte, was sie nicht erzählen sollte. „Ich bin natürlich nicht darauf eingegangen.“

      „Aber Sie sind zusammen mit ihm in eine Hotelbar gegangen, nicht wahr?“ Griffins wußte erstaunlich viel.

      „Er lud mich ein.“

      „Von dem Schuß auf Hodner haben Sie nichts mitbekommen, wie?“

      „Schuß?“

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