Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman. Patricia Vandenberg

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Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman - Patricia Vandenberg Das Amulett Staffel

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Treppe und musterte Fabian mit finsterem Blick. Es mochte wohl die Gegenwart seiner Mutter sein, die ihn bestimmte, kein abweisendes Wort zu sagen.

      »Gestattest du bitte, Mama, daß ich mich mit Herrn Dr. Bredow in den Salon zurückziehe?« fragte er wie ein Schuljunge. Sie nickte leidig.

      Der Salon war wie die Halle sehr vornehm aber ebenso unpersönlich eingerichtet.

      »Ich wüßte zwar nicht, was wir noch miteinander zu schaffen haben«, begann Johannes Kunz steif das Gespräch, »aber ich wollte vor meiner Mutter keine Debatte heraufbeschwören.«

      Fabian betrachtete ihn erst einmal genau. Er wirkte sympathisch, wenn auch etwas gehemmt und viel unsicherer, als man es von einem Mann in einer solchen Position erwartete.

      Er war nervös, aber er wich dem Blick seines Besuchers nicht aus.

      »Ich möchte gleich betonen, daß ich in keiner persönlichen Beziehung zu Fräulein Maresch stehe«, versicherte Fabian. »Ich kenne sie, weil ich gestern das Glück hatte, ihr das Leben zu retten «

      Johannes Kunz wurde blaß. »Was soll das heißen?«

      »Daß sie den Tod suchte«, erklärte Fabian unumwunden. »Zufällig befand ich mich mit meiner Verlobten an dem See, den sie sich für dieses traurige Unternehmen ausgewählt hatte. Verzeihen Sie, daß ich

      das so schonungslos sage, aber ich möchte, daß Sie mich

      anhören. Das Mädchen war

      völlig verzweifelt. Meine Verlobte hat sie bei sich aufgenommen, und ich beschäftige sie in meiner Kanzlei. Das andere möchte ich Ihnen erst sagen, wenn ich weiß, wie Sie

      heute zu Fräulein Maresch stehen. «

      Johannes Kunz verschränkte seine Hände auf dem Rücken. Mit schweren Schritten ging er durch den Raum.

      »lch bin in einer scheußlichen Situation«, gestand er leise, »aber ich konnte doch nicht ahnen, daß Stella so etwas tun würde. Sie bedeutet mir sehr viel, aber meine Mutter… Ich weiß nicht, wie ich Ihnen das erklären soll…«

      »Ich weiß. Ihre Frau Mutter wünscht, daß Sie eine andere Frau heiraten. Gut, es ist Ihre eigene Entscheidung. Aber vielleicht sollten Sie sich doch lieber wie ein Mann entscheiden und nicht wie ein gehorsamer Sohn. Es gibt Situationen im Leben, in denen man hart sein muß. Stella erwartet ein Kind.«

      Johannes Kunz starrte ihn fassungslos an. »Warum hat sie mir das nicht gesagt?«

      »Weil sie zu stolz ist. Und sie war sehr verzweifelt. Ich möchte Ihnen nur noch sagen, daß sie bei meiner Verlobten gut aufgehoben ist und daß wir sie bestimmt nicht im Stich lassen werden.«

      »Aber ich muß mich doch mit ihr darüber aussprechen.«

      Fabian ließ ihn nicht weiterreden.

      »Aussprechen? Nein, Sie müssen sich endlich einmal entscheiden, Herr Kunz. Sie wissen genau, wo Sie Stella finden können, wenn Sie sich alles reiflich überlegt haben. Sie will nicht

      geheiratet werden um des Kindes willen, und sie will auch keine Alimente. Sie will Liebe, Schutz und Verständnis, nichts weiter. Sie sind doch ein Mann und kein halbfertiger Junge.«

      Er atmete auf. »Nun habe ich

      gesagt, was ich Ihnen sagen wollte. Auf Wiedersehen, Herr Kunz!«

      »Warten Sie noch. Stella braucht doch sicher Geld. Ich will nicht, daß sie von Ihnen abhängig ist.«

      Fabian wurde ärgerlich. »Wenn das alles ist, was Sie darauf zu sagen haben? Sie verdient ihr Geld.«

      »Lassen Sie mir ein paar Tage Zeit, bitte. Sagen Sie ihr, daß es für mich kein Abenteuer war, nur…«

      Fabian wandte sich zum Gehen. »Das Nur werde ich lieber weglassen. Guten Abend!«

      *

      Stella hatte Fabian nicht gezeigt, wie ihr wirklich zumute war. »Ich erwarte gar nichts«, hatte sie nur tapfer erwidert, als er ihr behutsam bedeutete, daß Johannes Kunz Zeit für eine Entscheidung brauchte.

      Nun war sie dabei, ihre Kleider in den Schrank ihres Zimmers zu ordnen, einfache, aber geschmackvolle Kleider, die sie sich zum Teil selbst genäht hatte.

      Sie schaute auf die Uhr. Es war gleich zehn. Brigitte hätte eigentlich schon zu Hause sein müssen. Aber vielleicht hatte Fabian sie auch abgeholt, und sie waren noch beisammen. Es bedrückte Stella, daß sie sich jetzt wohl außerhalb treffen würden, wenn sie allein sein wollten, um ihr nicht das Gefühl zu geben, daß sie störte.

      Das Telefon läutete. Sie ging hinunter und meldete sich. Ihr Herzschlag setzte aus, als sie Johannes’ Stimme erkannte.

      Er entschuldigte sich verlegen, daß er noch so spät anriefe. »Ich bin in der Stadt, Stella«, sprach er weiter. »Könnte ich dich noch sprechen?«

      Daß er schon so rasch kam, machte sie unsicher, und sie hielt es nicht für möglich, daß es etwas Gutes bedeutete.

      »Wenn du herauskommen willst«, erwiderte sie leise. » Wir könnten noch ein wenig spazierengehen. Ich möchte in der Nähe bleiben, denn Brigitte wird bald heimkommen.«

      »Gut, bis gleich. Ich bin ganz in der Nähe«, sagte er und hängte auf.

      Ihr Herz klopfte zum Zerspringen. Was wollte er ihr sagen? Nein, sie hatte kein Glück, sie nicht! Vermutlich würde er ihr Geld anbieten.

      Sie zog sich den ManteI an und ging vor die Tür. Bald darauf bog sein Wagen um die Ecke. Sie kannte ihn genau.

      Sein Gesicht war blaß und sehr ernst. Aber ohne zu zögern streckte er seine Arme nach ihr aus und umfing sie.

      »Stella, ich liebe dich doch«, sagte er mit erstickter Stimme. »Warum wolltest du mir das antun?«

      Tränen stiegen in ihre Augen. Sie konnte nicht sprechen. Er war tatsächlich gekommen, um ihr zu sagen, daß er sie liebe, und das hatte er noch nie getan. Es war ihr mehr wert als alles andere. Ihr Kopf sank an seine Schulter, und ein trockenes Schluchzen schüttelte sie.

      »Wir werden heiraten, Liebste«, versuchte er sie zu beruhigen.

      Ihr Schluchzen hörte einen Moment auf.

      »Und deine Mutter?«

      »Ich werde mich von ihr trennen müssen. Wir werden vielleicht nicht so viel Geld haben, aber mich kann nichts davon abhalten, das zu tun, was ich immer wollte. Es ist jämmerlich, daß ich erst jetzt den Mut dazu aufbringe. Ich war ein Feigling, Stella, da gibt es nichts zu beschönigen.«

      »Ich habe dich immer so geliebt, wie du bist, aber ich will nicht, daß du meinetwegen etwas auf dich nimmst, was du später bereust.«

      »Wenn ich mir vorstelle, daß du jetzt nicht mehr da sein könntest«, er hielt sie ganz fest. »Ich brauche dich doch so sehr.«

      »Du sollst nichts überstürzen, Hans. Du darfst nicht denken, daß…«

      Er legte ihr den Finger auf den Mund. »Kein Wort

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