Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman. Patricia Vandenberg

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Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman - Patricia Vandenberg Das Amulett Staffel

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tut mir leid, Brigitte«, bedauerte die Oberschwester. »Ich meine, daß Sie uns wieder verlassen. Frau Kürten ist so zuversichtlich.«

      »Sie wird es auch bleiben«, versicherte Brigitte.

      Dr. Sauter, der erste Assistent, kam eben aus dem Krankenzimmer. Ein hochgewachsener braunhaariger junger Mann mit warmen grauen Augen.

      »Sie sind also unsere Wunderheilerin«, begrüßte er sie lächelnd. »Frau Kürten schwärmt ja geradezu von Ihnen.«

      »Dr. Roden denkt leider anders darüber«, erwiderte Brigitte. »Ich bin entlassen.«

      Er schüttelte den Kopf. »Wie kann man nur so kleinlich sein. Ein bißchen Wunder braucht doch jeder in seinem Leben. Ich habe schon die komischsten Dinge erlebt. Ist das das Amulett?«

      Unwillkürlich deckte Brigitte ihre Hand darüber, aber dann ließ sie sie zögernd sinken.

      »Ja, das ist es.«

      Er betrachtete es versonnen, und keiner von beiden ahnte, welche Bedeutung dieses Amulett viel später einmal für das Leben dieses Mannes bekommen sollte.

      Brigitte ging zu Frau Kürten, die sie mit leuchtenden Augen empfing.

      »Ich weiß nicht, wie es geschehen konnte«, sagte sie, »aber jetzt glaube ich daran, daß ich gesund werde.«

      »Glauben Sie nur ganz fest daran«, riet Brigitte warm. »Ich muß mich leider von Ihnen verabschieden.«

      »Bleiben Sie nicht hier?« fragte Frau Kürten erschrocken. »Warum nicht, Schwester Brigitte?«

      »Es hat sich so ergeben. Ich werde heiraten«, erwiderte Brigitte ausweichend, und als sie nach einem herzlichen Abschied ging, flüsterte die alte Frau, die neben Frau Kürten lag: »Sie war sicher doch nur ein Engel.« Aber das hörte Brigitte Dahl nicht mehr.

      *

      Frau Kunz, die nicht damit gerechnet hatte, daß ihr Sohn seine Absichten verwirklichen würde, verschanzte sich vorerst hinter eisiger Abwehr. Als er ihr aber erklärte, daß er ihr ihren Anteil ausbezahlen könnte und die Firma dennoch weiterführen wollte, sah sie sich vor eine Alternative gestellt.

      »Du bist also fest entschlossen, dieses Mädchen zu heiraten?« fragte sie ihn bei dieser entscheidenden Unterredung.

      »Nichts wird mich daran hindern«, erwiderte er bestimmt.

      »Daß wir weiterhin in einem Haus wohnen, ist für mich natürlich untragbar«, brachte sie vor.

      Er nickte. »Ich würde es Stella auch nicht zumuten wollen.«

      Unerbittlich waren sie beide, Mutter und Sohn.

      »Du weißt nicht, was du mir antust«, sagte sie gekränkt.

      »Du weißt nicht, was du dir selbst antust, Mama. Ich liebe Stella, und sie liebt mich. Wir werden Kinder haben und glücklich sein. Es liegt ganz an dir, wie sich deine Zukunft gestaltet. Stella ist nicht nachtragend. Sie hat noch kein ungutes Wort über dich gesagt.«

      »Wann werdet ihr heiraten?« fragte sie ablenkend.

      »Ich denke in sechs Wochen. Bis dahin werde ich eine Wohnung gefunden haben, und unsere geschäftlichen Angelegenheiten werden geregelt sein.«

      »Wenn du schon nicht zu überzeugen bist, würde ich an deiner Stelle nicht mehr so lange warten«, riet sie boshaft. »Um des Geredes willen!«

      »Das Gerede stört mich nicht. Es würde uns nur freuen, wenn du an diesem Tag ohne Groll an mich denken würdest.«

      Vier Wochen später wurden Johannes Kunz und Stella getraut. Brigitte und Fabian waren ihre Zeugen. Und, o Wunder, Frau Kunz war bei der Hochzeit zugegen!

      Zwar behauptete sie, daß sie nur den Leuten kein Schauspiel geben wolle. Aber während der Trauungszeremonie schienen ihr doch noch andere Gedanken zu kommen, denn sie überwand sich und reichte Stella die Hand, was allein wegen der Leute nicht nötig gewesen wäre.

      »Wenn das Kind erst da ist, wird sie versöhnt sein«, meinte Brigitte später zu Fabian, der noch immer skeptisch war.

      Jedenfalls hatte Johannes ihre Hilfe nicht in Anspruch nehmen müssen, da Frau Kunz es doch nicht übers Herz gebracht hatte, ihren Anteil aus der Fabrik zu ziehen. Wegen der Leute natürlich, wie sie wiederholt versicherte. Johannes sagte nichts dazu.

      Er und Stella bezogen ein hübsches Häuschen in der Nähe der Fabrik.

      »Vielleicht werden wir dann einmal einen ungestörten Sonntag an dem schönen See verleben können«, sagte Fabian mit gutmütigem Spott zu Brigitte, als sie es besichtigten.

      Doch jetzt war der Herbst schon nahe gerückt. Die Tage wurden kürzer, und ihre eigenen Hochzeitsvorbereitungen nahmen sie so in Anspruch, daß sie für einen Ausflug kaum Zeit hatten.

      »Willst du deinen Bruder und seine Frau nicht einladen?« fragte Brigitte, als sie wieder einmal den Ablauf dieses so wichtigen Tages besprachen. »Ich weiß ja nicht, was es zwischen euch gegeben hat, aber man soll nicht unversöhnlich sein. Wenn sie nicht kommen wollen, ist es etwas anderes.«

      Fabian befand sich in einer schwierigen Lage. Brigitte gerade jetzt zu erzählen, was ihn bewogen hatte, sich von seinem Bruder zu trennen, erschien ihm unklug. Es würde einen Schatten auf den Tag werfen, der so bedeutungsvoll in ihrem Leben war. Und vielleicht, so hoffte er, war Norbert inzwischen zur Vernunft gekommen.

      *

      Vera Bredow dachte nicht daran, ihr Leben zu ändern. Wenngleich sie sich entschlossen hatte, zu ihrem Mann zurückzukehren, ging sie ihre eigenen Wege.

      Auf ihrer Urlaubsreise hatte sie einen bekannten Industriellen und dessen Frau kennengelernt, und er war ein Mann genau nach ihrem Geschmack.

      Blendend aussehend, immens reich und in seiner Ehe offenbar nicht sonderlich glücklich, schien er für ihre Koketterie das richtige Opfer.

      Noch waren ihre Bemühungen um ihn nicht von Erfolg gekrönt, aber so schnell gab eine Vera Bredow die Hoffnung nicht auf. Noch hatte sie ja ihren Mann im Hintergrund, und augenblicklich schien bei ihm alles zufriedenstellend zu verlaufen. Er widmete sich ernsthaft seinem Beruf, und dank Fabians Hilfe war es ihm gelungen, aus der finanziellen Misere herauszukommen. Als jedoch die Einladung zur Hochzeit seines Bruders ins Haus flatterte, überkam ihn wieder der alte Groll.

      »Er hat es doch tatsächlich geschafft«, rief er wütend. »Ich dachte, die Kleine würde abspringen, wenn sie erst einmal auf den Geschmack gekommen ist.«

      »Wir sollten uns besser gut mit ihnen stellen«, überlegte Vera schlau. »Man weiß doch nicht, wie man sie noch brauchen kann. Die Einladung läßt vermuten, daß er mehr an dir hängt, als bislang anzunehmen war.«

      So machte sich denn Vera bald auf den Weg, um ihrer zukünftigen Schwägerin einen Besuch abzustatten, und sie präsentierte sich von ihrer charmantesten Seite.

      Brigitte war viel zu großzügig, um ihr die Anzüglichkeiten von ehedem nachzutragen, und Vera brachte es sogar fertig, sie davon zu überzeugen, daß sie damals nur das Beste für sie gewollt hätte.

      »Ich

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