Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman. Patricia Vandenberg

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Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman - Patricia Vandenberg Das Amulett Staffel

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Sie haben doch eine gemeinsame Kanzlei«, wandte sie verwundert ein.

      »Mit getrennten Kompetenzen. Immerhin bin ich erst seit zwei Jahren Norberts Sozius.«

      »Nun, mir ist es lieber, wenn die Änderung meines Testaments von Ihnen beiden vorgenommen wird«, erwiderte sie eigensinnig.

      »Wie Sie wünschen, gnädige Frau.«

      Der Gong schlug an, und sie hob lauschend den Kopf. »Ich glaube, Ihr Bruder kommt schon.«

      Er hat sich aber verdammt beeilt, dachte Fabian Bredow. Ihm muß sehr viel daran liegen, daß ich nicht allein mit ihr spreche. Dabei konnte er sich seinen Argwohn selbst nicht erklären, war jedoch überzeugt, daß es besser war, aufzupassen. Und noch etwas beunruhigte ihn: Dieses Mädchen, jung und bildhübsch, wie er bemerkt hatte. Sie schien nicht ganz in diese fremdartigphantastische Umgebung zu passen.

      Frauen spielten keine große Rolle in Fabian Bredows Leben. Er hatte eine schlimme Erfahrung hinter sich, und sie genügte ihm vorerst, zumal seine Schwägerin Vera ihm alle weiteren Illusionen zerstört hatte, seit er wußte, wie schamlos sie ihren Mann immer wieder betrog.

      Brigitte geleitete jetzt den älteren Bredow in Gräfin Vincentis Schlafzimmer. Die Brüder wiesen kaum eine Ähnlichkeit miteinander auf, abgesehen davon, daß sie beide dunkle, fast schwarze Haare hatten. Norbert Bredows Augen waren dunkel, standen eng zusammen und hatten einen stechenden Blick. Er war etwas größer als Fabian und sehr schlank.

      Brigitte bemerkte, daß er seinem Bruder einen fast ängstlich- forschenden Blick zuwarf.

      »Du kannst jetzt deine Besorgungen machen, Brigitte«, sagte Gräfin Celia, »aber bleib bitte nicht zu lange aus!«

      Norbert Bredows Gesicht verdüsterte sich, als er die vertrauliche Anrede vernahm. Doch das sah nur die Gräfin. Brigitte senkte unter Fabian Bredows Blick verwirrt den Kopf.

      So hatte sie noch niemals ein Mann angesehen. Aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein, weil er selbst einen so großen Eindruck auf sie machte.

      Sie übte herbe Selbstkritik, während sie ihren schlichten grauen Mantel anzog, die Einkaufstasche nahm und das Haus verließ. Wieso bildete sie sich plötzlich ein, daß ein Mann ihr Aufmerksamkeit schenken könnte. Noch dazu ein Mann wie Fabian Bredow.

      Sie sah zwei Wagen vor dem Grundstück stehen. Einen großen chromblitzenden Straßenkreuzer und einen einfachen, und sie überlegte, welcher zu wem gehörte.

      Unsinn, dachte sie, daß ich mir den Kopf darüber zerbreche. Es war besser, schnellstens die Besorgungen zu erledigen, damit Gräfin Celia nicht allein blieb.

      *

      Als Brigitte zurückkehrte, war eine Stunde verstrichen, und die beiden Anwälte waren noch immer bei der Gräfin. Gedämpfte Stimmen drangen durch die Tür.

      »Haben Sie sich diesen Entschluß auch reiflich überlegt, gnädige Frau?« hörte sie Norbert Bredow fragen.

      »Reiflich«, erwiderte die Gräfin kurz. Es klang sehr bestimmt.

      »Sie sind krank«, warnte Norbert Bredow eindringlich.

      »Bezweifeln Sie, daß ich im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte bin? So nennt man das wohl bei euch Juristen?« fragte Gräfin Celia. »Dr. Ferera wird Ihnen bestätigen, daß mein Verstand nicht getrübt ist.«

      »Sie kennen dieses Mädchen kaum, wissen nicht, woher sie kommt, und ob sie nicht eine Betrügerin ist«, versuchte Norbert Bredow sie erneut zu beeinflussen.

      Brigitte blieb wie angewurzelt stehen. Von ihr war die Rede, aber sie wußte nicht, worum es ging, geschweige denn, daß ihr in dieser Stunde bereits die ersten Feinde erwuchsen.

      »Du solltest das der Frau Gräfin überlassen, Norbert«, mischte sich jetzt Fabian Bredow ein.

      »Das denke ich auch«, pflichtete die Gräfin bei. »Können wir jetzt das Dokument unterzeichnen?«

      Brigitte verschwand schnell in der Küche und wagte sich erst wieder heraus, als es läutete. Es war das Glöckchen, das sich am Bett der Gräfin befand, das sie rief.

      »Vielleicht möchten die Herren etwas trinken?« fragte Gräfin Celia mit müder Stimme. Sie war sichtlich erschöpft, und Brigitte hoffte, die beiden Männer würden das bemerken.

      »Danke, Sie bedürfen jetzt wohl der Ruhe, gnädige Frau«, lehnte Fabian Bredow ab.

      »Ich habe einen dringenden Termin«, versicherte Norbert Bredow und erhob sich. Er machte eine höfliche, aber gezwungen wirkende Verbeugung vor der alten Dame, übersah Brigitte und verließ rasch den Raum.

      »Brigitte kann sich doch mit allem an Sie wenden, Herr Dr. Bredow?« fragte die Gräfin Fabian. »Ich glaube, daß sie oft eines guten Rates bedarf.«

      »Selbstverständlich. Ich werde dafür Sorge tragen, daß sie gut beraten wird.«

      »Ich danke Ihnen!« Sie sank in die Kissen zurück und bedeutete Brigitte mit einer matten Handbewegung, den Anwalt hinauszubegleiten. Norbert Bredows Wagen war schon verschwunden, als sie hinaustraten.

      Mechanisch streckte Brigitte ihm die Hand entgegen, die er mit warmem Druck ergriff.

      »Sie kennen meine Telefonnummer«, sagte er leise. »Ich hoffe, Sie werden mir vertrauen und meine Hilfe annehmen, wann immer Sie sie brauchen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft für die Tage, die noch vor Ihnen liegen, gnädiges Fräulein.«

      Es schien, als wolle er noch

      etwas sagen, aber dann verbeugte er sich nur und ging. Draußen drehte er sich um. Noch einmal sah er sie an. Eine heiße Welle durchflutete ihren Körper, und rasch senkte sie den Blick.

      Norbert Bredow war nur ein kurzes Stück weitergefahren und wartete auf seinen Bruder.

      »Das war aber ein langer Abschied«, spottete er. »Fahren wir zu Romanow. Ich muß dich dringend sprechen.«

      Norbert erwartete ihn vor dem Treffpunkt. Sein Gesicht war verkniffen. Gemeinsam betraten sie das gemütliche Lokal, in dem sie zu dieser vormittäglichen Stunde tatsächlich die einzigen Gäste waren.

      Norbert stürzte hastig einen Kognak hinunter. »Was sagst du zu dieser Geschichte?« fragte er aufgebracht.

      »Ich meine, jeder Mensch kann über sein Vermögen so verfügen, wie er es für richtig hält«, erwiderte Fabian gelassen.

      »Nur weil diese kleine dumme Gans, wie es ganz selbstverständlich ihre Pflicht ist, ihr beistand, soll sie das ganze Geld bekommen? Ich finde das ungeheuerlich. Es ist auch durchaus zu verhindern. Wir müssen uns nur einig sein.«

      Fabian blickte ihn befremdet an. »Was willst du damit sagen?« fragte er argwöhnisch.

      »Die Frau ist todkrank. Sie weiß doch gar nicht mehr, was sie eigentlich will und tut. Das Mädchen hat es ihr bestimmt eingeredet. Sie weiß genau, wie sie die Alte zu nehmen hat.«

      »Warum wirst du so ordinär?« unterbrach ihn Fabian mißbilligend. »Das Mädchen macht einen sehr guten Eindruck. Und so selbstverständlich ist Nächstenliebe heute auch gar nicht

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