Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando. Christie Golden

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Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando - Christie  Golden Star Wars

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offen, für den Fall, dass jemand sich für ein privates Gespräch zurückziehen wollte. Sie sahen aus wie Gästezimmer, geschmackvoll eingerichtet, aber zu aufgeräumt und ohne jede Spur einer persönlichen Note.

      Das große Schlafzimmer und ein vierter Raum befanden sich jenseits der Galerie, wo zwei Reihen von Stühlen für die Gäste aufgestellt worden waren, mit Blick auf den großen Ballsaal darunter. Alles war in Erwartung der Zeremonie festlich geschmückt. „Die Dekorateure haben ganze Arbeit geleistet“, kommentierte Gideon.

      „Danke“, sagte Del.

      „Achtung, Inferno Zwei und Vier. Er hat angefangen“, unterbrach sie Iden.

      Seyn warf Gideon einen Hab-ich’s-nicht-gesagt-Blick zu. „Verstanden. Wie viel?“

      Eine kurze Pause. „Er schenkt sich gerade sein drittes Glas ein.“

      „Falls er in dem Tempo weitermacht, liegt er in zehn Minuten am Boden“, schätzte Seyn, sichtlich alarmiert. „In welchem Raum ist er?“

      „Im Augenblick in der Bibliothek, zusammen mit ein paar anderen Gästen. Er meinte, er würde genug aufsparen, um später mit dem Brautpaar anzustoßen. Falls er umkippt, werden sie vermutlich außer Familienmitgliedern und einem Arzt – sofern einer da ist – alle rausschicken. Man wird die Gäste in den Wintergarten oder gleich nach draußen auf den Rasen führen, bis sicher ist, dass der Moff nicht in Gefahr schwebt.“

      „Es gibt also zwei Optionen“, murmelte Seyn. „Entweder wir besorgen uns die Daten jetzt, oder wir versuchen, uns die Daten jetzt zu besorgen, und werden dabei entdeckt.“

      „Ich bin für Plan A“, sagte Iden.

      „Halten Sie uns auf dem Laufenden“, flüsterte Marana, und fuhr dann, an Gideon gewandt, fort: „Komm schon. Wir haben nur diese eine Chance.“

      Er spähte über das Geländer – die Wache war noch immer unten vor dem Brunnen – , dann bogen sie unauffällig in einen Korridor ab und gingen zur Tür des Schlafzimmers. Es dauerte ein paar schrecklich lange Sekunden, bis der Dekodierer die korrekte Kombination gefunden hatte und die Tür aufglitt.

      Sie eilten durch das gewaltige Schlafzimmer, vorbei an einem begehbaren Kleiderschrank und einem luxuriösen Badezimmer, und betraten das private Büro auf der anderen Seite. Mehrere Kunstwerke hingen an den rot gestrichenen Wänden, aber Gideon achtete nicht darauf, was sie darstellten, als er eines nach dem anderen abhängte. Nichts, nichts … Volltreffer – ein Wandtresor. Kleiner, als er erwartet hatte, aber andererseits brauchte man auch nicht viel Platz, um Datenchips und Holorekorder zu verstecken.

      „Wir haben den Safe gefunden“, meldete Seyn.

      „Gut“, sagte Iden. „Das waren drei Minuten. Er sieht noch gut aus.“

      Seyn platzierte den Dekodierer über dem Safe. Mehrere Sekunden vergingen, ohne dass etwas geschah, und sie wechselte einen nervösen Blick mit Gideon. Im selben Moment erklang ein leises Klicken und die Tür des Safes schwang auf.

      In seinem Inneren befanden sich mehrere Schmuckstücke, von denen jedes Zehntausende Credits wert sein musste, und ein Holorekorder. „Nimm ihn“, forderte Seyn ihn auf.

      „Moment“, entgegnete Gideon. „Da könnte alles Mögliche drauf sein. Wir sollten den Inhalt überprüfen.“

      „Er hat recht“, meldete sich Iden zu Wort. „Es sind beinahe fünf Minuten vergangen, aber wir brauchen Gewissheit. Und ich muss euch warnen: Falls sich damit jemand erpressen lässt, ist der Inhalt vielleicht ziemlich schockierend.“

      Gideon stellte den Rekorder auf den Schreibtisch und drückte den Knopf. Was er sah, war in der Tat schockierend, aber nur, weil es so unschuldig wirkte: ein jüngerer, schlankerer Moff Pereez, der sein kleines Mädchen auf dem Arm hielt und ihr ein Gutenachtlied sang.

      Er ballte frustriert die Hand zur Faust, und beinahe hätte er damit auf den Tisch geschlagen, aber er besann sich eines Besseren. „Wer bei allen Sonnen bewahrt so etwas in einem Safe auf? Und wo ist das Erpressermaterial?“

      Seyn schüttelte den Kopf. „Nein, es sollte hier sein. Er würde es in Griffweite haben wollen. Er würde es nicht woanders verstecken.“

      „Fünf Minuten. Er fängt an, ein wenig schläfrig zu wirken“, meldete Iden. Ihre Stimme war tonlos, was sie im Moment vermutlich große Mühe kostete.

      Gideon blickte sich geradezu gehetzt um. „Wo sollen wir anfangen?“

      „Seine Tochter“, warf Del ein. „Er hat ein Holo von ihr als kleinem Mädchen in seinem Safe. Das muss ihm sehr wichtig sein. Vielleicht benutzt er etwas von ähnlicher persönlicher Bedeutung, damit er nie vergisst, wo er seine schmutzigen Geheimnisse versteckt hat.“

      Gideons Blick fiel auf das Gemälde, hinter dem der Safe verborgen gewesen war. Das Bild eines engelsgleichen Mädchens.

      Seyn ging neben dem Bild auf die Knie und tastete die Rückseite des Rahmens ab. Einen Moment später leuchteten ihre Augen auf und sie zog einen kleinen Datenchip hervor. „Jetzt haben wir es“, sagte sie.

      „Großartig – und jetzt verschwindet. Unser Moff sieht nicht allzu gesund aus.“

      Das musste sie ihnen nicht noch einmal sagen. Seyn steckte den Chip in den Ausschnitt ihres Kleides, während Gideon das Gemälde wieder vor den Safe hängte, anschließend kehrten sie auf den Korridor zurück und gingen in Richtung der Treppe. Idens Stimme verkündete: „Er ist zusammengebrochen. Raus da, sofort!“

      Noch während sie sprach, drangen besorgte Stimmen zu ihnen empor, und dann forderte jemand die Gäste auf, ruhig zu bleiben. Gideon hoffte, dass die Wache unten vor dem Brunnen noch nicht alarmiert worden war, aber gerade, als sie die Stufen herunterkamen, hob der Mann die Hand an sein Ohr und nickte.

      Seyn war einen Schritt vor Gideon, aber bevor sie den Fuß der Treppe erreichte, kam die Wache ihnen bereits entgegen und versperrte ihnen den Weg. „Tut mir leid, aber es scheint einen kleinen Zwischenfall gegeben zu haben. Ich muss Sie bitten …“

      Seyn ballte die Hände zu Fäusten, drehte ihren zierlichen Körper zur Seite und verpasste dem Kerl den perfektesten Kinnhaken, den Gideon je gesehen hatte. Der Kopf der Wache flog nach hinten, und er begann umzukippen, aber Hask schnellte gerade noch rechtzeitig vor, um ihn aufzufangen, bevor er die letzten Stufen hinabstürzten konnte. Seyns Atem ging schnell, ihr Gesicht war verzerrt und sie rieb sich die Hand.

      „Danke, dass du ihn aufgefangen hast“, sagte sie.

      „Danke, dass du ihn k. o. geschlagen hast“, erwiderte er.

      Sie platzierten die Wache so auf der Treppe, dass man sie von unten nicht sehen konnte, und gingen dann rasch weiter. Sie schoben sich durch die Menge, gerade als die ersten Gäste in Panik gerieten, und schafften es bis nach draußen auf den Rasen, bevor jemand ihnen zurief, stehen zu bleiben.

      Die beiden wechselten einen Blick, woraufhin Seyn ihre hochhackigen Schuhe abstreifte, und dann … sprinteten sie auf das Shuttle zu. Sie sprangen auf die Rampe, die bereits wieder hochklappte, und kaum, dass sie sich auf ihre Sitze geworfen hatten, raste das Schiff auch schon in den Himmel hoch.

      Als sie es in den Hyperraum geschafft hatten, ließ Iden laut den Atem entweichen; es fühlte sich an, als hätte sie zwei Wochen lang die Luft angehalten. „Glückwunsch, Lieutenant“, sagte Gideon. „Sieht ganz so aus, als hätte das Inferno-Kommando gerade erfolgreich seine erste Mission abgeschlossen.“

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