Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando. Christie Golden

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Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando - Christie  Golden Star Wars

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in ihrem Inneren ein.

      Sie war eine Versio und Versios gerieten nicht in Panik.

      Die Zerstörung des Todessterns war eine brutale, unleugbare Tatsache. Ein Beweis dafür, dass das Unmögliche nun möglich war. Und das bedeutete, dass sie diese Katastrophe überleben konnte.

      Und sie würde überleben.

      Iden schloss die Hände wieder fest um die Kontrollen und schätzte mit scharfer, geradezu schneidender Klarheit ihre Situation ein.

      Der Aufprall des Trümmerstücks hatte nicht nur ihren Flügel beschädigt, er ließ sie glücklicherweise auch in Richtung des Mondes trudeln, und jetzt, wo die Masse des Todessterns keinen Gegenpol mehr darstellte, zog die Gravitation von Yavins kleinem Satelliten sie gierig an. Iden konnte ihre Flugbahn nicht ändern, aber sie konnte sie freiräumen. Also ging sie in die Offensive – ihre bevorzugte Strategie. Nur kämpfte sie diesmal nicht gegen ein Rebellenschiff, sondern gegen die Trümmer, die ihr entgegenwirbelten.

      Sie drehte den Jäger in Richtung der Mondoberfläche und verwandelte mit ihren Lasern alles in Asche, was ihren Weg blockierte. Die Bedienung der Systeme war ihr zur zweiten Natur geworden, sodass sich der Rest ihres Verstandes den nächsten Aufgaben widmen konnte: Sie musste in die Atmosphäre eintreten, den Sinkflug bewältigen und dann im richtigen Moment per Schleudersitz aussteigen.

      Und dann musste sie natürlich einer Gefangennahme entgehen, ein Schiff stehlen und damit fliehen – vorausgesetzt, sie landete in einem Stück auf Yavins Mond.

      Da war es wieder, dieses Aufflackern primitiver Panik, das ihr die Kehle zuschnürte. Iden schluckte hart, während ihr am ganzen Körper der kalte Schweiß ausbrach …

      … unter der Uniform eines imperialen Offiziers …

      … unter dem Helm eines TIE-Jägerpiloten …

      … und tat dann einen tiefen, beruhigenden Atemzug. Sie hatte nur begrenzt Sauerstoff, aber es war besser, ihn jetzt zu verbrauchen, um sich wieder zu konzentrieren, als sparsam damit umzugehen und in Panik zu geraten.

      Soweit Iden wusste, war sie als Einzige diesem terroristischen Akt der Rebellen entkommen, der mehr als eine Million Opfer gefordert hatte. Sie musste ganz einfach überleben, allein schon, um jene zu ehren, die nicht so viel Glück gehabt hatten. Die nicht aus einem Impuls heraus dem Feind hinterhergejagt waren – eine Aktion, die eigentlich ein Fehler gewesen war, ihr jedoch unverhofft das Leben gerettet hatte.

      Sie würde einen Weg zurück in den imperialen Raum finden und den Kampf gegen die Rebellenallianz fortsetzen, ganz gleich, wie lange es dauerte, diese Mistkerle vom Angesicht der Galaxis zu tilgen.

      Die Kiefer aufeinandergepresst, die Augen entschlossen zusammengekniffen bereitete Iden Versio sich auf eine unsanfte Landung vor.

      2. KAPITEL

      „Sie … sie hat was?

      Lieutenant Junior Grade Gideon Hask – siebenundzwanzig, hochgewachsen, elegant, das einzige noch lebende Mitglied einer stolzen Familie hochrangiger imperialer Offiziere – war für gewöhnlich gefasst und ruhig, so wie es sich für jemanden seines Ranges gehört. Er handelte nie spontan, es sei denn, schnelles Handeln war nötig, und seine Stimme blieb stets wohlmoduliert und vollklingend – eine Stimme, die dazu gemacht war, Befehle zu geben, wie Gideon im Stillen dachte.

      Als er das letzte Wort aussprach, mischte sich in seine ruhige Stimme jedoch ein rauer, freudiger Unterton.

      Generalinspektor – nein, korrigierte Hask sich, der Mann war vor ein paar Tagen befördert worden – Admiral Garrick Versio hatte ihn ohne Erklärung in den Regierungsbezirk von Coruscants Imperial City gerufen, und nun zog er leicht die Brauen zusammen, ungehalten über den kurzen Aussetzer in Gideons professionellem Auftreten. Doch ausnahmsweise kümmerte es Hask nicht, was ein ranghöherer Offizier dachte.

      „Ich sagte“, wiederholte Admiral Versio mit einem Anflug von Ungeduld in der Stimme, „dass Senior Lieutenant Versio überlebt hat.“

      Gideon wankte leicht und musste sich an der Ecke des schwarz glänzenden Schreibtisches festhalten, an dem der Admiral saß – der Vater seiner besten Freundin.

      Iden lebt.

      „Wie bei den Sonnen …“ Eine Augenbraue des Admirals zuckte nach oben, und Gideon machte eine kurze Pause, um sich zu fassen. Er ließ den Schreibtisch los, richtete sich auf und atmete tief ein. „Wie kann das sein, Sir? Uns wurde gesagt, alle an Bord des Todessterns wären gestorben.“

      Gerade mal drei Tage waren seit dieser unvorstellbaren Katastrophe vergangen, der Zerstörung der mächtigsten Waffe, die die Galaxis je gekannt hatte, und das Imperium hatte sich noch nicht von diesem Schlag erholt. Auch, wenn das natürlich niemand zugeben wollte. Es war leicht, all diese Fassungslosigkeit und den Schock und die Trauer zu nehmen und sie wie ein Stück Lehm zu formen, sie in Hass und kalten Zorn zu verwandeln. Rache – nein, nichts so Triviales … Gerechtigkeit. Ja, Gerechtigkeit für die Hunderttausenden Toten, das war jetzt der Fokus. Sie mussten Vergeltung für die Gefallenen üben, ihr Opfer ehren. Für Trauer war da keine Zeit.

      Doch Gideon hatte um Iden getrauert, im Stillen, auf seine eigene Weise. Er hatte die Versios kennengelernt, als er nach Vardos geschickt worden war, um dort die Internatsschule für die zukünftigen Anführer des Imperiums zu besuchen. Vardos war eine glanzvolle und durch und durch imperiumstreue Welt im Jinata-System – ein System, das im gesamten Bereich dafür gerühmt wurde, wie effizient es seine Welten kontrollierte. Garrick Versio hatte als junger Mann die Aufnahme Vardos’ ins Imperium vorangetrieben, ein erfolgreicher und gewaltloser Prozess, der ihm die Bewunderung der Bevölkerung und die Gunst des Imperiums eingebracht hatte. Auf vielerlei Weise war Versio Vardos.

      Gideon selbst war auf Kuat geboren und mit zehn zur Waise geworden, als ein Rebell in den Werften des Planeten eine Bombe zündete. Seine Eltern waren durch die Explosion ums Leben gekommen, und auch damals hatte Hask getrauert – ebenfalls im Stillen, ebenfalls auf seine eigene Weise, allein in seinem Zimmer in dem nunmehr schrecklich groß wirkenden Haus auf Kuat, während der wenigen Tage, bis sein gesetzlicher Vormund ihn an der Schule einschrieb.

      Dieses Internat war ihm wohl als adäquater Ersatz für eine Familie erschienen. Natürlich war das nicht der Fall gewesen, aber im Lauf der Zeit hatte Gideon zu schätzen gelernt, wie den Schülern dort das Kindliche aberzogen wurde, um ihnen stattdessen wertvolle Fähigkeiten beizubringen. Und … er hatte dort Iden kennengelernt. Sie war ein paar Jahre jünger als er, und die Lehrer hatten ihn zu ihrem Tutor bestimmt, aber es hatte nicht lange gedauert, bis sie seinen Respekt gewann. Iden war durch und durch eine Versio, voller Entschlossenheit und trotz ihres jungen Alters davon besessen, die Beste zu sein. Später hatten sie gleichzeitig die imperiale Akademie auf Coruscant besucht – und dort war es dann Iden, die Gideon Nachhilfe geben musste.

      Diese gemeinsame Vergangenheit hatte sie nicht zu Freunden gemacht – denn, wie die Leiterin des Internats, die Aqualishanerin Gleb, ihnen eingebläut hatte: Junge Imperiale waren keine „Freunde“, sie waren „Verbündete“ – , aber sie waren doch mehr als nur Kameraden. Da war ein verbissener, aber gleichzeitig seltsam respektvoller Wettkampf zwischen ihnen. Meist wurde Gideon zwar von Iden überflügelt, aber das minderte nicht seine Achtung vor ihr; falls überhaupt, spornte es ihn an, sich noch mehr Mühe zu geben. Was natürlich nicht bedeutete, dass es nicht trotzdem geschmerzt hatte, als sie eine der begehrten Positionen auf dem Todesstern ergatterte, während er, fünf Jahre älter und erfahrener, mit der TIE-Staffel an Bord des Sternzerstörers Vorstoß vorliebnehmen

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