Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando. Christie Golden
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„Aber sie sind tot?“
Hask blinzelte sie verwirrt an, aber er beantwortete die Frage. „Ja, sie sind tot.“
„Gut. Das ist gut. Sie haben es verdient zu sterben. Nach dem, was sie getan haben, haben es alle verdient. Aber Senatorin Organa ist entkommen.“ Sie spuckte den Namen der verräterischen Prinzessin aus wie eine faule Frucht, dann atmete sie tief durch. „Gideon, war sie auf Yavin? Als ich mich in die Basis schlich … war sie dort?“
Er begriff und ein mitfühlender Ausdruck legte sich auf seine prägnanten Züge.
„Ja, sie war dort“, bestätigte er vorsichtig. „Aber deine Aufgabe war, lebend von dort zu verschwinden, nicht, alle Rebellen auf dem Planeten zu töten. Du warst in ziemlich übler Verfassung – das kann ich sogar jetzt noch sehen, selbst bei deinem Holo. Niemand wird nur wegen ein paar Kratzer und blauer Flecke in einen Bacta-Tank gesteckt.“
Iden konnte nicht anders, als zu lächeln. Sie hasste es, dass Gideon sie so gut kannte, aber es war auch tröstlich.
Trotzdem … Das warme Gefühl der Zuneigung zu ihm schwand und der kalte Knoten des Hasses zog sich in ihrem Inneren zusammen.
„Wir werden es ihnen heimzahlen, Gideon.“ Das war keine Aussage. Das war ein Schwur. „Sie werden zahlen für diesen … diesen Akt des Terrorismus. Wir werden diese Rebellion zerschmettern. Wir werden für Gerechtigkeit sorgen.“
Er lächelte schmallippig, voll frostigen Kalküls. Normalerweise hasste sie dieses Lächeln, aber jetzt freute sie sich, es zu sehen. „O ja, sie werden dafür bluten. Und ich habe so ein Gefühl, dass wir beide mithelfen werden, sie bluten zu lassen.“
„Das will ich auch schwer hoffen.“
3. KAPITEL
Lieutenant Commander Del Meeko flog das T-4a der Lambda-Klasse auf die silber-grau-braune Stadtwelt Coruscant zu. Einst war der Planet seine Heimat gewesen, aber er war schon seit langer, langer Zeit nicht mehr hier gewesen. Der Anblick der fast völlig künstlichen Welt, die hie und da schüchtern zwischen den weißen Wolken hervorblitzte, hatte etwas Nostalgisches an sich und etwas seltsam Tröstliches. Aber das war gut; es linderte die Anspannung, die den ehemaligen Chefingenieur des Sternzerstörers Unfehlbar erfüllte, seit er den rätselhaften Befehl erhalten hatte, sich hier einzufinden.
Als Meeko sich heute Morgen zum Dienst gemeldet hatte, mit verquollenen Augen, wie immer vor seiner ersten Tasse Kaff, hatte ihn seine Mannschaft bereits im Maschinenraum erwartet, und seine rechte Hand, Lieutenant Naylyn Bashan, hatte ihn informiert, dass jemand in seinem Büro mit ihm sprechen wollte. „Höchste Prioritätsstufe“, hatte sie gesagt – nein, eigentlich waren die Worte mehr aus ihr herausgeplatzt. Sie und die anderen Teammitglieder hatten versucht, nicht alarmiert zu wirken, und Meeko hatte natürlich dasselbe getan. Sie alle wussten, dass nach der Zerstörung des Todessterns nichts mehr so war wie früher, und sie waren alle auf das Schlimmste vorbereitet.
Admiral Dayuns Gesicht war immer gerötet, aber an diesem Morgen in Meekos Büro hatte es praktisch geglüht.
„Sie werden versetzt, Del“, hatte er gesagt, und dass er den Chefingenieur mit seinem Namen ansprach und nicht mit seinem Rang, verdeutlichte, wie sehr die Nachricht ihn selbst überrascht hatte. „Admiral Garrick Versio hat persönlich nach Ihnen verlangt.“
Offensichtlich war das alles, was Meeko an Informationen bekommen würde. In der relativen Ungestörtheit des Shuttles hatte Naylyn ihn mit so ziemlich jeder Variante der Frage Was zur Hölle ist hier los? beharkt. Nicht, dass Del ihr irgendwelche Antworten bieten konnte. Also waren sie stattdessen dazu übergegangen, Geschichten auszutauschen: über ihren ersten Dienst auf einem Schiff, über das Ritual der Streiche und Scherze, die „Nerffleisch“ – Neuzugänge in der Mannschaft – über sich ergehen lassen mussten. Doch nun, wo Coruscant die Aussichtsfenster füllte, waren sie beide verstummt.
Naylyn brach das Schweigen. „Del … glaubst du, es hat damit zu tun, dass du auf Scarif stationiert warst?“
Er zwang sich, nicht das Gesicht zu verziehen. Seine Laufbahn hatte nicht als Ingenieur begonnen, sondern als Soldat. Er war ein Sturmtruppler gewesen und hatte im Dienst des Imperiums mehrere Schlachten erlebt. Dann war er als Küstentruppler auf die imperiale Basis auf Scarif versetzt worden – ein Dienst, der damals praktisch als bezahlter Urlaub galt. Die meisten Freunde, die er dort gefunden hatte, waren noch immer auf dem Planeten stationiert gewesen, als die Rebellen angriffen.
Keiner von ihnen hatte überlebt.
„Das habe ich mich selbst schon gefragt“, gestand er. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, wieso. Das ist schon ziemlich lange her.“
„Die gesamte Flotte wird gerade umgebaut“, gab Naylyn zu bedenken, dann räusperte sie sich und fügte hinzu: „Es gibt viele Positionen, die besetzt werden müssen.“
„Ich werde tun, was immer das Imperium von mir verlangt“, erwiderte Del, und auch wenn es nicht wirklich eine Antwort war, entsprach es doch der Wahrheit. „Ich habe keine Ahnung, worum es hier geht. Glaub mir, falls ich es wüsste, würde ich es dir sagen … auch wenn ich dich danach vermutlich umbringen müsste.“
Sie lachten über den alten Witz und die Stimmung verlor ein wenig von ihrem Ernst. Del steuerte das Shuttle tiefer, über die weißen Wolken hinweg, zwischen denen vereinzelt titanenhafte Durakrettürme emporragten, ihre Fenster aus verstärktem Glas glühten im reflektierten Licht der Sonne. Nachdem sie unter die Wolkendecke gesunken waren, reihten sie sich in den gefährlich schnellen Verkehrsstrom ein, der praktisch pausenlos über der imperialen Hauptwelt dahinglitt.
Ihr Ziel war die Imperial City und dort der Bereich, der bis vor Kurzem noch der Senatsbezirk gewesen war. Doch jetzt gab es keinen Senat mehr. Als das Shuttle noch fünf Kilometer von dem Gebiet entfernt war, tauchten wie aus dem Nichts zwei kleinere Schiffe neben ihnen auf.
„Sie betreten einen Flugbeschränkungsbereich“, ertönte eine abgehackte, kalte Stimme. „Identifizieren Sie sich und machen Sie sich bereit, zu einem Kontrollpunkt umgeleitet und überprüft zu werden.“
Del und Naylyn wechselten einen Blick. „Hier ist Shuttle 4240-C vom Sternzerstörer Unfehlbar. Ich bin Lieutenant Commander Del Meeko, meine Kopilotin ist Lieutenant Naylyn Bashan. Unser Autorisierungscode lautet …“
„Ihr Autorisierungscode ist irrelevant. Wir übermitteln Ihnen die Koordinaten. Passen Sie Ihren Kurs umgehend an.“
Etwas stimmte nicht. Del versuchte, ruhig zu bleiben. „Ich habe Befehl, mich bei Admiral Garrick Versio zu melden.“
Darauf folgte eine Pause. Eine lange Pause, bis die Frage: „Autorisierungscode?“, ertönte.
Del nannte ihn und erneut herrschte mehrere Sekunden Stille. „Sie können weiterfliegen. Wir werden sie eskortieren. Steuern Sie diese Koordinaten an.“
Besagte Koordinaten erschienen auf der Konsole und Del tippte sie ein. Als er die letzte Zahl in den Computer eingab, gestattete er sich ein leises Aufatmen. Die beiden Schiffe verlagerten ihre Position neben dem Shuttle, wobei sich eines schräg vor sie setzte, das andere schräg hinter sie.
„Krayt und Vaapad, Meeko! Vielleicht musst du mich tatsächlich noch umbringen“, entfuhr es Naylyn. Ihre Augen waren weit und rund. „Der Name war wie ein Zauberspruch aus einem alten